Silke Spiegelburg Vierte in Birmingham
Die deutsche Hallenrekordhalterin Silke Spiegelburg schrammte am Samstag beim hochklassigen Hallen-Meeting in Birmingham (Großbritannien) im Stabhochsprung knapp an einem Podestplatz vorbei. Die Leverkusenerin überflog als Vierte 4,40 und 4,60 Meter im ersten Versuch, um dann an 4,72 Metern dreimal zu scheitern. Der Sieg ging an die formstarke Brasilianerin Fabiana Murer, die mit 4,82 Metern sogar ihre Freiluft-Bestleistung einstellte.
Sie brachte damit der früheren Weltrekordhalterin Svetlana Feofanova (Russland) und der Weltmeisterin Anna Rogowska (Polen; beide 4,72 m) eine Niederlage bei.Niederlage für Laverne Jones
Der Sprintkomet des Winters, Laverne Jones (US-Jungferninseln), musste ihre erste Niederlage des Jahres hinnehmen. Die 28-Jährige, die vor zwei Wochen in Stuttgart die 60 Meter in 6,97 Sekunden gelaufen war, konnte sich im dritten Duell der Saison nicht mehr gegen die schnellste Sprinterin des letzten Sommers, Carmelita Jeter (USA), durchsetzen. Beide wurden in 7,06 Sekunden gestoppt. Carmelita Jeter will nun über die in einer Woche anstehenden US-Meisterschaften Kurs auf die Hallen-WM in Doha (Katar; 12. bis 14. März) nehmen.
Staffel-Olympiasieger Nesta Carter (Jamaika) feierte mit einer neuen Bestzeit von 6,54 Sekunden bereits im Vorlauf einen gelungen Einstand in diese Wintersaison. Im Finale war dann aber Michael Rodgers (USA; 6,57 sec) vorne.
David Gillick stark
Dort, wo er vor drei Jahren Hallen-Europameister wurde, sorgte 400-Meter-Ass David Gillick für einen weiteren Paukenschlag. Der Ire stellte in 45,52 Sekunden seinen Hallen-Landesrekord ein und distanzierte seine Gegner um mehr als sieben Zehntel. Die Jamaikanerin Novlene Williams kam auf dem Weg zur Hallen-WM im Frauenrennen in 52,03 Sekunden zu ihrer schnellsten Hallenzeit seit knapp vier Jahren.
In einem hochklassigen 1.500-Meter-Lauf, in dem fünf Athleten unter 3:36 Minuten blieben, untermauerte der Hallen-Weltmeister Deresse Mekonnen seine Position. Der Äthiopier verbesserte seine Hallen-Bestzeit auf 3:33,10 Minuten und konnte damit den Kenianer Augustine Choge, der sich seinerseits auf 3:33,74 Minuten steigerte, bezwingen.
Jenny Meadows läuft britischen Rekord
Im letzten Jahr noch geschlagene Zweite, war die WM-Dritte Jenny Meadows diesmal bei dem Meeting eine Klasse für sich. Die Britin gewann die 800 Meter in neuem Hallen-Landesrekord (1:59,11 min) deutlich vor der Ukrainerin Yuliya Krevsun (2:00,36 min).
Gelete Burka (Äthiopien) blieb auf der Meile in 4:23,53 Minuten deutlich über dem Hallen-Weltrekord (4:17,14 min). Erbittert umkämpft war der Sieg auf der doppelt so langen Distanz, den sich Doppel-Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba (Äthiopien; 9:12,23 min) mit nur zwölf Hundertstelsekunden Vorsprung auf Vivian Cheruiyot (Kenia) holte. Dritte wurde Sentayehu Ejigu (Äthiopien; 9:12,68 min).
Dayron Robles dominiert
Als Sechster seines Hürdenvorlaufs, den der Kubaner Dayron Robles überlegen in 7,53 Sekunden gewinnen konnte, stellte der WM-Halbfinalist Alexander John (LAZ Leipzig) eine Woche vor der Hallen-DM seine Saisonbestzeit von 7,78 Sekunden ein. Das Finale bestimmte Olympiasieger Dayron Robles dann erwartungsgemäß in 7,44 Sekunden, womit er seine Jahresbestmarkte um vier Hundertstel steigerte. Bei den Frauen gewann die US-Amerikanerin Danielle Carruthers (7,95 sec) vor der Kubanerin Anay Tejeda (7,96 sec).
Im Hochsprung vereitelte mit im dritten Versuch übersprungenen 2,31 Metern der russische Weltmeister Yaroslav Rybakov einen möglichen Sieg des Briten Samson Oni (2,28 m). In ordentlicher Form stellte sich die Hallen-Weltmeisterin Naide Gomes im Weitsprung vor. Die Portugiesin hätte mit jedem ihrer vier gültigen Versuche die zweitplatzierte Kubanerin Yargelis Savigne (6,55 m) besiegt. Ihr bester Satz wurde mit 6,69 Metern gemessen.
Christian Olsson stark wie lange nicht mehr
Eine tolle Show boten die Dreispringer. Athen-Olympiasieger Christian Olsson (Schweden) sprang dabei mit 17,32 Metern so weit wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr und tankte im Aufeinandertreffen mit einem Großteil der Weltspitze ordentlich Selbstvertrauen für die Hallen-WM.
Der Kubaner Yoandri Betanzos führte in Birmingham die Liste der knapp Geschlagenen an, gefolgt von seinem Landsmann David Girat (17,26 m) und Weltmeister Phillips Idowu (17,25 m), der auf heimischem Boden eine bittere Niederlage einstecken musste.