Siege für Steffen Uliczka und Susanne Hahn
Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) und Susanne Hahn (SV schlau.com Saar 05) haben am Samstag den Crosslauf in Grevenbroich-Neukirchen gewonnen. In der Klasse U23 beherrschten beide deutschen Teams die Mannschaftswertung.
Acht Tage nach seiner persönlichen Hallen-Bestzeit über 3.000 Meter (7:59,91 min) beim Fünf-Länder-Vergleich in Glasgow (Großbritannien) hat Steffen Uliczka in Grevenbroich-Neukirchen erneut ein Achtungszeichen gesetzt und sich den Deutschen Cross-Cup gesichert. Mit einem eindrucksvollen Antritt zwei Kilometer vor Schluss und 25:14 Minuten für kräftezehrende 7.700 Meter gab der 26-Jährige den Verfolgern keine Gelegenheit, den Ausgang des Rennens noch zu beeinflussen.In der letzten der fünf profilierten und mit einem massiven Hügel garnierten Runden machte der gelernte Bankkaufmann und Student der Agrarökonomie lockeren Fußes Ernst. Ein Zeichen dafür, dass er strammen Schrittes Richtung Punta Umbria (Spanien) unterwegs ist, wo am 20. März die Cross-WM stattfindet. „Letztendlich aber zählt der Sommer“, meinte der Kieler, für den die Aufwertung seiner Hindernisbestzeit von 8:25,39 Minuten unbedingtes Muss ist.
„Hassliebe“ Cross
Warum auch der Lauf in Neukirchen in seiner Wettkampfplanung fest verankert ist, verriet Steffen Uliczka am Rande: „Vor sechs Jahren habe ich hier meine Freundin Svenja Killius kennengelernt.“ Inzwischen lebt er mit der Essenerin zusammen.
Vitaly Rybak, nun für den TV Wattenscheid 01 laufender Ukrainer mit einer 10.000-Meter-Bestzeit von 29:00 Minuten, lag zwölf Sekunden zurück. Überaus stark präsentierte sich Rico Schwarz (ASV Erfurt; 25:34 min). Er schloss nach verhaltenem Auftakt bei Streckenhälfte zum Spitzentrio auf und spurtete in Jubelpose durchs Ziel. „Der Cross ist für mich eine Hassliebe“, konnte sich der 22-Jährige seine Top-Vorstellung selbst kaum erklären.
U23-Einzelsieger Fabian Clarkson (Crossteam Berlin; 25:43 min) wuchs ebenfalls über sich hinaus und konnte dem belgischen Meister über 3.000 Meter Hindernis, Dries Busselot, immerhin vier Sekunden abnehmen. Als Sechster stellte Markus Meißgeier (25:50 min) im Trikot der Bundeswehr seine Crossqualitäten unter Beweis.
Susanne Hahn nicht zu halten
Susanne Hahn (18:20 min) zermürbte über 5.100 Meter mit einem mutigen Tempolauf das gesamte Feld. Ein halbes Jahr nach der Geburt ihres Sohnes demonstrierte die 32-Jährige mit einem eindrucksvollen Solo, dass mit ihr wieder zu rechnen ist. „Einen Marathon laufe ich aber frühestens im zweiten Halbjahr“, erklärte die Troisdorferin.
Bravourös schlug sich Anna Hahner (run2sky; 18:32 min). Sie hielt bis 800 Meter vor Schluss mit und musste erst dann entscheidenden Boden preisgeben. Ihre Zwillingsschwester Lisa Hahner (18:51 min) rettete sich trotz eines Strauchlers an einem Heuballen noch vor der zum Schluss stark aufkommenden Verena Dreier (18:58 min) ins Ziel. Die 26-Jährige, die den Deutschen Cross-Cup holte und nach neun Jahren bei der LG Sieg nun das rot-weiße Trikot der SG Wenden trägt, kämpfte ihrerseits 21 Sekunden Vorsprung vor der am Anfang forsch agierenden Niederländerin Andrea Deelstra (19:19 min) heraus.
Starker Nachwuchs
Neben den Hahner-Twins gehörten Jana Soethout (ASV Köln; 19:43 min) und Jana Hirschhäuser (ASC Breidenbach; 19:56 min) zum siegreichen deutschen U23-Team. Letztere musste allerdings Julia Weniger (TG Viktoria Ausburg; 19:55 min) Vortritt gewähren.
Beim anderen Geschlecht komplettierten Leif Schröder-Groeneveld (SC Gut-Heil Neumünster; 26:05 min), Benedikt Karus (LG Badenova Nordschwarzwald; 26:25 min) und Florian Pehrs (LG Braunschweig; 26:56 min) das Siegerteam. Dass beide deutsche U23-Mannschaften die Team-Challenge für Nachwuchs-Mannschaften gewannen, ließ Bundestrainer Detlef Uhlemann strahlen. Tono Kirschbaum, der leitende DLV-Bundestrainer Lauf, lobte die ausrichtende SG Neukirchen/Hülchrath, die auf der komplett einsehbaren und dadurch äußerst zuschauerfreundlichen Rundstrecke ein seltenes Cross-Spektakel zelebrierte.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...