Maurice Greene findet am Geburtstag neuen Rivalen
Die 100-Meter-Niederlage für Maurice Greene beim Golden-League-Meeting in Paris war am Freitag eine der größten Überraschungen. Der von Francis Obikwelu an seinem 30. Geburtstag geschlagene Olympiasieger erklärte nach dem Lauf: "Ich fühlte mich gut vorbereitet, aber ich bin erst bei den US-Olympia-Trials gelaufen. Dort musste ich aus meinem Körper alles rausholen, deshalb bin ich wohl noch etwas müde."
Maurice Greene war an seinem Geburtstag müde (Foto: Chai)
Für das schlappe Gefühl machte Maurice Greene, der nach 10,14 Sekunden ankam, auch verantwortlich, dass er erst zwei Tage vor seinem Start in Frankreich nach Europa gekommen war. Verschlafen war auch sein Start: "Seht nur, meine Reaktionszeit war nur 0,26 Sekunden. So langsam bin ich normal nie."Während sich das Geburtstagskind enttäuschenden Erklärungen hingab, frohlockte der andere. Mit einem Doppelsieg über 100 (10,06 sec) und 200 Meter (20,12 sec) hatte sich in Paris der Portugiese Francis Obikwelu sogar im Hinblick auf die Olympischen Spiele im August in Athen ins Gespräch gebracht.
Trainer überzeugte
"Mit dieser 200-Meter-Zeit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, weil ich mich nach den 100 Metern schon richtig müde fühlte", sagte der gebürtige Nigerianer, der noch von seinem Trainer telefonisch überzeugt werden musste, dass er die längere Sprintstrecke überhaupt laufen soll.
Auch bei den Olympischen Spielen in Athen plant Vize-Europameister Francis Obikwelu, der über 100 Meter seit rund vier Jahren die 10-Sekunden-Barriere nicht mehr regulär knacken konnte, den Doppelstart. "Die Sprints sind recht offen", schätzt er die Lage in der Sprinterszene ein, "es kommt nur auf den einen Tag an."