
Siebenkampf: Eaton nach Tag eins auf WR-Kurs
Wird es das dritte WM-Gold für Über-Mehrkämpfer Ashton Eaton (USA)? Und wie schlagen sich die beiden Deutschen Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt) und Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied)? Wir fassen Tag eins des Siebenkampfs in Sopot (Polen) von Disziplin zu Disziplin für Sie zusammen.
60 METER
Rasanter Auftakt für den haushohen Favoriten: Ashton Eaton (USA) stürmte mit großem Vorsprung nach 6,66 Sekunden ins Ziel – Einstellung seiner persönlichen Bestleistung. Der Titelverteidiger will in Sopot seinen Weltrekord angreifen, daraus hat er nie ein Geheimnis gemacht. Und er ist auf einem guten Weg, schließlich war er bei seinem bis dato besten Hallen-Siebenkampf ganze 13 Hundertstel langsamer unterwegs. 49 Punkte mehr hat er damit jetzt auf dem Konto.
Gut lief es auch für Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied), obwohl er nicht der Schnellste aus den Blöcken war: 7,02 Sekunden, Bestleistung und nach Disziplin eins Rang fünf von acht Startern. Auf Rang acht reihte sich zunächst Zehnkampf-Europameister Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt) ein, der für die 60 Meter 7,23 Sekunden benötigte.
WEITSPRUNG
Aus deutscher Sicht dasselbe Spiel wie über 60 Meter: Die fünftbeste Leistung der Konkurrenz ging an Kai Kazmirek, Pascal Behrenbruch reihte sich erneut am Ende des Feldes ein.
Für Kazmirek wurden in Runde eins 7,44 Meter gemessen – ein solides Resultat, bei dem es bleiben sollte. Ein paar Punkte ließ der 23-Jährige damit in der Grube liegen, denn 7,64 Meter ist er in der Halle schon gesprungen. Behrenbruch knackte erst im dritten und letzten Durchgang die Sieben-Meter-Marke: 7,06 Meter. Der Weitsprung gehört nicht zu seinen Stärken, etwas mehr hatte er sich vermutlich dennoch erhofft, schließlich liegt sein Hausrekord unter dem Hallendach bei 7,32 Metern.
Herausragende 8,16 Meter erzielte Ashton Eaton vor zwei Jahren bei seinem Siebenkampf-Weltrekord. Ganz so weit ging es am Freitag nicht. Mit 7,78 Metern unterstrich er als Bester des Feldes dennoch seine Vormachtstellung, auch wenn er in der Gesamtwertung (2.012 Punkte) wieder unter Weltrekord-Kurs rutschte. Mit 7,67 Metern überzeugte der Belgier Thomas van der Plaetsen. Oleksiy Kasyanov (Ukraine) schob sich mit 7,54 Metern nach zwei Disziplinen auf Rang zwei (1.870).
KUGELSTOSSEN
Das Kugelstoßen zählt zu den Stärken von Pascal Behrenbruch – das stellte er in Sopot einmal mehr unter Beweis. Im dritten Durchgang ließ er die Kugel auf 15,50 Meter fliegen. Weiter kam am Freitag kein anderer Athlet. Der ganz große Befreiungsschlag wurde es für den Frankfurter allerdings nicht, schließlich kann er deutlich über 16 Meter stoßen. In der Gesamtwertung bleibt ihm weiterhin der achte Platz (2.450).
Kai Kazmirek konnte in der dritten Disziplin des Tages den nächsten persönlichen Erfolg feiern. Um den Einzelsieg stieß er zwar nicht mit. Aber er wuchtete die Kugel zum ersten Mal über die 14-Meter-Marke – und zwar auf 14,06 Meter. Mit 2.527 Punkten behauptete er in der Zwischenwertung seinen sechsten Rang, liegt nur 22 Punkte unter Bestleistung und sogar in Schlagdistanz zu den Medaillenrängen.
Die haben die Favoriten inne, allen voran Ashton Eaton, der auf 14,88 Meter kam und damit weiter im Rennen um den Weltrekord liegt. Mit 15-Meter-Stößen sortierten sich dahinter der Vize-Hallen-Weltmeister von 2012 Oleksiy Kasyanov (Ukraine; 15,41 m; 2.685) und der Weißrusse Andrei Krauchanka (15,42 m; 2.581) ein, der bei der Hallen-WM 2008 auf dem Silber-Rang gelandet war.
HOCHSPRUNG
Kai Kazmirek setzt seinen Bestleistungskurs fort: Im dritten Versuch floppte der U23-Europameister über 2,03 Meter und sammelte dabei für ein Gesamtergebnis jenseits der 6.000-Punkte-Marke wertvolle Zählere. Bei seinem bis dato besten Siebenkampf gingen für ihn 2,00 Meter in die Ergebnislisten ein. Zwischenstand nach Tag eins für den Jüngsten im Feld: Rang sechs mit 3.358 Punkten – vier Punkte über Hausrekord.
Pascal Behrenbruch war angeschlagen in den Wettbewerb gegangen, und das spiegelte sich auch im Hochsprung wieder. Mit übersprungenen 1,94 Meter sortierte er sich am Ende des Feldes ein. 3.199 Punkte sammelte der Zehnkampf-Europameister in vier Disziplinen, gleichbedeutend mit Rang acht von acht Startern.
Die große Bühne gehörte im Hochsprung dem Weißrussen Andrei Krauchanka. Bei 1,97 Meter machte er seinen ersten Versuch, erst bei 2,24 Metern war Endstation. Mit herausragenden 2,21 Metern – Bestleistung – sammelte er stolze 1.002 Punkte und schob sich am Tagesende auf Rang zwei nach vorne (3.583). Nur einem konnte er damit nicht gefährlich werden: Titelverteidiger Ashton Eaton behauptete mit 2,06 Metern die Spitzenposition und hat nach vier Disziplinen (3.653) ein Pünktchen mehr auf der Habenseite als 2012 bei seinem Hallen-Weltrekord.
STIMME ZUM ERSTEN WETTKAMPFTAG:
Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied):
Es sind die ersten großen Meisterschaften für mich. Es war sehr spannend. Ich bin zufrieden. Ich bin auf einem guten Weg. Ich denke, die persönliche Bestleistung ist drin. Ich hoffe auf über 6.000 Punkte. 60 Meter waren persönliche Bestleistung - natürlich super. Es ist eine schnelle Bahn hier. Im Weitsprung hatten alle ein paar Probleme, weil die Bahn federt. Kugel war auch wieder eine Bestleistung. Im Hochsprung war die letzte Höhe noch drin, aber ich habe sie leider nicht geschafft.