Silke Spiegelburg im Stechen vor Yarisley Silva
Nervenstarker Auftritt von Silke Spiegelburg: Die Leverkusenerin hat sich am Donnerstagabend beim Diamond League-Meeting in Stockholm (Schweden) im Stechen mit 4,69 Metern den Stabhochsprung-Sieg geholt. Dabei ließ sie die Kubanerin Yarisley Silva hinter sich, die ihr in Moskau (Russland) WM-Bronze entrissen hatte. Für vier weitere Top-Drei-Platzierungen sorgten die deutschen Werfer. 5.000-Meter-Weltmeisterin Meseret Defar (Äthiopien) glänzte über 3.000 Meter.
Bei 4,49 Metern nahm Silke Spiegelburg zum ersten Mal erfolgreich Anlauf, auch bei 4,59 Metern überquerte sie die Latte auf Anhieb. Anschließend war zunächst nicht nur für sie, sondern auch für alle weiteren Stabhochspringerinnen Endstation. Da aber auch Yarisley Silva bis einschließlich 4,59 Meter ohne Fehlversuch geblieben war, musste der Sieg im Stechen ermittelt werden.Bei der WM in Moskau hatte Yarisley Silva die Deutsche im dritten Versuch mit einem Satz über 4,82 Meter vom Podestplatz verdrängt. In Stockholm drehte Silke Spiegelburg den Spieß um. Für sie bleib beim entscheidenden Sprung über 4,69 Meter die Latte liegen – für die Kubanerin nicht. Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) belegte mit 4,49 Metern Rang sieben.
Silke Spiegelburg hat sich mit ihrem Sieg wieder im Kampf um den Gesamtsieg im Diamond Race zurückgemeldet. In Führung ist weiterhin Yarisley Silva mit elf Punkten, nur zwei Punkte dahinter liegt nun die Leverkusenerin. Acht Punkte gibt es beim Diamond League-Finale in Zürich (Schweiz; 29. August) für den Sieg, vier Punkte für Rang zwei, zwei für einen dritten Platz.
Christina Obergföll wird Dritte
Im Speerwurf gehörte die Bühne der WM-Dritten Mariya Abakumova (Russland), der in einer starken Serie in Runde zwei ein Wurf auf 68,59 Meter gelang. Die Leverkusenerin Linda Stahl drehte zum Ende des Wettbewerbs noch einmal auf und schob sich im sechsten Versuch mit 63,75 Metern auf Platz zwei nach vorne.
Weltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg; 62,36 m) musste sich diesmal mit Rang drei zufrieden geben. Sie wird’s verschmerzen: Den Sieg im Diamond Race hatte sie schon zuvor klargemacht.
Christina Schwanitz souveräne Zweite
Im Kugelstoßen der Frauen hieß die Reihenfolge erneut Valerie Adams vor Christina Schwanitz. In Stockholm ließ die Weltmeisterin aus Neuseeland die Kugel auf 20,40 Meter fliegen. Ihre deutsche Kontrahentin vom LV 90 Erzgebirge, der in Moskau ein Stoß auf 20,41 Meter gelang, erzielte am Donnerstagabend mit 19,26 Meter – das reichte locker zu Rang zwei vor Michelle Carter (USA; 18,56 m).
In Abwesenheit des nunmehr dreimaligen Weltmeisters Robert Harting (SCC Berlin) setzte sich im Diskuswerfen Vize-Weltmeister Piotr Malachowski (Polen) mit einem Wurf auf 65,86 Meter durch. Der Iraner Ehsan Hadadi, aufgrund von Querelen mit seinem Verband nicht bei der WM am Start, kam auf 63,64 Meter. Knapp dahinter landete der WM-Vierte aus Magdeburg Martin Wierig (63,20 m), dem allerdings nur zwei gültige Versuche gelangen.
Meseret Defar mit Weltjahres-Bestzeit
In Moskau ließ Meseret Defar über 5.000 Meter die versammelte Weltelite hinter sich. In Stockholm dominierte die Äthiopierin den Wettbewerb über 3.000 Meter. Die 29-Jährige absolvierte die siebeneinhalb Stadionrunden in 8:30,29 Minuten und war damit so schnell wie in diesem Jahr noch keine andere Athletin. Bemerkenswert ihre Schlussrunde, für die sie nur 60 Sekunden benötigte.
Über 400 Meter Hürden setzte die Tschechin Zuzana Hejnová ihren Weg auf der Überholspur fort. In 53,70 Sekunden fuhr die Weltmeisterin den nächsten souveränen Sieg ein. Auch David Oliver (USA) ließ über 110 Meter Hürden in 13,21 Sekunden nichts anbrennen. Im Weitsprung gelang dem Russen Aleksandr Menkov wie schon in Moskau der weiteste Sprung: 8,18 Meter.
Eine Enttäuschung erlebten dagegen zwei Weltmeister aus Kenia. Über 1.500 Meter kam Asbel Kiprop (3:35,49 min) nur auf Rang sechs. Der Sieg ging an den spurtstarken WM-Dritten über 800 Meter Ayanleh Souleiman (Djibouti; 3:33,59 min). Über 3.000 Meter Hindernis kam Ezekiel Kemboi nicht einmal ins Ziel. In die Bresche sprang überraschend sein Landsmann Hillary Kipsang Yego (8:09,81 min), der unter anderem Vize-Weltmeister Conseslus Kipruto (Kenia; 8:12,35 min) abhängte.
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