Silke Spiegelburg siegt in Doha mit Norm
Silke Spiegelburg hat einen prächtigen Start in den Olympiasommer erwischt. Die Leverkusenerin, die noch mit einer Verletzung aus dem vergangenen Winter gegangen war, gewann am Freitag beim Super Grand-Prix-Meeting in Doha (Katar) den Stabhochsprung mit 4,50 Metern und erfüllte damit zum ersten von zwei geforderten Mal exakt die Olympianorm.
Während sich die Deutsche Meisterin in ihrem Zweikampf mit der Russin Yuliya Golubchikova (4,40 m) behauptete, blieben die zwei weiteren deutschen Starterinnen deutlich unter der für den Saisonhöhepunkt geforderten Höhe. Die Mainzerin Carolin Hingst begnügte sich ebenso wie die Schwerinerin Martina Strutz mit 4,20 Metern, was ihnen die Plätze drei bzw. fünf einbrachte.David Oliver holt sich Glauben an Weltrekord
Ein Glanzlicht der Veranstaltung setzte der US-Hürdensprinter David Oliver. Bei idealem Rückenwind von exakt zwei Metern pro Sekunde kam er zu einer Zeit von 12,95 Sekunden. Als elfter Athlet überhaupt durchbrach er damit die Schallmauer von 13 Sekunden.
Den Weltrekord verfehlte er nur um sieben Hundertstel. „Wenn ich einen besseren Start gehabt hätte, hätte ich es schaffen können“, meinte er. Seinen nächsten Start plant er am 1. Juni bei DKB-ISTAF in Berlin. Was die weiteren Ziele betrifft, blieb er bescheiden: „Bei Olympia will ich ins Finale.“
Blanka Vlasic sehr souverän
Die 100 Meter Hürden der Frauen entschied die Jamaikanerin Brigitte Foster-Hylton für sich. In 12,56 Sekunden zeigte sie der Hallen-Weltmeisterin Lolo Jones (USA; 12,65 sec) Grenzen auf.
Einen glänzenden Eindruck zum Saisoneinstieg hinterließ trotz nicht idealer Windverhältnisse auch die Hochspringerin Blanka Vlasic. Die Weltmeisterin aus Kroatien meisterte die 2,01 und 2,03 Meter jeweils im ersten Anlauf und wurde erst bei 2,05 Metern gestoppt. „Ich habe mich auf meine Technik konzentriert und es hat gut geklappt.“
Doppelsieg von Allyson Felix
200-Meter-Weltmeister Allyson Felix zeigte eine starke Form. Die US-Amerikanerin blieb auf den kürzeren 100 Metern in 10,93 Sekunden erstmals in ihrer Laufbahn unter elf Sekunden. Später gewann sie ebenso beeindruckend die 400 Meter (49,83 sec)
Bei den Männern schloss der Norweger Jaysuma Saidy Ndure mit einer Zeit von 10,01 Sekunden bei seinem knappen 100-Meter-Sieg gegen Darrel Brown (Trinidad; 10,02 sec) nahtlos an seine Leistungen aus dem letzten Jahr an. LaShawn Merritt (USA) erlief sich über 200 Meter einen sehr überlegenen ersten Platz (20,08 sec).
David Rudisha Mittelstreckler der Stunde
Der Mann der Stunde über 800 Meter ist der zuletzt schon überzeugende Junioren-Weltmeister David Rudisha (Kenia). Der 19-jährige führte in 1:44,36 Minuten eine Gruppe von vier Läufern, die unter 1:45 Minuten blieben, an. Mit acht Kenianern unter den ersten Zehn, mit Augustine Kiprono Choge (7:32,01 min) an vorderster Stelle, waren die 3.000 Meter in ziemlich festen Händen einer Läufernation.
Silke Spiegelburg sorgte in Doha nicht für den einzigen Leverkusener Sieg. Denn der Dreispringer Randy Lewis (Grenada) garantierte für einen weiteren. Exzellente 17,44 Meter bot der Schützling von Gerd Osenberg an, allerdings bedeutete diese Weite aufgrund irregulärem Rückenwind keine neue persönliche Bestleistung.
Insgesamt hohes Niveau
Insgesamt spielte sich die Veranstaltung zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison bereits auf einem hohen und vielversprechenden Niveau ab.
Weitere sehr gute Leistungen zeigten 1.500-Meter-Läufer Abdelati Iguider (Marokko; 3:33,27 min), Hindernis-Ass Richard Matelong (Kenia; 8:07,64 min), Diskuswerfer Ehsan Hadadi (Iran; 67,20 m), Kugelstoß-Weltmeister Reese Hoffa (USA; 21,48 m) und Speerwurf-Olympiasieger Andreas Thorkildsen (Norwegen; 87,59 m).
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...