Sindelfingen im Zeichen der Jugend
Am kommenden Wochenende (10./11. Februar) finden im Sindelfinger Glaspalast die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften statt. Viele Vorjahressiegerinnen sind der Juniorinnenklasse entwachsen. Das gibt zahlreichen Nachwuchsathletinnen die Chance, sich ins Rampenlicht zu drängen.
Juliane Stolle und Julia Sutschet treffen in Sindelfingen wieder aufeinander (Foto: Gantenberg)
Zu einer Neuauflage des Duells des letzten Sommers wird es im Sprintbereich kommen: Julia Sutschet (LG Kreis Ahrweiler) gegen Juliane Stolle (LAZ Leipzig). Bei der Jugend-Meisterschaft im Juli setzte sich über 100 Meter Julia Sutschet vor Juliane Stolle durch. Einen Tag später konnte die Leipzigerin die Verhältnisse umdrehen. Die 18 Jahre alte Juliane Stolle hat sich für Sindelfingen vorgenommen, mindestens ihren Titel über 200 Meter zu verteidigen.Wer beerbt Janin Lindenberg (LG Nike Berlin) über 400 Meter? Wiebke Ullmann (TSV Friedberg-Fauerbach) und Carolin Walter (LG Karlsruhe) führen die deutsche Jahresbestenliste an. Die Vorjahreszweite Esther Cremer (TV Wattenscheid 01) ist in dieser Saison noch nicht in Erscheinung getreten und man kann gespannt sein, wie sie sich in Sindelfingen präsentiert.
Eine klare Angelegenheit scheint das Rennen über 800 Meter zu werden. Junioren-WM-Teilnehmerin Anne Kesselring (TSV Katzwang) liegt in der Jahresbestenliste (2:08,03 min) klar vor der restlichen Konkurrenz. Für Spannung könnte die junge Sena Badane (LC Mengerskirchen) sorgen, die im Freien schon 2:06,91 Minuten laufen konnte. Neu-Frankfurterin Katharina Heinig, die bei den Süddeutschen Meisterschaften siegte, ist über 1.500 Meter die Favoritin.
Wer wird Nachfolgerin von Anne-Kathrin Elbe?
Über 60 Meter Hürden wird eine Nachfolgerin für Anne-Kathrin Elbe (TSV Bayer 04 Leverkusen) gesucht. In ihre Fußstapfen kann möglicherweise Mehrkämpferin Melanie Bauschke (LG Nike Berlin), die bei den Berlin-Brandenburgischen Jugend-Hallen-Meisterschaften im Januar die dominierende Sportlerin war, treten. In Sindelfingen wird sie auch in ihrer Spezialdisziplin Weitsprung an den Start gehen, in der sie bei der Junioren-WM in Peking (China) in der Qualifikation gescheitert war.
Von der Papierform her sind die Staffeln aus Chemnitz und Leipzig die heißesten Anwärter auf einen Erfolg über die 4x200 Meter. Beide konnten in diesem Jahr schon Zeiten unter 1:40 Minuten erzielen. Ein kleines Comeback feiert nach überstandener Krankheit die Leverkusenerin Sabrina Buchrucker in der Staffel. Auf ihre Paradedisziplin, die 800 Meter, verzichtet die 17-Jährige noch in der Hallensaison. "Ich war einfach zu lange krank."
Spannung in den technischen Disziplinen
Völlig offen ist der Ausgang der Meisterschaften in den technischen Disziplinen. Im Hochsprung kämpfen Nicole Apitz (SC Potsdam) und Jennifer Klein (LG Brenztal), die beide in diesem Jahr schon 1,81 Meter gesprungen sind, um den Titel. Dazu kommen noch eine Handvoll Athletinnen, die aussichtsreich in Wartestellung lauern.
Ähnlich ist die Ausgangssituation im Dreisprung. Hier reist die Erfurterin Anne Neubauer mit einer Vorleistung von 12,80 Meter nach Sindelfingen, wo sie unter anderem auf Vorjahressiegerin Miriam Wagner (LAC Erdgas Chemnitz) und Maike Nieklauson (TuS Jena) trifft. Nach einem Zweikampf sieht es in der Stabhochsprung-Konkurrenz aus. Die Mainzerin Christina Michel, die bei den Süddeutschen Hallen-Meisterschaften 4,20 überfliegen konnte, fordert die ehemalige Junioren-Weltmeisterin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) heraus.
Anna-Katharina Weller greift nach dem Titel
In unmittelbarer Nähe der Halle im Floschenstadion werden die Werfer ihre Meister ermitteln.
Im Speerwurf ist die Landauer Vorjahreszweite Katharina Gruber favorisiert. An der Spitze der Jahresbestleistungen findet man jedoch Leonie Große (LG Erms Warendorf) vor Janina Klingel (LG Olympia Dortmund). Klare Verhältnisse herrschen bei den Diskuswerferinnen, Anna-Katharina Weller (LG Olympia Dortmund), die bei der Junioren-WM als Sechste in der Qualifikation den Einzug ins Finale verpasste, führt die Meldeliste mit klarem Vorsprung an.
Vollkommen offen ist der Ausgang im Hammerwurf. Titelchancen haben sowohl Anja Schüppel (ASV Erfurt), Gabi Wohlfahrt (Unterländer AG) und eine Reihe anderer junger Athletinnen. Wer im Kugelstoßen der Neubrandenburgerin Denise Hinrichs folgt, wird dann wieder im Glaspalast ermittelt. Beste Chancen hat hier Isabell von Loga (SR Yburg Steinbach).
Vorschau männliche Jugend:
Wer gewinnt bei der Jugend-DM über 800 Meter?