Silke Spiegelburg springt Hallen-WM-Norm
Am zweiten Tag der Nordrhein-Hallen-Meisterschaften in Leverkusen strahlte vor allem Stabhochspringerin Silke Spiegelburg. Wie im vergangenen Jahr startete die WM-Vierte am Sonntag mit überflogenen 4,60 Meter in die Hallensaison und sorgte für den Höhepunkt der Veranstaltung. Für die Hallen-Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 12. bis 14. März) sind 4,50 Meter gefordert. Silke Spiegelburg scheiterte erst am deutschen Hallenrekord (4,76 m).
„Ich bin absolut glücklich. Ich habe mir gar nichts vorgenommen und wollte technisch etwas ausprobieren“, meinte Silke Spiegelburg nach ihrem glänzenden Saisonauftakt mit überflogenen 4,60 Metern. Ihre Einstiegshöhe von 4,30 Metern und die für die Hallen-WM zu überfliegenden 4,50 Meter meisterte die 23-Jährige souverän im ersten Versuch.Bei 4,60 Metern machte es Silke Spiegelburg noch einmal spannend. Nach zwei Fehlversuchen überflog die Deutsche Meisterin auch diese Höhe deutlich. Im vergangenen Jahr meisterte sie ebenfalls bei ihrem Einstieg in Leverkusen 4,60 Meter, bevor sie später bei der Hallen-EM in Turin (Italien) ihren deutschen Hallenrekord auf 4,75 Meter steigerte und Silber holte.
Für eine Steigerung dieser Marke reichte es beim Heimspiel noch nicht ganz. Dennoch waren die drei Versuche über 4,76 Meter vielversprechend: „Da waren schon ganz gute Ansätze dabei“, sagte Silke Spiegelburg zu ihren Versuchen über die Rekordhöhe.
Anne-Kathrin Elbe Schnellste über 60 Meter
Die 60 Meter der Frauen waren ein Leverkusener Dreikampf, bei dem sich Anne-Kathrin Elbe in 7,45 Sekunden gegen ihre Teamkolleginnen Mareike Peters (7,57 sec) und Sorina Nwachukwu (7,61 sec) durchsetzen konnte. „Ich habe technisch etwas verändert und bin gut wie nie in die Saison gestartet“, war die Schnellste aus dem Trio zufrieden. In Karlsruhe (31. Januar) wird Anne-Kathrin Elbe in ihrer Spezialdisziplin 60 Meter Hürden in die Saison starten.
Viertelmeilerin Sorina Nwachukwu testete ihre Schnelligkeit auf der Unterdistanz, musste aber den Kurzsprinterinnen den Vortritt lassen: „Der Endlauf war besser als der Vorlauf, ein kleinerer Stolperer hat aber eine bessere Zeit verhindert. Für den Anfang bin ich zufrieden“, sagte die Deutsche Meisterin über 400 Meter, die vor kurzem aus dem Trainingslager in Südafrika zurückgekehrt war.
Jugendliche flott unterwegs
Bei den Männern war Daniel Brischke (TSV Bayer 04 Leverkusen; 6,83 sec) über 60 Meter der Schnellste. Nicht viel langsamer zeigte sich der Sieger der männlichen Jugend A. Der Kölner Martin Kautsch (LG ASV/DSHS Köln) steigerte sich auf gute 6,90 Sekunden.
Ebenfalls stark präsentierte sich die B-Jugendliche Franziska Braun (Dürener TV), die in ihrer Altersklasse mit 7,59 Sekunden, der drittschnellsten Zeit des Tages, siegte. Lediglich Anne-Kathrin Elbe und Mareike Peters waren im Wettbewerb der Frauen schneller als die 16 Jahre alte Sprinterin.
Mehrkämpferinnen testeten in Einzeldisziplinen
Die 60 Meter der weiblichen Jugend A machten die Mehrkämpferinnen unter sich aus. Im Duell mit der Leverkusenerin Kira Biesenbach (7,79 sec) holte sich Tilia Udelhoven (LAV Bad Godeberg) den Titel in 7,73 Sekunden.
Tilia Udelhoven war bereits Zweite über die 60 Meter Hürden (8,86 sec) und Fünfte im Hochsprung (1,64 m) geworden. „Ich bin zufrieden, aber das war bestimmt noch nicht alles“, sagte die Deutsche B-Jugend-Meisterin über 400 Meter Hürden, die den Wettkampf nutzte, um sich auf die Deutschen Hallen-Mehrkampf-Meisterschaften in zwei Wochen vorzubereiten. Über 60 Meter stand in Leverkusen eine neue Bestzeit zu Buche, im Hochsprung und über die Hürden will sie sich bei der DM steigern.
Doppelsieger auf den Mittelstrecken
Über 1.500 Meter standen die 800-Meter-Sieger vom Vortag wieder ganz oben auf dem Treppchen. Saskia Janssen (TSV Bayer 04 Leverkusen) gelang ebenso das Double wie Christian Schreiner (LG ASV/DSHS Köln). Saskia Janssen dominierte die 1.500 Meter in 4:22,66 Minuten, Christian Schreiner besiegte Christian Königstein (TSV Bayer 04 Leverkusen; 3:54,28 min) in 3:52,84 Minuten und konnte sich am Ende des Tages in der abschließenden 3x1.000-Meter-Staffel mit einer starken Aufholjagd den dritten Titel in 7:35,70 Minuten sichern.
Die A-Jugendliche Lena Klaassen war ebenfalls nach ihrem Triumph über 800 Meter am Samstag (2:10,99 min) auf den 1.500 Meter nicht zu schlagen. Die Leverkusenerin feierte mit 4:38,38 Minuten ihren zweiten Nordrhein-Titel.
Vier Staffeln nicht im Ziel
Ebenfalls zweimal durften die Staffeln des LAZ Puma Troisdorf/Siegburg jubeln: Nach dem Erfolg über 4x400 Meter (3:20,06 min) bei den Männern folgte wenige Stunden später der Sieg mit der 4x200-Meter-Staffel. Gleich vier Staffeln schafften es nicht ins Ziel. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall der führenden StG Essen-Wuppertal konnten sich die Troisdorfer mit 1:31,17 Minuten gegen die Kölner Staffel (1:34,18 min) durchsetzen.
Noch schneller als die Männer waren die A-Jugendlichen. Das Quartett der LG ASV/DSHS Köln holte sich in 1:30,46 Minuten den sicheren Titel. Bei den Frauen siegte erwartungsgemäß die 4x200-Meter-Staffel des TSV Bayer 04 Leverkusen in starken 1:39,58 Minuten mit fast zehn Sekunden Vorsprung vor der zweitplatzierten LG Remscheid.
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