Siebenkampf-Duell begeistert in Helsinki
Der erste Tag des Siebenkampfs hielt, was er versprach. Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Carolina Klüft (Schweden) wird von der Ex-Weltmeisterin Eunice Barber (Frankreich), die erwartet selbstbewusst auftritt, zu einem spannenden Duell herausgefordert. Nach dem ersten Tag führt Eunice Barber mit 3.973 Punkten und winzigen zwei Zählern Vorsprung.

Eunice Barber führt im Siebenkampf (Foto: Kiefner)
Eunice Barber trumpfte vor allem im Hochsprung mit 1,91 Metern auf. Die am linken Fuß angeschlagene und start bandagierte Skandinavierin konterte dann im Kugelstoßen mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 15,02 Metern, so dass sie dort wieder etwas von den zuvor verlorenen Punkten gutmachen konnte.Beide Favoritinnen liegen auf Kurs zu einer Endleistung über 6.800 Punkten. Die Hochrechnung, die in Helsinki vom Ergebnisteam angeboten wird, sieht am Ende Eunice Barber mit 6.890 Punkten als Siegerin. Carolina Klüft kommt in dieser Prognose auf 6.814 Zähler.
Lehren für Carolina Klüft
"Ich kann es kaum erwarten, bis es weitergeht", meinte Eunice Barber, "ich fühle mich sehr gut. Ich weiß, was ich zu tun habe und so werde ich es angehen. Ich habe nichts zu verlieren."
Carolina Klüft war weniger aufgedreht als sonst. Sie sagte: "Das war heute keiner meiner normalen Wettkampftage. Ich habe viele Lehren gezogen."
Im Kampf um die Bronzemedaille sehen sich vor allem die beiden Olympia-Medaillengewinnerinnen Kelly Sotheron (Großbritannien; 3.817) und Austra Skujyte (Litauen; 3.778) gegenüber.
Durchwachsene Leistungen der DLV-Siebenkämpferinnen
"Es war heute sehr schwer, die Leistungen waren durchwachsen", bewertete DLV-Disziplintrainer Klaus Baarck die Auftritte der drei Deutschen.
Einen Platz unter den ersten Zehn strebt die Neubrandenburgerin Sonja Kesselschläger an. Sie verlor vor allem auf den 100 Meter Hürden mit 13,98 Sekunden und über 200 Meter in 25,81 Sekunden (allerdings jeweils bei Gegenwind) wichtige Punkte. "Es lief nicht so, wie ich es mir erhofft hatte", sagte die Olympia-Sechste in ihrer Zwischenbilanz. Demnach liegt sie auf einem Kurs, der auf eine Endleistung von etwas mehr als 6.120 Zählern hindeutet.
Diese Marke noch zu erreichen, sollte für die beiden anderen DLV-Starterinnen Lilli Schwarzkopf (LC Paderborn) und Karin Ertl (LAC Quelle Fürth/München/Würzburg) schwer werden.
"Sehr schwer und sehr schmerzhaft"
Die U23-EM-Zweite, die zum ersten mal bei einem richtig großen internationalen Ereignis am Start ist, parkt zur Halbzeit auf Platz 17 (3.465 Punkte), während die routinierte bayerische Mehrkämpferin trotz Rückenbeschwerden 3.535 Zähler sammelte, und damit auf Rang 15 in den zweiten Tag geht.
"Es war heute sehr schwer und sehr schmerzhaft", fasste Karin Ertl ihren ersten Tag zusammen. Lilli Schwarzkopf, die insgesamt enttäuscht war, kämpft mit Kniebeschwerden, die sie bereits in Erfurt am ersten Tag beschäftigten und zwischenzeitlich einen dreitägigen Trainingsausfall mit sich brachen. Außerdem merkte sie an: "Die drei Wochen seit der U23-EM waren aber zu kurz, das steckt mir noch in den Knochen."
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