Sonja Kesselschläger schafft die Olympianorm
Für die deutsche Siebenkämpferin Sonja Kesselschläger lief der Saisonauftakt am Pfingstwochenende beim Mehrkampf-Meeting in Götzis nach Maß. Mit 6.130 Punkten knackte sie als Neunte im Gesamtklassement die DLV-Olympianorm (6.080) und hat damit einen ersten Schritt in Richtung Athen gemacht.
Trotz schwachem Speerwurf knackte Sonja Kesselschläger die Olympianorm. (Foto: Crespel)
Sie muss jetzt nur noch den nächsten Angriff ihrer Konkurrenz im deutschen Lager beim ruhrgas DLV-Mehrkampf-Meeting in vier Wochen in Ratingen abblocken, um ihr Athen-Ticket endgültig zu buchen. "Es können dort noch zwei Mädels die Norm schaffen", glaubt eine vorsichtige Sonja Kesselschläger.Die Neubrandenburgerin überzeugte in Götzis am zweiten Tag vor allem mit einem couragierten 800-Meter-Rennen (2:15,79 min als persönliche Bestzeit), bei dem sie den dlv-internen Angriff von Katja Keller abwehrte, und im Weitsprung, in dem sie mit drei Sprüngen jenseits der 6,30 Meter Stabilität und Qualität zeigte.
Dabei ließ sie sich auch nicht davon verunsichern, dass ihre Trainingskollegin Kathleen Gutjahr in der ersten Gruppe zuvor mit drei ungültigen Versuchen vom Kurs auf die Olympianorm abgekommen war.
Pech noch nicht aufgebraucht
Ein Mißgeschick, das Kathleen Gutjahr, die im letzten Sommer verletzungsbedingt pausiert hatte, nicht zum ersten Mal passiert war. Deshalb grübelte sie auch: "Ich dachte, ich hätte solches Pech in der Vergangenheit schon aufgebraucht."
Katja Keller, die bis unter die Haarspitzen motiviert nach Vorarlberg reiste, war nach dem Lapsus von Kathleen Gutjahr als letzte DLV-Athletin in der Konkurrenz verblieben, die sich noch neben Sonja Kesselschläger Hoffnungen auf die Olympianorm machen durfte. Die Chemnitzerin, die sich im Speerwurf mit 41,33 Metern erstarkt präsentierte, verpasste am Ende die Vorgabe um winzige 19 Zähler, nachdem sie ihre Kräfte auf den abschließenden 800 Metern in der Spitzenposition verschlissen hatte.
Die beiden jungen Deutschen Claudia Tonn (Paderborn) und Jennifer Oeser (Leverkusen) kamen am Ende auf 5.883 bzw. 5.700 Punkte.
Carolina Klüft einsame Spitze
An der Spitze zog auch am zweiten Tag die schwedische Weltmeisterin Carolina Klüft weiter unbeirrt ihre Kreise. In Abwesenheit von Vize-Weltmeisterin Eunice Barber (Frankreich), der immer für eine Podestplatz guten Weißrussin Natalja Sazanovich und Olympiasiegerin Denise Lewis (Großbritannien) war keine Konkurrentin auch nur annähernd in der Lage, ihren 6.820 Punkten Paroli zu bieten. Die erwartet starke Britin Kelly Sotherton (6.406 Punkte) wurde vor Natalya Dobrinska (Ukraine; 6.387) Zweite.
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