Simone Beutelspacher beendet Wettkampfkarriere
In diesen Tagen beginnen bei den Leichtathleten landauf landab die Vorbereitungen für die kommende Saison. Eine ist nicht mehr bei jedem Training dabei: Simone Beutelspacher, Mittelstrecklerin vom VfL Sindelfingen. Die 30 Jahre alte Industriekauffrau hat nach reiflicher Überlegung beschlossen, ihre aktive Wettkampfkarriere zu beenden.
Simone Beutelspacher hört auf (Foto: Kiefner)
Seit bald 20 Jahren hat sie sich der Leichtathletik verschrieben. Sie begann beim TSV Eltingen als talentierte Mehrkämpferin und war schließlich fast ein Jahrzehnt lang die beste Läuferin über 400, 800 und zuletzt auch über 1.500 Meter in Baden-Württemberg. Ihre mehr als 40 Baden-Württembergischen Meistertitel sprechen eine deutliche Sprache und werden nicht nur in naher Zukunft, ja vielleicht sogar für immer unerreicht bleiben. 1999 Hallen-DM-Titel
Wenn Simone Beutelspacher antrat, ging's für die Konkurrentinnen im Bundesland eigentlich nur' noch um Platz zwei. Das war auch fast 20-mal bei Süddeutschen Meisterschaften so und einmal, 1999 in Karlsruhe bei der Deutschen Hallen-Meisterschaft, als sie sich die nationale Krone aufsetzte. Ein Jahr später ging sie sogar bei der Hallen-Europameisterschaft in Gent (Belgien) über 800 Meter an den Start.
Und so widersprüchlich es auf den ersten Blick ist, gerade diese Erfolge waren es, die ihr nach großen gesundheitlichen Problemen im Frühjahr den Entschluss, die Spikes an den berühmten Nagel zu hängen, leichter machten. "Man muss aufhören, so lange es noch Spaß macht und nicht, wenn nichts mehr geht", meint sie.
Erfahrungen weitergeben
Simone Beutelspacher bleibt trotzdem der Leichtathletik erhalten. Als Kraft-, Koordinations- und Sprinttrainerin nimmt sie sich junger Nachwuchstalente im eigenen Verein an. Sie trainiert auch selbst noch drei- bis viermal in der Woche. Von Hundert auf Null, das verkraftet der Körper schon medizinisch gar nicht.
"Außerdem ist das Laufen und Trainieren ohne Druck richtig erholsam", sagt Simone Beutelspacher lächelnd. Ein kleines Hintertürchen immerhin lässt sie sich offen: "Wenn ich für eine Staffel gebraucht werde, kann ich mir schon vorstellen, noch mal mitzulaufen!"