Sosthene Moguenara landet den Gold-Coup
Sie war die Überraschung des Tages. Sosthene Moguenara strahlte am Sonntag bei der Hallen-DM in Leipzig über das ganze Gesicht und konnte das soeben Geschehene selbst noch nicht begreifen. „Ich kann es gar nicht fassen“, stammelte sie wieder und wieder. Deutsche Hallen-Meisterin im Weitsprung – und das mit 19 Jahren. Und nicht nur das. Mit der Siegesweite von 6,54 Metern schrammte die aus dem Tschad stammende Springerin um einen lächerlichen Zentimeter an der Hallen-EM-Norm (6,55 m) vorbei.
Von Enttäuschung aber keine Spur. „Klar wäre die Hallen-EM ein schönes I-Tüpfelchen gewesen, aber ich bin auch so überglücklich“, sagte Sosthene Moguenara, die zum gefragten Autogrammgeber wurde. „Es ist noch nicht lange her, da bin ich selber mit Zettel und Stift hinter Athleten hergelaufen, um Autogramme zu bekommen“, gestand sie.Die Überwältigung war in ihren Augen abzulesen. Dabei kam die Steigerung ihrer persönlichen Bestleistung um 15 Zentimeter nicht unerwartet. „Ich hatte schon mehrere Sprünge über 6,50 Meter. Die waren aber leider bislang immer ungültig.“
Silber für Titelverteidigerin
Im dritten Versuch zauberte Sosthene Moguenara die Führungsweite in die Leipziger Sandgrube und schockte damit die Konkurrenz um die bis dato jahresbeste Deutsche und Titelverteidigerin Melanie Bauschke (LG Nike Berlin; Platz 2; 6,51 m) und auch die anwesenden Journalisten, die eifrig begannen, in ihren Notizen zu wühlen. Was sie fanden, war nicht viel.
Ihren bisher größten Triumph feierte die junge Athletin im Sommer 2008, als sie, wohlgemerkt als Jugendliche, bei der Junioren-DM Gold gewann. Den Titel ersprang sie auch vor einer Woche bei den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften unterm Hallendach. Sechste wurde sie bei den Deutschen Meisterschaften 2008 in Nürnberg.
Doch mit dem Leipziger Gold-Coup hat die 19-Jährige dafür gesorgt, dass ihr Name in der Zukunft auf keinem Block fehlen darf. Der deutsche Weitsprung ist um ein hübsches junges Gesicht reicher.