Silke Spiegelburg gewinnt auch in Hengelo
Irving Saladino (Panama) und Dwight Phillips (USA) haben sich am Pfingstmontag beim Grand-Prix-Meeting in Hengelo (Niederlande) ein packendes Duell in der Weitsprunggrube geliefert. Nach sechs Versuchen hatte der Olympiasieger von 2008, Irving Saladino, mit 8,56 Metern knapp die Nase vor dem Olympiasieger von 2004, der 8,54 Meter weit sprang. Aus deutscher Sicht überzeugte einmal mehr Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die 23-Jährige verwies im Stabhochsprung mit 4,55 Metern die Olympia-Dritte, Svetlana Feofanova (Russland; 4,45 m), auf Rang zwei.
Nach ihrem Sieg in Doha (Katar) Anfang Mai, gewann Silke Spiegelburg bereits zum zweiten Mal in dieser Saison bei einem großen internationalen Meeting. Auch am Montag betrug die Siegeshöhe 4,55 Meter. Erst bei 4,65 Metern war für die 23-Jährige Endstation.Für die anderen deutschen Stabhochspringerinnen lief es weniger erfreulich. Anastasija Reiberger (ABC Ludwigshafen) überquerte eine Höhe von 4,35 Metern und wurde damit Fünfte. Für Martina Strutz (SG Dynamo Schwerin) war nach der Anfangshöhe von 4,00 Metern Schluss. Noch schlechter erging es bei ihrem Saisoneinstand Anna Battke (USC Mainz). Die 24-Jährige scheiterte dreimal an ihrer Anfangshöhe von 4,35 Metern.
Stefan Eberhardt überzeugt
Einen starken Auftritt zeigte Stefan Eberhardt (LC Erfurt) über 1.500 Meter. Der Deutsche Hallenmeister lief in einem international gut besetzten Feld auf Rang fünf und stellte mit 3:37,10 Minuten eine neue Bestzeit auf. Die Norm (3:36,20 min) für die Weltmeisterschaft in Berlin (15. bis 23. August) verpasste er nur knapp. An der Spitze entschied der Olympia-Zweite Asbel Kiprop (Kenia) das Rennen in 3:34,45 Minuten für sich. Doppel-Olympiasieger Kenenisa Bekele (Äthiopien) beendete das Rennen vorzeitig.
Über 100 Meter Hürden sprintete Carolin Nytra (Bremer LT) in 13,07 Sekunden beim Sieg der Norwegerin Christina Vukicevic (12,74 sec) auf den sechsten Platz. Für Cathleen Tschirch (TSV Bayer 04 Leverkusen) stoppte die Uhr über 200 Meter nach 23,44 Sekunden, was Platz fünf bedeutete.
Haile Gebrselassie verpasst Stunden-Weltrekord
Zwar wurde es für Haile Gebrselassie nichts mit dem Versuch, seinen eigenen Stunden-Weltrekord von 21.285 Metern zu überbieten, dennoch war der 36-Jährige, der in Holland aufgrund seiner vier Weltrekorde, die er im Laufe der Jahre in Hengelo aufgestellt hat, "Mr. Hengelo" genannt wird, einmal mehr der absolute Publikumsliebling. Mit 20.822,36 Metern lief der Äthiopier immerhin Meetingrekord. "Das Wetter war seltsam. Am Anfang war es warm, dann hat es angefangen zu regnen und zu winden. Ich wollte vor diesem tollen Publikum Weltrekord laufen. Leider hat es nicht geklappt, aber ich freue mich trotzdem", sagte Haile Gebrselassie, der zum insgesamt elften Mal in Hengelo an den Start ging.
Für einen Höhepunkt sorgte Haile Gebrselassies Landsfrau Gelete Burka. Die 23-Jährige lief über 1.500 Meter in 3:58,79 Minuten die erste Zeit unter vier Minuten in dieser Saison. Olympiasiegerin Nancy Lagat (Kenia) landete in 4:07,89 Minuten abgeschlagen auf Rang elf.
800 Meter-Youngster kratzen an WM-Norm
Stark war auch der Auftritt der beiden jungen deutschen 800 Meter-Läufer Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Sebastian Keiner (LC Erfurt). An der Spitze des Feldes lief der Sudanese Abubaker Kaki in 1:43,10 Minuten eine Weltklasse-Zeit. Auf Rang sechs folgte dann Robin Schembera, der sein ersten Einzelrennen seit dem letzten Juli bestritt. In 1:45,63 Minuten eilte der 20-Jährige zu einer neuen Bestzeit und verpasste die WM-Norm von 1:45,40 Minuten nur hauchdünn. Knapp dahinter folgte Sebastian Keiner, der in 1:46,30 Minuten auf Platz acht kam.
Das Kugelstoßen der Männer gewann Reese Hoffa (USA). Der Olympia-Dritte stieß im letzten Versuch die Kugel auf 21,59 Meter und verdrängte noch Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen) auf Rang zwei, der bis dahin mit 21,19 Metern geführt hatte. Ralf Bartels (SC Neubrandenburg; 19,89 m; Platz 6) und Peter Sack (LAZ Leipzig; 19,14 m; Platz 10) blieben unter ihren Möglichkeiten.
Hochklassiges Weitsprung-Duell
Ein Duell auf aller höchstem Niveau bekamen die Zuschauer in der Weitsprunggrube zu sehen. Der wieder erstarkte Dwight Phillips legte 8,45 Meter vor. Olympiasieger Irving Saladino ließ sich nicht lange bitten und konterte mit einer Weite von 8,56 Metern. Eine Weite, die am Ende knapp zum Sieg reichte, da Dwight Phillips im letzten Versuch zwar auf 8,54 Meter kam, aber nicht mehr am Mann aus Panama vorbei. Oliver Koenig (LG Stadtwerke München) sprang mit 7,82 Metern auf den sechsten Platz.
Für weitere gute Resultate sorgten Ali Abdosh (Äthiopien) über 5.000 Meter in 12:59,56 Minuten und Hindernis-Olympiasieger Brimin Kiprop Kipruto (Kenia) über 3.000 Meter Hindernis mit 8:06,46 Minuten. Den 100 Meter-Sprint entschied Churandy Martina (Niederländische Antillen) bei leichtem Gegenwind in 9,97 Sekunden für sich.
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