Silke Spiegelburg Zweite in Rom
Silke Spiegelburg mischt weiter in der Stabhochsprung-Weltspitze munter mit. Die Leverkusenerin, die vor vier Wochen in Doha (Katar) gewonnen hatte, verteidigte mit einem zweiten Platz hinter der Brasilianerin Fabiana Murer (4,70 m) in Rom (Italien) am Donnerstagabend ihre Führung in der Disziplinwertung der Diamond League. Mit 4,70 Metern stellte sie zum bereits dritten Mal in diesem Sommer ihre Freiluft-Bestleistung ein.
"Fabiana Murer ist einfach unheimlich stark im Moment, das zeigte sich ihr Südamerika-Rekord von 4,85 Meter", meinte die Deutsche Meisterin zum Sieg der Brasilianerin.Nur kurzzeitig standen im Olympiastadion die Vorzeichen für einen Erfolg von Diskus-Weltmeister Robert Harting günstig. Der Berliner hatte im zweiten Durchgang mit 66,33 Metern die Führung übernommen, konnte danach aber nichts mehr draufpacken.
So verdrängten ihn Vize-Weltmeister Piotr Malachowski (Polen), der mit 68,78 Metern Meetingrekord warf, Olympiasieger Gerd Kanter (Estland; 67,69 m) und der Ungar Zoltan Kovago (67,26 m) noch auf die Vier. Als Sechster verbuchte Gerhard Mayer mit 65,24 Metern einen neuen österreichischen Rekord.
Christina Obergföll wieder Vierte
Wie vor vier Wochen in Doha (Katar) verpasste die Olympia-Dritte Christina Obergföll als Speerwurf-Vierte Punkte für die Disziplinwertung. Jedoch fehlten der Offenburgerin mit 62,36 Metern nur acht Zentimeter auf die vor ihr liegende Ukrainerin Vira Rebryk. Die Leverkusenerin Linda Stahl, die zum ersten Mal in der Diamond League startete, zeigte sich mit 62,02 Metern auf Rang fünf konstant.
Mit überragenden 68,66 Metern untermauerte die Weltrekordhalterin Barbora Spotakova (Tschechische Republik) ihre Führung im Kampf um den Disziplintriumph.
Asafa Powell eine Dominanz für sich
Während seine Widersacher Usain Bolt (Jamaika) und Tyson Gay (USA) momentan pausieren, schwingt sich Asafa Powell in der Diamond League zum Alleinunterhalter über die 100 Meter auf. Der Jamaikaner hängte am Donnerstagabend in Rom (Italien) mit einer Verbesserung seiner Saisonbestzeit auf 9,82 Sekunden die Konkurrenz um den Franzosen Christophe Lemaitre um 27 Hundertstel ab.
Der momentan leicht verletzte Olympiasieger und Weltrekordler Usain Bolt muss schon in guter Form zurückkommen, denn noch andere Rivalen wollen ihm Beine machen. Walter Dix (USA) sprintete über 200 Meter in 19,86 Sekunden die zweitbeste Zeit des Jahres hinter dem Jamaikaner (19,56 sec). Über 4x100 Meter übertrumpften die Franzosen (38,50 sec) die Zeit der deutschen Staffel vom letzten Wochenende.
Kameraarm im Weg
Eine Schrecksekunde gab es auf den 400 Metern. Auf den Außenbahnen mussten Jermaine Gonzales (Jamaika) und David Neville (USA) abstoppen, weil ein Kameraarm im Weg war. Unbeirrt und unbehindert davon stürmten Jeremy Wariner (USA; 44,73 sec) und Angelo Taylor (USA; 44,74 sec) einem Foto-Finish entgegen.
Über 110 Meter Hürden dominierte Kubas Olympiasieger Dayron Robles in 13,14 Sekunden, Dritter in 13,34 Sekunden wurde der wiedergenesene Weltmeister Ryan Brathwaite (Barbados).
Ralf Bartels Siebter
Beim momentanen Vielstarter Ralf Bartels war in Rom etwas die Luft raus. Der Neubrandenburger Kugelstoßer kam zwei Tage nach seinem Auftritt in Cuxhaven über 20,13 Meter und Platz sieben nicht hinaus. Im Kampf um den Sieg deutete fünf Durchgänge lang alles auf den Kanadier Dylan Armstrong (21,46 m) hin. Dann aber übertrumpfte ihn Weltmeister Christian Cantwell (USA; 21,67 m) mit seinem letzten Versuch.
Weltmeister Dwight Phillips (USA) ragte im Weitsprung mit neuer Saisonbestmarke von 8,42 Metern, gesprungen bei etwas Gegenwind (- 0,8 m/sec), heraus.
Blanka Vlasic schon mit drittem Sieg
Weltmeisterin Lashinda Demus (USA) steigerte ihre Saisonbestmarke über 400 Meter Hürden auf hochkarätige 52,81 Sekunden und blieb damit nur eine knappe halbe Sekunde über dem sieben Jahre alten Weltrekord der Russin Yuliya Pechonkina (52,34 sec). Zugleich war es die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere.
Eine solche verbuchte auch die WM-Dritte Milcah Chemos Cheiywa (Kenia) über 3.000 Meter Hindernis (9:11,71 min). Über 800 Meter schob sich die 21-jährige Marokkanerin Halima Hachlaf mit einer Verbesserung ihrer Bestzeit um gleich mehr als zwei Sekunden auf 1:58,40 Minuten ins Rampenlicht.
Ihren bereits dritten Diamond League-Sieg feierte Hochsprung-Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien) mit 2,03 Metern, die US-Rekordlerin Chaunte Howard-Lowe kam ihr aber höhengleich sehr nahe. Entsprechend dem Ergebnis wagten die beiden mit gekonntem Hüftschwung ein kleines Synchron-Tänzchen für ihre Fans.
Platz sieben für Katja Demut
Dreispringerin Katja Demut (TuS Jena) verpasste bei ihrem Debüt in der Diamond League als Siebte die 14-Meter-Marke um sechs Zentimeter (13,94 m), während Weltmeisterin Yargelis Savigne (Kuba) den Wettkampf ganz knapp vor der Hallen-Weltmeisterin Olga Rypakova aus Kasachstan (beide 14,74 m) für sich entschied. Am Sonntag plant die blonde Thüringerin ihren nächsten Start in Zeulenroda.
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mit Material des Sport-Informations-Dienstes (sid)