| Letztes Rennen 2018

Silvesterläufe international: Vier DLV-Athleten auf dem Podium, Europarekord durch Wanders

Der 31. Dezember steht traditionell im Zeichen der Silvesterläufe. Hier finden Sie einen Überblick über die Resultate der wichtigsten internationalen Rennen. Für einen Paukenschlag sorgte schon am Sonntag der Schweizer Julian Wanders, der in der Nähe von Paris seinen eigenen Europarekord über 10 Kilometer verbesserte. In Peuerbach konnten die DLV-Läufer starke vier Podiumsplätze belegen.
Pamela Lechner / Jörg Wenig
Peuerbach | 5,1 und 6,8 km 

Reh, Dattke, Hendel und Grau in den Top Drei

Die Reise zum Traditionsrennen ins österreichische Peuerbach hat sich für die DLV-Läuferinnen Alina Reh (SSV Ulm 1846; 15:54 min) und Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) gelohnt. Alina Reh, die EM-Vierte über 10.000 Meter, musste sich über die 5,1 Kilometer lange Strecke nur der Kenianerin Eva Cherono (15:43 min) geschlagen geben, die am Ende elf Sekunden Vorsprung auf die Deutsche hatte.

In der Anfangsphase des Laufes konnte Alina Reh mit Eva Cherono, die den Streckenrekord von Ruth Jebet (Bahrain; 15:38 min) um lediglich fünf Sekunden verpasste, noch Schritt halten. In der zweiten der sechs Runden öffnete sich dann eine kleine Lücke zwischen den beiden Favoritinnen, die immer größer wurde. Die U23-Cross-Europameisterin mit dem Team Miriam Dattke (16:26 min) konnte die Tschechin Moira Stewartova (16:39 min) in Schach halten und machte als Dritte den zweiten deutschen Podestplatz perfekt.

Auch im Männer-Rennen über 6,8 Kilometer gelang es den DLV-Läufern zwei Plätze auf dem Podium zu erobern. Hinter dem überlegenen 20 Jahre jungen Kenianer Davis Kiplangat (18:46 min) liefen der zweifache Deutsche Langstreckenmeister Sebastian Hendel (LG Vogtland; 19:34 min) und der Deutsche Hindernismeister Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch; 19:35 min) auf die Ränge zwei und drei. Das Duo konnte unter anderem den Tschechen Jakub Zemanik (19:37 min) knapp hinter sich lassen. Tom Gröschel (TC Fiko Rostock), Deutschlands "Läufer des Jahres", belegte zeitgleich hinter dem Österreicher Andreas Vojta (beide 19:41 min) Rang sieben.

Die kompletten Resultate finden Sie in <link>unserer Ergebnisrubrik...

Silvesterlauf bei Paris | 10 km

Julien Wanders verbessert eigenen Europarekord

Der Schweizer Top-Läufer Julien Wanders hat bei seinem zweiten Sieg in Folge des 10-Kilometer-Rennens im Pariser Vorort Houilles (Frankreich) am Sonntag seinen eigenen Europarekord verbessert. Der Genfer passierte die 5 Kilometer-Marke nach 13:47 Minuten und steigerte seine Bestmarke um sieben Sekunden auf 27:25 Minuten. Den Europarekord hatte der 22-Jährige erstmals Mitte Oktober im südafrikanischen Durban dem britischen Lauf-Star Mo Farah abgejagt.

Seine gute Form ist auf ein Trainingslager in Kenia zurückzuführen, wo der Schweizer Halbmarathon-Rekordler in den letzten Wochen trainierte. Dies berichtet der <link https: www.tagesanzeiger.ch sport leichtathletik wanders-verbessert-seinen-eigenen-rekord story _blank>Tagesanzeiger. Auf der Bahn hatte Julien Wanders bei der EM in Berlin die Ränge acht (5.000 m) und sieben (10.000 m) belegt. Zweiter in Houilles wurde mit elf Sekunden Rückstand der Äthiopier Berhanu Tsegu (27:36 min), der nach sieben Kilometern den Anschluss an den Führenden verlor. Dritter wurde Albert Chemutai aus Uganda (27:53 min). Bester Franzose wurde mit Platz acht U23-Cross-Europameister Jimmy Gressier (28:13 min).

Bei den Frauen blieb es spannend bis zum Schluss. Die Äthiopierin Gete Alemayehu lief knapp vor ihrer in der Schweiz lebenden Landsfrau Helen Bekele Tola (31:13 min) mit neuem Streckenrekord von 31:12 Minuten ins Ziel. Als Dritte kam die Kenianerin Susan Jeptoo (32:34 min) an.

Bozen | 5 und 10 km

Tamirat Tola bezwingt den Weltmeister

In Bozen (Italien) triumphierte über die 10 Kilometer der Äthiopier Tamirat Tola in 28:12 Minuten. Der Weltklasse-Marathonläufer, der 2015 bei der WM Silber über die 42,195-Kilometer-Distanz gewonnen hatte, konnte sich nach 2015 somit den zweiten Sieg beim Südtiroler Silvesterlauf sichern. Platz zwei belegte dahinter der kenianische Hindernisspezialist Jairus Birech (28:24 min) vor Oscar Chelimo (28:50 min) aus Uganda. Für Titelverteidiger und 5.000 Meter-Weltmeister Muktar Edris (Äthiopien; 29:01 min) blieb nur der vierte Rang.

Das Rennen der Frauen über 5 Kilometer entschied die Halbmarathon-Weltmeisterin Netsanet Gudeta (Äthiopien) in 15:46 Minuten für sich. Auf Rang zwei kam nur drei Sekunden später die Kenianerin Janet Kisa (15:49 min) ins Ziel. Platz drei erlief sich Marathon-Europameisterin Volha Mazuronak (Weißrussland; 16:08 min).

Die kompletten Resultate finden Sie in <link>unserer Ergebnisrubrik...

Madrid | 10 km

Streckenrekord: Jacob Kiplimo läuft sensationelle Zeit

Mit einer sensationellen Zeit hat der erst 18-jährige Jacob Kiplimo am Silvesterabend in Madrid (Spanien) das 10-Kilometer-Rennen gewonnen: Der Youngster aus Uganda siegte mit 26:41 Minuten, der schnellsten je gestoppten Zeit in einem 10-Kilometer-Straßenlauf. Aufgrund der leicht abfallenden Strecke in der spanischen Metropole kann das Ergebnis jedoch nicht als Weltrekord anerkannt werden. Die globale Bestmarke hält nach wie vor der Kenianer Leonard Komon, der 2010 in Utrecht 26:44 Minuten gelaufen war.

Vielleicht hat das Jahr 2018 ganz am Ende noch einen kommenden, großen Laufstar produziert. Kiplimo hatte im vergangenen Jahr bereits eine Reihe von beachtlichen Leistungen erzielt. Er startete sieben Mal bei hochkarätigen Crossrennen. Zweimal war er Zweiter, die anderen fünf Wettbewerbe hatte er alle gewonnen. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften war Kiplimo über 10.000 m Zweiter hinter Rhonex Kipruto (Kenia) – einem weiteren Youngster, der zukünftig sicher noch für Furore sorgen wird.

Außerordentliche Leistungen im Frauen-Rennen

Zweiter in Madrid wurde der Äthiopier Abadi Hadis, der mit 26:54 Minuten ebenfalls noch eine Weltklassezeit erreichte. Dritter wurde Mande Bushendich (Uganda) in 27:24 Minuten, als Vierter folgte Abrar Osman (Eritrea/27:38 min). Der bisherige Streckenrekordler in Madrid war übrigens kein geringerer als Eliud Kipchoge. Kiplimo unterbot die Marke des kenianischen Marathon-Superstars gleich um 13 Sekunden.

Auch im Rennen der Frauen gab es über die 10-Kilometer-Distanz außerordentliche Zeiten: Die Kenianerin Brigid Kosgei gewann in 29:54 Minuten und erzielte damit ebenfalls einen Streckenrekord. Der Weltrekord über diese Distanz steht bei 29:43 Minuten. Diesen lief die Kenianerin Joyciline Jepkosgei 2017 in Prag. Während die zweitplatzierte Hellen Obiri (Kenia) in Madrid mit 29:59 Minuten ebenfalls noch unter 30 Minuten blieb, reichte es für Äthiopiens Starläuferin Tirunesh Dibaba am Silvestertag nur zu Platz drei in 30:40 Minuten. Mit deutlichem Abstand folgte als Vierte die Spanierin Trihas Gebre (31:40 min). Jörg Wenig

Sao Paulo | 15 km

Afrikaner dominieren auch in Sao Paulo

Läufer aus Äthiopien und Kenia dominierten auch die 94. Auflage des Silvesterlauf-Klassikers in Sao Paulo (Brasilien). Über die 15-Kilometer-Distanz setzte sich Belay Tilahun in 45:03 Minuten mit nur drei Sekunden Vorsprung vor dem aus Äthiopien stammenden Dawitt Admasu (Bahrain) durch. Dritter wurde Amdework Tadese (Äthiopien) in 45:13 Minuten. Das Rennen der Frauen entschied die Kenianerin Sandrafelis Tuei in 50:19 Minuten klar vor ihrer Landsfrau Pauline Kamulu (50:19 min) für sich. Dritte wurde Mestawut Truneh (Äthiopien) in 52:45 Minuten. Jörg Wenig

Mehr:

<link news:66885>Silvesterläufe national – Elena Burkard überwältigt vom Sieg in Trier

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