Sophie Krauel überzeugt in Erfurt doppelt
Sophie Krauel hat am Sonntag, dem zweiten Tag der Süddeutschen Hallen-Meisterschaften in Erfurt, gleich doppelt überzeugt. Die 24-Jährige vom TuS Jena gewann sowohl den Weitsprung-Wettbewerb mit 6,46 Metern als auch die 60 Meter Hürden in 8,23 Sekunden.
Um fünf Zentimeter im Saisonverlauf verbessern konnte sich Sophie Krauel (TuS Jena) im Weitsprung der Frauen. Mit 6,46 Metern setzte sie sich sich klar gegen Jana Schütze (ACT Kassel; 6,15 m) und Stephanie Unger (LAC Erdgas Chemnitz; 5,99 m) durch, verfehlte ihr selbstgestecktes Ziel von 6,60 Metern jedoch deutlich."Ich bin schon etwas enttäuscht. Ich habe gehofft, dass es etwas weiter geht. Momentan komme ich überhaupt nicht vom Brett weg. Die Zubringerwerte stimmen, von daher müsste es eigentlich weiter gehen", bewertete die Deutsche Meisterin ihren Wettkampf.
Sieg auch über die Hürden
In ihrer Zweitdisziplin, den 60 Meter Hürden, war sie dann aber von ihrem Ergebnis selber überrascht. In 8,23 Sekunden kam sie fast an ihre Bestzeit (8,19 sec) aus dem Jahr 2003 heran und konnte ihre Jahresbestzeit um 18 Hundertstelsekunden steigern. Knapp geschlagen geben musste sich die erst 19 Jahre alte Jenna Pletsch (SV Schlau.com Saar 05; 8,26 sec). Auf Platz drei lief Antonia Werner von der TV Frieden in 8,52 Sekunden.
"Wir haben schon damit gerechnet, dass Sophie so schnell laufen kann. Sie hat schon oft bewiesen, dass sie in besser besetzten Läufen noch mehr aus sich raus holen kann" sagte ihr Trainer Stefan Poser nach dem Finale
Karoline Pilawa mit erfolgreichem Doppelstart
Das 60 Meter Hürden-Finale der Männer wurde zu einer deutlichen Angelegenheit der Sprinter vom LAZ Leipzig. Alexander John lag bis zur letzten Hürde knapp in Führung, wurde dann jedoch noch auf dem Zielstrich von Erik Balnuweit abgefangen. In 7,78 Sekunden belegten beide zeitgleich die Plätze eins und zwei vor Christian Balke (DJK Weiden; 8,07 sec).
Nachdem sie in einem couragiertem Lauf von der Spitze das 800 Meter-Rennen dominierte und in 2:05,67 Minuten einen neue persönliche Hallen-Bestzeit erzielte, setzte Karoline Pilawa (LG Stadtwerke München) nur 45 Minuten später noch einen drauf. Auf den letzten 50 Metern im 400 Meter-Finale konnte sie Tina Kron (SV schlau.com Saar 05; 55,29 sec) abfangen und in 55,12 Sekunden ihre zweite Goldmedaille holen.
"Das war ein klasse Wochenende für mich. Bereits im Vorlauf konnte ich über die 400 Meter meine Freiluftbestleistung verbessern. Mit den 55,07 Sekunden hätte ich nicht gerechnet. Ich möchte nun in Leipzig meinen nächsten 800 Meter-Lauf bestreiten und mich dort noch weiter verbessern."
Till Helmke dominiert die 200 Meter-Strecke
Am Vortag musste sich Till Helmke (LG OVAG Friedberg Fauerbach) über die 60 Meter noch knapp geschlagen geben. Am zweiten Tag konnte der Staffel-Fünfte der Olympischen Spiele 2008 seine Stärken voll ausspielen. Mit 21,21 Sekunden bestätigte er seine Zeit aus dem Vorlauf und gewann souverän vor Roy Schmidt (TuS Jena; 21,62 sec) und Benjamin Brömme (LG Eintracht Frankfurt; 21,74 sec).
"Gestern habe ich gar nicht damit gerechnet, die 21,11 Sekunden im Vorlauf zu laufen. Heute habe ich versucht nochmal einen drauf zu legen. Ich habe aber auch gemerkt, dass mir die Rennen von gestern noch ein wenig in den Beinen steckten. Da ich am Start noch einige Reserven bei mir sehe, denke ich bei meinem nächsten Rennen in Leipzig noch schneller laufen zu können", sagte Till Helmke.
Die zweifache Sächsische Hallenmeisterin Sara Jäpel (Dresdner SC 1898) stellte im 200 Meter-Finale der Frauen in 24,03 Sekunden einmal mehr ihr Leistungsvermögen unter Beweis. Damit verwies sie Rebekka Eberle (TV Gunzenhausen; 24,36 sec) und Jenny Elbe (Dresdner SC 1898; 24,52 sec) auf die Plätze zwei und drei.
Überraschungs-Erfolg im Stabhochsprung der Frauen
Vor dem Wettkampf wurden die WM-Siebte Anna Battke und Carolin Hingst (beide USC Mainz) als Favoritinnen auf den Meistertitel im Stabhochsprung gehandelt. Jedoch fanden beide nicht in ihren Wettkampf hinein. Konnte sich Carolin Hingst mit 4,30 Metern noch die Sibermedaille sichern, so musste Anna Battke nach zwei ungültigen Versuchen den Wettkampf beenden.
So schlug die Stunde von Anna Schultze (LG Filstal) die mit übersprungenen 4,30 Metern einen überraschenden Sieg feierte. Auf Platz drei kam mit Victoria von Eynatten (LG Leinfelden Echterdingen; 4,20 m) eine noch der Jugendklasse angehörende Springerin.
Meister-Titel trotz Trainingsausfall für Manuel Ziegler
Den Dreisprung-Wettbewerb der Männer gewann der Regensburger Manuel Ziegler. Ein grippaler Infekt führte in den letzten Tagen vor dem Wettkampf zum Trainingsausfall, so dass lange nicht klar war, ob ein Start überhaupt möglich sein würde. Der Athlet, der sich weitestgehend selbst trainiert und dabei Hilfestellung vom Dresdner Trainer Jörg Elbe bekommt, gewann dennoch sicher mit 14,97 Metern.
"Ich habe gestern noch eine kurze Vorbelastung gemacht. Dabei habe ich mich zwar überhaupt nicht wohl gefühlt, wollte aber dennoch den Wettkampf als Training nutzen. Die Weite stellt mich natürlich überhaupt nicht zufrieden. Jetzt möchte ich erstmal richtig gesund werden und dann im Sommer Bestleistung springen", sagte Manuel Ziegler.
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