Silke Spiegelburg fliegt zum deutschen Rekord
Drei Wochen nach Platz vier bei der EM in Helsinki (Finnland) hat Stabhochspringerin Silke Spiegelburg beim Diamond League-Meeting in Monaco (Monte Carlo) ein großes Ausrufezeichen gesetzt. Mit 4,82 Metern besiegte die Leverkusenerin nicht nur die fast komplett versammelte Weltspitze um Weltrekordhalterin Yelena Isinbayeva (Russland) und schob sich an die Spitze der Weltjahresbestenliste, sondern verbesserte auch den deutschen Rekord um zwei Zentimeter.
"Ich habe drei Jahre darauf gewartet, so hoch zu springen und mir den Rekord zu holen", sagte die 26-Jährige. Die Deutsche Meisterin meisterte die neue Rekordhöhe im zweiten Versuch. Danach kannte ihr Jubel keine Grenzen. Überglücklich hüpfte sie von der Matte und wusste erst gar nicht, wohin mit ihren Emotionen und sandte Freudenschreie in das weite Rund.Bei 4,54 Metern war sie eingestiegen, nahm diese Höhe im ersten Anlauf. Dann legte sie 4,70 Meter im zweiten Versuch nach und deutete bereits dort mit einem exzellenten Sprung an, dass noch deutlich mehr möglich ist.
Als all ihre Gegnerinnen bereits die Segel gestrichen hatten, gehörte ihr die ganze Bühne und diese nutzte sie zwei Wochen vor Beginn der Leichtathletik-Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) eindrucksvoll.
"Salto Nullo" von Yelena Isinbayeva
Vize-Europameisterin Martina Strutz (SC Neubrandenburg), die bisher den deutschen Rekord mit 4,80 Metern gehalten hatte, wurde mit im dritten Versuch überquerten 4,54 Metern Siebte.
Völlig misslungen ist die Olympia-Generalprobe für Yelena Isinbayeva. Die Russin scheiterte dreimal an ihrer mutig gewählten Einstiegshöhe von 4,70 Metern. Danach blieb ihr nur noch der freundliche Gruß an das Publikum.
Nadine Müller Zweite
Vize-Weltmeisterin Nadine Müller feierte in Monaco (Monte Carlo) ihrerseits eine gelungene Generalprobe für London. Die Hallenserin wurde in einem erlesenen Diskusfeld mit 64,64 Metern Zweite hinter Europameisterin Sandra Perkovic (Kroatien; 65,29 m).
Hinter der deutschen Medaillenhoffnung für Olympia reihten sich die WM-Dritte Yarelis Barrios (Kuba; 64,49 m) und Olympiasiegerin Stephanie Brown Trafton (USA; 63,70 m) ein. Nadine Müller erzielte ihre beste Weite gleich im ersten Versuch, später bestätigte sie die Leistung mit einem weiteren Wurf auf 64,60 Meter.
US-Staffel verdrängt Jamaika
Im Weitsprung feierte Olympiasieger Irving Saladino (Panama) in seinem zweiten Wettkampf des Sommers mit 8,16 Metern den ersten Sieg. Europameister Sebastian Bayer (Hamburger SV) landete mit 7,94 Metern auf Platz fünf.
Gleich zum Auftakt der Veranstaltung war es die USA-Staffel der Männer, die in 37,61 Sekunden über 4x100 Meter schneller war als Jamaikas Stars in ihrem bisher besten Saisonrennen.
Dann machte Asbel Kiprop als Sieger eines grandiosen 1.500-Meter-Laufs in 3:28,88 Minuten deutlich, dass er nach dem Gold von Peking (China) erneut Olympiafavorit ist. Als Zweiter unterbot auch sein kenianischer Landsmann Nixon Chebseba in 3:29,77 Minuten die 3:30-Minuten-Barriere, noch der Siebte lief 3:31,61 Minuten.
Immer wieder 12,93
Zum dritten Mal bereits lief Olympia-Favorit Aries Merritt (USA) über 110 Meter Hürden 12,93 Sekunden und untermauerte damit seine Favoritenrolle für Olympia.
Stark präsentierten sich die belgischen 400-Meter-Zwillinge. Jonathan Borlee schlug in 44,74 Sekunden Grenadas Weltmeister Kirani James (44,76 sec) und Bruder Kevin wurde in 44,94 Dritter. Ein schnelles 200-Meter-Rennen gewann der Jamaikaner Nickel Ashmeade in 20,02 Sekunden.
Caster Semenya nur Siebte
Böse daneben ging mit Platz sieben über 800 Meter in 2:01,67 Minuten auch die Olympia-Generalprobe von Südafrikas Ex-Weltmeisterin Caster Semenya. Den Sieg holte sich die Russin Elena Kofanova (1:58,41 min).
Wie eine Woche zuvor in London besiegte die Nigerianerin Blessing Okagbare in 10,96 Sekunden über 100 Meter auch diesmal die von Tianna Madison (USA/10,99) angeführte Konkurrenz.
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