Sophie Krauel - „Olympia bleibt mein Traum“
Bis zum März 2004 konnte die zweifache U20-Europameisterin und Junioren-Vizeweltmeisterin im Weitsprung, Sophie Krauel, nichts aufhalten. Sogar für die Olympischen Spiele in Athen (Griechenland) qualifizierte sich die Jenaerin. Ab diesem Zeitpunkt plagten die damals 19-Jährige bei jedem Sprung in die Grube immer größere Schmerzen im Schienbein. Nach langer Verletzungspause meldet sie sich nun zurück.

Frau Krauel, wann haben Sie wieder mit dem Training begonnen?
Sophie Krauel:
Im vergangenen Jahr, so ab Oktober, habe ich ganz langsam mit dem Aufbautraining begonnen. Das war ein unbeschreiblich schönes Gefühlt, endlich die lange Leidenszeit vergessen zu können.
Wie haben Sie denn überhaupt die fast dreijährige Trainings- und Wettkampfpause überbrückt?
Sophie Krauel:
Nach dem Abitur habe ich ein Studium für Pharmazie begonnen und befinde mich zurzeit im 5. Semester. Doch die schwerste Zeit begann nach der Schule, als im Sport nichts mehr lief. Irgendwie fiel ich in ein tiefes Loch und hatte mich schon ein wenig aufgegeben. Meine Eltern, Freunde und vor allem mein Trainer Stefan Poser haben mir aber immer Mut gemacht, dass ich an mich glaube und nicht aufgebe. Auch wenn ich zum Zuschauen verurteilt war hat es immer mächtig gekribbelt, bald selbst wieder weite Sprünge machen zu können.
Hatten Sie bei Ihrem ersten Wettkampf gleich mit solch einer Weite gerechnet?
Sophie Krauel:
Ein bisschen schon, da ich mit meiner Grundschnelligkeit sehr zufrieden war. Deshalb habe ich auch nicht auf meinen relativ langen Anlauf verzichtet, der mich motiviert, schnell zu laufen. Natürlich fehlt mir noch die Anlaufkonstanz, um sicher das Brett zu treffen.
Sind Sie von dem tollen Einstieg nicht selbst ein wenig überrascht?
Sophie Krauel: Eigentlich nicht, denn ich bin ohne jeglichen Druck locker und unbekümmert an den Start gegangenen. Und ich werde mich vorerst auch nicht unter Druck setzten lassen und ziehe lieber einen zielgerichteten und ordentlichen Aufbau vor.
Auch dann nicht, wenn Sie plötzlich Ihre Bestleistung von 6,62 Metern einstellen und sich damit für Olympia empfehlen würden?
Sophie Krauel:
Olympia bleibt weiterhin ein Traum für mich, der vielleicht 2012 in London in Erfüllung gehen könnte. Immerhin bin ich da erst 26 Jahre alt. Und dann stünden ja auch noch die Weltmeisterschaften 2009 in Berlin zur Diskussion. Jetzt sind noch zwei Hallenwettkämpfe geplant, die Süddeutschen Meisterschaften in Chemnitz und die Deutschen Meisterschaften in Sindelfingen. Dann beginnt der Aufbau für die Freiluftsaison.