Sofia Schulte hört auf Rat von Heike Drechsler
Absprung zu neuen Zielen: Zumindest für eine Saison stellt die Hammer Weit- und Dreispringerin Sofia Schulte den Sport hinten an. Beendet hat die Olympia-Teilnehmerin von 2000 ihre Karriere jedoch noch nicht: „Nächstes Jahr will ich es nochmals wissen.“
Vorher hat aber ein neues Projekt Priorität. Die 33-Jährige wird im Juli Mutter eines Jungen. „Ich freu‘ mich unglaublich und bin gespannt auf alles, was da kommt.“ In den vergangenen Monaten hatte Sofia Schulte ihr Umfeld komplett auf den Kopf gestellt, Hamm den Rücken gekehrt und wohnt seit dem Herbst in Lienz in Österreich.„Auf die Dauer war eine Fernbeziehung und die ganze Pendelei keine Lösung.“ Bereut hat sie den Abschied aus Hamm jedenfalls bisher nicht. „Es ist unglaublich schön hier in den Dolomiten und es gibt so viele Möglichkeiten, ich genieße es einfach. Ich fühl‘ mich hier pudelwohl.“
„Bärenkräfte“
Liiert ist Sofia Schulte mit dem Leichtathleten Sepp Schmidl, ehemaliger österreichischer Nationaltrainer im Zehnkampf und unter anderem früherer Trainer von Zehnkampf-Olympiasieger Erki Nool (Estland). Mit dessen Unterstützung will Sofia Schulte im kommenden Jahr auch ihre sportlichen Grenzen nochmals ausloten. „Nach kurzer Verschnaufpause wollen wir gemeinsam noch einmal im Weitsprung angreifen.“
An der Motivation liegt es jedenfalls nicht. „Ich freue mich schon unheimlich wieder aufs Training, alle Wehwehchen der letzten Jahre konnten nun in Ruhe ausheilen, ich habe meinem Körper viel Ruhe gegönnt, Ruhe und Zeit, die man ja als aktiver Athlet fast nie hat.“
Für zusätzliche Motivation hat der Austausch unter anderem mit der zweimaligen Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler gesorgt. „Sie hat mir gesagt, ich soll es nach der Geburt auf jeden Fall nochmals probieren. So eine Schwangerschaft soll ja Bärenkräfte verleihen.“