| Hallen-EM

Sosthene Moguenara versilbert starke Saison

Medaille Nummer zwei für den DLV bei der Hallen-EM im tschechischen Prag. Weitspringerin Sosthene Moguenara flog am Samstag zu Silber. Die Wattenscheiderin sprang 6,83 Meter. Gold ging an Ivana Spanovic aus Serbien mit 6,98 Metern.
Jan-Henner Reitze

Als Sosthene Moguenara nach ihrem ersten Versuch aus der Grube stieg, wusste sie nicht so recht, was das für ein Auftakt war. Gespannt wartete sie an der Bande mit Trainer Uli Knapp auf die Weite: Dann breitete sich ein Lächeln auf den Lippen des Duos aus: 6,83 Meter. Ein Auftakt nach Maß, der am Ende Silber wert war. Die Wattenscheiderin belohnt sich damit für eine Saison, in der sie so stabil war wie nie mit der ersten internationalen Medaille. Und das, obwohl das Training wegen eines Bundeswehrlehrangs Ende Januar zwischenzeitlich mehr oder weniger unterbrochen werden musste.

Für klare Verhältnisse in Sachen Gold sorgte Ivana Spanovic in Runde drei: Die Serbin kratzte nach einem Sprung auf 6,80 Meter mit 6,98 Metern an der Sieben-Meter-Marke. Landesrekord. Nach EM-Silber, WM-Bronze und Bronze bei der Hallen-WM ist es der erste Titel für die 24-Jährige. Die 18-Jährige Rumänin Florentina Marincu flog mit U20-Hallen-Europarekord von 6,79 Metern zu Bronze. Hallen-Weltmeisterin Eloyse Lesueur (Frankreich; 6,73 m) ging als Fünfte leer aus.

Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin) landete mit 6,59 Metern auf Rang sechs. Eine solide Vorstellung, der erhoffte Ausrutscher nach oben aber fehlte.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF:

Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01):
Ich kann das Gefühl noch gar nicht richtig beschreiben. Ich glaube, das braucht ein bisschen Zeit, bis es mir in den Kopf reingeht. Momentan bin ich einfach nur super glücklich, dass es eine Medaille geworden ist. Welche ist mir egal. Das ist das, was ich mir gewünscht habe. Das ist in Erfüllung gegangen. Nach dem ersten Versuch dachte ich zuerst nicht, dass er so weit war. Mein Trainer hat auch gesagt: 60er-Bereich. Dann kam das Warten, bis die Weite angezeigt wurde. Als ich die 6,83 Meter gesehen habe, habe ich gesagt: Perfekt. Jetzt kann ich riskieren und gucken, was am Ende des Wettkampfes rauskommt. Im Sport geht man an Grenzen, nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf. Man trainiert und trainiert, macht Wettkämpfe und nie kommt das raus, was man sich erhofft und was man eigentlich kann. Das macht einen innerlich fertig. Daher bin ich einfach froh, dass der Knoten geplatzt ist und ich dafür belohnt wurde, wofür ich so lange gearbeitet habe. Jetzt möchte ich meinen Trainer sehen und später mit ihm ein Glas Wein trinken auf unsere Arbeit.

Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin):
Das Ziel waren der sechste Platz und 6,60 Meter. Der sechste Platz ist es geworden, die 60 sind nicht gefallen. Ich habe gut angefangen. Ein paar Wehwehchen von gestern mitgenommen im Beuger. Nach dem vierten, fünften Versuch sind die mehr und mehr aufgetreten. Dann fehlte etwas der Zug zum Brett. Die Saison war stabil wie immer - wie Frau Bauschke eben so ist. Darauf lässt sich für den Sommer aufbauen. Die Anläufe sind stabil. Das Brett habe ich ordentlich getroffen. Es fehlt der Ausrutscher. Das sehe ich heute nicht so tragisch. Wir haben das Training ein bisschen umgestellt, auf Blocktraining. Es ist spezifischer und intensiver. Die Umfänge sind geringer, aber die Intensitäten höher. Davon erhoffe ich mir Richtung Sommer etwas.

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