Silke Spiegelburg - „Packendes Duell“
Mit ihrer Silbermedaille hat Stabhochspringerin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) am Sonntagnachmittag für einen erfolgreichen deutschen Abschluss der Hallen-EM in Paris (Frankreich) gesorgt. Ihre 4,75 Meter wurden nur von Anna Rogowska (Polen) überboten. leichathletik.de hat Silke Spiegelburg in der Mixed Zone zu ihrer Medaille befragt.
Silke Spiegelburg, herzlichen Glückwunsch zu Silber. Wie zufrieden sind Sie?Silke Spiegelburg:
Ich bin auf jeden Fall glücklich über die Medaille und auch über die Höhe. Ich war zwei Wochen lang richtig krank und lag im Bett. Der DLV hat mir Vertrauen geschenkt, obwohl ich nicht bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften starten konnte. Das habe ich zurück gegeben. Ich bin dankbar, dass man mir diese Chance gegeben hat.
Wie haben Sie den Wettkampf erlebt?
Silke Spiegelburg:
Wir haben viel ausprobiert, was gut zu wissen ist für den Sommer. Ich habe noch nie so hoch angefangen, bei 4,50 Metern. Dann habe ich 4,60 Meter einfach ausgelassen. Das hat alles wunderbar geklappt. Bei den Durchläufern kamen verschiedene Dinge zusammen. Dann habe ich noch einen Stab genommen, der länger und härter ist. Da musste ich sehen, wie der sich verhält. Ich habe viel gelernt und muss mir wahrscheinlich neue Stäbe bestellen.
Ist es nicht gewagt, eine Europameisterschaft zum „Ausprobieren“ zu nutzen?
Silke Spiegelburg:
Einerseits schon, andererseits blieb mir nichts anderes übrig. Ich musste einen härteren Stab nehmen und Risiko gehen, sonst habe ich keine Chance etwas zu holen. Es geht auch um den Sommer. Dann muss alles sitzen. Wir haben im Winter viel verändert und das wollte ich ausprobieren. Das Ganze soll für den Sommer richtig gut werden.
Wie war der Zweikampf um Gold mit Anna Rogowska?
Silke Spiegelburg:
Bis 4,75 Meter waren wir gleichauf. Sie hat bei dem Sprung Glück gehabt. Die Latte hat gewackelt wie blöd. Die Latte scheint sehr gut zu sein, das habe ich schon bei anderen Springern gesehen. Es war ein packendes Duell und ich habe mich gefreut. Das einzige, was ich gemerkt habe, ist, dass die Ausdauer durch die Krankheit etwas gefehlt hat.
Wieso hat es nicht zu noch mehr als Silber gereicht?
Silke Spiegelburg:
Bei 4,80 Metern habe ich den Stab noch gelassen und bin richtig gut drauf gegangen. Der Stab hat aber zu viel nach gegeben. Er war einfach zu weich. Dann musste ich auf 4,85 Meter gehen, um noch eine Chance auf Gold zu haben. Außerdem bin ich auf den neuen Stab gegangen, den ich noch nie in der Hand hatte, fühlte sich aber gut an. Ich habe es probiert. Nach dem ersten Versuch haben wir noch Anlauf und Griffhöhe verändert. Der zweite Versuch war dann gut. Aber ich hätte vielleicht noch höher greifen müssen, die Ständer etwas verändern. Da hat mir der dritte Versuch gefehlt. Wenn ich nach Anna Rogowska dran gewesen wäre, hätte ich vielleicht drei Versuche bei 4,85 Metern gehabt. Da hatte sie einen taktischen Vorteil.
Sind die 4,80 Meter ein Ziel für den Sommer?
Silke Spiegelburg:
Auf jeden Fall hoffe ich, dass die 4,80 Meter endlich mal fallen. Das ist ganz klar. Ich hoffe, dass es weiter geht, dass ich gesund bleibe. Ich freue mich schon, wenn die neuen Stäbe kommen und ich hoffe, dass ich damit gut zurecht komme. Ich werde probieren, probieren, probieren.
Wie geht der Abend für Sie weiter?
Silke Spiegelburg:
Erst kommt die Dopingkontrolle und dann gibt es die stille Stunde des DLV. Danach geht es nach Disneyland. Da feiern alle Nationen. Dort ist das Abschlussbankett.
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