Silke Spiegelburg meldet sich fit für Paris
Einen Tag vor dem Beginn der Hallen-EM in Paris (Frankreich) ist die deutsche Mannschaft komplett angekommen. Nur wenige Meter von der Halle, dem Palais Omnisports in Paris-Bercy, entfernt, liegt das Teamhotel. Dort war am Donnerstagabend auch eine gut gelaunte Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) anzutreffen.
„Mein Testtraining am Montag war gut“, erklärte die 24-Jährige. Auf einen Start bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig am vergangenen Wochenende hatte sie noch krankheitsbedingt verzichtet. Die DM-Dritte Martina Strutz (ESV Hagenow) stand als Ersatz bereit. Die Startplätze waren unter den Stabhochspringerinnen umkämpft.„Wenn ich nicht fit wäre, hätte ich verzichtet“, stellte Silke Spiegelburg klar. „Ich erwarte einen spannenden Wettkampf und hoffe, dass wir Deutsche vorne mitspringen können.“ Bei der letzten Hallen-EM in Turin (Italien)hatte die deutsche Hallenrekordhalterin mit Silber ihre erste internationale Medaille bei großen Meisterschaften geholt. In Abwesenheit von Weltrekordhalterin Yelena Isinbayeva (Russland) sieht sie in der Weltmeisterin Anna Rogowska (Polen) nun die stärkste Konkurrentin.
Hohe Anforderungen in der Quali
Damit Silke Spiegelburg am Sonntag überhaupt um die Medaillen kämpfen kann, muss sie einen Tag zuvor erst einmal durch die Qualifikation. 4,55 Meter werden für eine sichere Finalteilnahme gefordert. „Insgesamt habe wir hier extrem hohe Qualifikationswerte“, sagte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen, „damit es möglichst nicht vorkommt, dass mehr als die vorgesehen acht Athleten weiterkommen.“
Die Männer qualifizieren sich beispielsweise erst mit 5,75 Metern direkt für das Stabhochsprungfinale, für den Hochsprung wurden 2,30 Meter festgelegt. Schon in der Qualifikation ist also höchste Konzentration gefragt, bei dem ein oder anderen könnte es zum Schluss auf die Zahl der Fehlversuche ankommen.
Essen im Akkord
Für diese Aufgaben ist die deutsche Mannschaft gerüstet. Bei der Teambesprechung am Donnerstagabend hat Thomas Kurschilgen „motivierte und zuversichtliche Gesichter gesehen.“ Die verbliebenen 36 DLV-Athleten sind fit, angeführt werden sie von Teamkapitän Ralf Bartels (SC Neubrandenburg). Schon im Vorfeld mussten 100-Meter-Europameisterin Verena Sailer (MTG Mannheim) und Tobias Unger (LG Stadtwerke München) ihre Starts über 60 Meter verletzungsbedingt absagen.
Trotzdem ist die deutsche Mannschaft zahlenmäßig noch so gut besetzt, dass es beim Essen leichtes Gedränge gibt. Die Theke ist etwas kurz geraten. „Die Franzosen haben wohl nicht damit gerechnet, dass wir mit so einem großen Team anreisen“, sagte Thomas Kurschilgen schmunzelnd. Auch die Mannschaften aus Russland, Italien und Polen sind im selben Hotel. Die Essenszeiten sind deshalb durchgeplant. Wenn die Deutschen kommen, wird es voll.