| Interview

"Soundtrack"-Macher Tom Schleich: "Neues Klientel für die Leichtathletik erschließen"

Beim „Soundtrack“-Meeting am 22. Juni in Tübingen gehen die Veranstalter mit der Verbindung von Musik und Leichtathletik einen besonderen Weg. Als Meeting mit EAA-Status reiht es sich hinsichtlich der sportlichen Wertigkeit und dem Etat gleich hinter dem ISTAF in Berlin ein. An der Spitze des Organisationsteams steht mit dem Kinderarzt Tom Schleich (38) ein ehemaliger Triathlet und Duathlet aus Luxemburg. Im Gespräch mit leichtahletik.de berichtet er von Ansprüchen, Hintergründen und Zielen des "Soundtrack".
Ewald Walker

Tom Schleich, welche Überlegungen stecken hinter dem Soundtrack-Meeting von Tübingen?

Tom Schleich:

Wir wollen mit der Verknüpfung von Musik und Sport eine neue Klientel für die Leichtathletik erschließen und damit der Leichtathletik einen neuen Impuls geben. Mit dem EAA-Status im Rücken haben wir natürlich einen hohen sportlichen Anspruch, den es zu erfüllen gilt.

Wie sieht das organisatorische Konzept aus?

Tom Schleich:

Wir beginnen nachmittags mit einem nationalen Programm. Nach der Athletenpräsentation wird es breitensportliche Laufaktionen geben. Um 19 Uhr starten wir mit dem EAA-Programm, dem eine musikalische Laufnacht und Liveshow von "Bakermat" und "Klangkarussell" folgt.

Das Konzept "Meeting und Musik" wurde auch schon in Königs Wusterhausen bei Berlin beim Meeting mit der Ex-DDR-Kultband Puhdys praktiziert. Welche Ansprüche verbinden Sie damit?

Tom Schleich:

Wir wollen mit dem Eventcharakter des Meetings ein breiteres Publikum und mit der Musik vor allem ein jüngeres Publikum ansprechen. Wir wollen die Leichtathletik damit attraktiver machen.

Im Vergleich zu anderen führenden Meetings in Deutschland wie dem ISTAF, Dessau, Rehlingen, Regensburg und anderen agieren Sie auf einem finanziell hohen Niveau…

Tom Schleich:

Ja, wir konnten dank der Begeisterung unserer Sponsoren im letzten Jahr nun den Gesamtetat erhöhen. Dazu gibt es eine 90-minütige Live-Übertragung durch den SWR in Stuttgart, im dritten Südwest-Programm zur Prime Time am Samstagabend zwischen 20:15 und 21:45 Uhr. Die TV-Zusage kam aber sehr spät, zu einem Zeitpunkt, wo bereits die meisten interessierten Unternehmen ihre Budgets für 2019 abgeschlossen hatten. Vielleicht ist dies ja ein Versprechen in die Zukunft.

TV-Live-Übertragungen sind in der Leichtathletik-Landschaft nicht gerade üppig gestreut. Wie war dies in Tübingen möglich?

Tom Schleich:

Ich glaube schon, dass dies mit der tollen EM in Berlin im letzten Sommer zusammenhängt, die ja sowohl im Olympiastadion als auch im TV eine ausgezeichnete Resonanz gefunden hat. 

Wie sieht Ihr sportliches Konzept aus?

Tom Schleich:

Zunächst müssen wir die EAA-Standards in Sachen Infrastruktur, Wettbewerbsqualität und Dopingkontrollen erbringen. Dann wollen wir Athleten mit europäischem Format und starke nationale Athleten präsentieren.

Welche herausragenden Felder und Topathleten haben Sie verpflichtet?

Tom Schleich:

Im Hochsprung der Frauen haben wir mit der mehrfachen Welt- und Europameisterin Mariya Lasitskene aus Russland die überragende Springerin der letzten Jahre dabei, über 1.500 Meter der Frauen nationale Klasseläuferinnen um Hinderns-Europameisterin Gesa Felicitas Krause. Vize-Europameister Fabian Heinle im Weitsprung wird ebenso dabei sein wie Hürdensprinter Gregor Traber. Mit dem polnischen Vize-Weltmeister Piotr Lisek steht im Stabhochsprung ein Sechs-Meter-Springer im Feld.

Damit könnten Sie sich einen Platz auch in der internationalen Meetingszene erobern…

Tom Schleich:

Wir schielen nicht auf Punkte im IAAF-Ranking, sondern wollen Leichtathletik zum Erlebnis machen. Die Leute sollen spüren: Leichtathletik ist nicht nur im TV toll, sondern auch im Stadion. Ich glaube, das Jahr nach der EM bietet da eine große Chance.

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