Sina Schielke läuft in Erfurt wieder in die "Pole"
Die Dortmunderin Sina Schielke hat wieder die deutsche Spitzenposition über 100 Meter übernommen. Beim DLV-Meeting in Erfurt sorgte sie als Siegerin in 11,21 Sekunden für einen der Höhepunkte und lief sogar die Olympianorm. Ähnlich durfte sich außerdem der 400-Meter-Europameister Ingo Schultz freuen, der wie René Herms über 800 Meter ebenfalls die DLV-Vorgabe erfüllte.
Sina Schielke hat wieder die Pole Position im deutschen Frauensprint übernommen (Foto: Chai)
DLV-Generalsekretär Frank Hensel bilanzierte am Ende der Veranstaltung: "Es gab insgesamt mehr Licht als Schatten, mit den Siegleistungen kann man zufrieden sein."Die Olympianorm hätte beinahe auch der Kölner Ronny Ostwald geschafft, der als Zweiter über 100 Meter hinter dem zeitgleichen Nigerianer Aaron Egbele in 10,25 Sekunden nur um vier Hundertstel an der Richtlinie vorbei lief.
In Schwung kommen auch immer mehr die deutschen Hürdensprinterinnen. Allerdings waren Vorläufe und Finale im Steigerwaldstadion vom zu starken Rückenwind begünstigt. Am besten in Szene setzte sich die wieder in Form kommende Mannheimerin Kirsten Bolm, die in 12,95 Sekunden als Dritte die beste Deutsche war. Den Lauf gewann die Russin Irina Schevchenko (12,88 sec).
Yulia Pechonkina erfüllt Erwartungen
Ihrer klaren Favoritenstellung wurde die russische Weltrekordhalterin Yulia Pechonkina über 400 Meter Hürden als Siegerin in sehr guten 53,78 Sekunden gerecht. Überraschend empfahl sich im deutschen Vergleich Anja Neupert (55,63 sec) gegenüber der Erfurterin Ulrike Urbansky (56,02 sec) für den Europacup.
Auf den längeren Strecken ragte das 400-Meter-Duell zwischen David Canal (Spanien; 45,06 sec) und dem Bergedorfer Ingo Schultz, der in 45,49 Sekunden die Olympianorm erfüllte, heraus. Auf den dritten Platz kämpfte sich der Wattenscheider Bastian Swillims (45,83 sec).
Über 800 Meter musste sich der Franzose Mehdi Baala (1:45,52 min) bei seinem Saisoneinstieg gegen den immer besser in Fahrt kommenden Pirnaer René Herms (1:45,54 min) strecken.
Jolanda Ceplak tonangebend
In der Frauenkonkurrenz gab erwartungsgemäß Europameisterin Jolanda Ceplak (Slowenien) den Ton an. Sie siegte in 2:00,36 Minuten, während die WM-Fünfte Claudia Gesell (Leverkusen; 2:02,16 min) als Zweite den Atem von der Potsdamerin Kathleen Friedrich (2:02,25 min) im Nacken spürte.
Ralf Bartels (Neubrandenburg) behauptete sich einmal mehr im Kugelstoßen mit 20,52 Metern gegen die nationale Konkurrenz. Eine Niederlage musste dagegen die WM-Dritte Steffi Nerius (Leverkusen) mit 62,15 Metern gegen die Ungarin Nikolett Szabo (62,34 m) hinnehmen. Wesentlich klarer gab sich im Diskusring der fünffache Weltmeister Lars Riedel (63,26 m), der nach vier Versuchen den Wettkampf verletzungsbedingt beendete, seinem Gegenspieler Michael Möllenbeck (66,36 m) geschlagen.
Toller Einstieg von Sophie Krauel
Den Stadionrekord im Weitsprung schnappte der Jamaikaner James Beckford (8,09 m) zu seiner Freude seinem deutschen Trainer Konstantin Krause weg. Bei den Frauen stieg die U20-Europameisterin Sophie Krauel beeindruckend in die Saison ein. Sie flog auf 6,59 Meter Meter, was Platz zwei hinter der Rehlingerin Bianca Kappler (6,64 m) bedeutete.
Noch unter den anfangs feuchten Bedingungen litt der Stabhochsprung der Frauen, der erwartungsgemäß an die Olympiasiegerin Stacy Dragila (USA; 4,55 m) ging. Etwas länger dauerte der Wettbewerb der Männer. Die Hauptdarsteller waren dort aber ebenfalls die ausländischen Gäste Dmitri Markov (Australien; 5,75 m) und Jeff Hartwig (USA; 5,65 m). Bester Deutscher war der Leverkusener Lars Börgeling (5,50 m) auf der Drei.
Mehr zu Erfurt finden Sie im Rückblick auch in unserem Live-Ticker von der Veranstaltung:
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