| WM 2015 Peking

Silber - Cindy Roleder explodiert im Finale

Hürdensprinterin Cindy Roleder hat am Freitag in Peking (China) für die nächste Medaillen-Überraschung aus Sicht des DLV gesorgt. In 12,59 Sekunden holte sich die Leipzigerin Silber.
Jan-Henner Reitze

Es hat wohl viele überrascht und auch das ein oder andere Stirnrunzeln ausgelöst, als Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig) im Herbst 2013 verkündete, zum Mehrkampf wechseln zu wollen. Im Siebenkampf ist die 26-Jährige inzwischen bei 6.055 Punkten angekommen - da fehlt noch ein Stück zur internationalen Spitze. Aber schon im vergangenen Jahr hat EM-Bronze über 100 Meter Hürden bewiesen, wie gut das Mehrkampftraining bei Wolfgang Kühne der Hürdensprinterin Cindy Roleder tut. Auch der nötige Killerinstinkt war plötzlich da. Im entscheidenden Moment kommt die Leistung auf den Punkt.

Das gelang auch schon im WM-Halbfinale, in dem Cindy Roleder trotz eines schwachen Starts in Bestzeit von 12,79 Sekunden sicher ins Finale einzog. Was dann im Finale passierte, war wohl der "Flow", in den jeder Sportler hineinkommen möchte. Nach einem für ihre Verhältnisse guten Start griff der Schritt nach jeder Hürde perfekt und die Deutsche Meisterin saugte sich Hürde für Hürde an die Konkurrenz heran. Mit dem Zielsprint folgte die große Stärke und der Spurt zu Silber. In 12,59 Sekunden gewann die Leipzigerin die erste Medaille für den DLV auf dieser Strecke seit 1987.

Mit der 22 Jahre alten Danielle Williams (Jamaika; 12,57 sec) rettete sich nur eine der starken Hürdensprinterinnen aus der Karibik vor der Deutschen ins Ziel. Bronze ging mit Alina Talay (Weißrussland; 12,66 sec) an eine weitere Europäerin. Die hoch gehandelten US-Amerikanerinnen gingen leer aus. Titelverteidigerin Brianna Rollins (12,67 sec) hielt sich als Vierte noch am besten. Die Jahresschnellste Sharika Nelvis (13,06 sec) wurde Achte. Auch Tiffany Porter (Großbritannien; 12,68 sec) verstolperte als Fünfte hinten raus eine Medaille.


STIMME ZUM WETTKAMPF:

Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig; 12,59 sec):
Für mich war das ein Super-Start. Ich kann es nicht fassen. Es war ein Superrennen, das Rennen meines Lebens. Da ist nicht mehr viel mit Nachdenken. Ich wusste, ich muss an Tiffany [Porter] dran bleiben. Hinten raus wusste ich um meine Stärke. Es hat einfach alles von der Technik gepasst. Meine Stärke ist der Zielspurt. Ich wusste, dass ich weit vorne war und dann habe ich gewartet. Als Platz zwei kam, ist mir kurz das Herz stehen geblieben. Ich hätte niemals gedacht, dass ich eine Medaille gewinne. Es ist ein Traum.

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