Silke Spiegelburg - „Der Kopf ist frei“
2010 war das bisher erfolgreichste Jahr für Stabhochspringerin Silke Spiegelburg. Mittlerweile ist die 24-Jährige Vize-Europameisterin unter dem Hallendach und draußen. Im Interview spricht die Leverkusenerin über ihren Saisonauftakt und ihre Ziele für die Wintersaison.
Silke Spiegelburg, Sie steigen am kommenden Wochenende bei den Nordrhein-Hallenmeisterschaften auf der heimische Anlage in die Saison ein. Wie verlief die Vorbereitung bisher?Silke Spiegelburg:
Es fing zunächst sehr gut an, aber im Dezember musste ich nach einer Schulterprellung eine kleine Pause einlegen. Aus dem Grund habe ich zwei Wochen alternativ trainiert, aber trotzdem fühle ich mich fitter als die Jahre zuvor, und der Kopf ist frei. Jetzt muss ich die Fitness umsetzen.
Was haben Sie sich für den Auftakt vorgenommen?
Silke Spiegelburg:
Das Ziel ist mit Sicherheit, die Norm abzuhaken. Aber im Vordergrund steht ein guter Start in die Saison, besonders nach der Pause. Was die Koordination angeht, fehlen mir so drei Wochen. Hinzu kommt, dass der Anlauf verändert wurde, er ist jetzt länger. Wir werden sehen, wie das in der Wettkampfsituation passt, aber ich freue mich auf den Wettkampf.
Im vergangenen Jahr konnten Sie krankheitsbedingt weder bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften noch an der Hallen-WM teilnehmen, was sind Ihre Zielstellungen für dieses Frühjahr?
Silke Spiegelburg:
Die Hallen-EM ist auf jeden Fall fest im Plan. Ich möchte bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften einen super Wettkampf machen, und ich will alles rausholen. Ich bin immer gut in Leipzig gesprungen und ich mag die Atmosphäre dort [Austragungsort der Hallen-DM; Anm. d. Red.]. Da vergisst man, was im Winter war. Vielleicht hat die 'Zwangspause' sogar einen Vorteil gehabt, weil ich dann an anderen Punkten trainieren konnte. Ich lass mich einfach überraschen.
Sie waren bei den Europameisterschaften mit Silber zunächst nicht zufrieden. Wie bewerten Sie die Saison im Nachhinein?
Silke Spiegelburg:
Es war eine sehr gute Saison, obwohl ich im vergangenen Jahr auch viel Pech mit Winden und Ständereinstellungen während des Wettkampfes hatte. Das hat ein bisschen auch den deutschen Rekord [4,77 m; Anm. d. Red.] vergeigt. In Beckum hatte ich zum Beispiel richtig Lust zu springen und viel Spaß. Aber es war sehr kalt, es hat ständig geregnet und sehr windig, trotzdem bin ich locker über 4,65 Meter gesprungen. Als dann 4,78 Meter auflagen, dachte ich für zwei Sekunden, dass es klappt, aber dann kam mir doch die Latte entgegen. Das war ein kleiner Wermutstropfen. Die Feineinstellungen haben bei den entsprechenden Höhen noch nicht gestimmt, aber ich habe meine Bestleistung gesteigert und bin 4,70 Meter so oft gesprungen, wie nie zuvor. Das zeigt, dass ich in dieser Saison sehr stabil war und das gibt mir Sicherheit.