Spannende und dramatische Entscheidungen, Überraschungserfolge und steile Abstürze – wieder einmal bot die Team-DM, von vielen Athletinnen und Athleten als „der schönste Wettkampf des ganzen Jahres“ bezeichnet, die gesamte Palette, die diese letzte Bahnmeisterschaft des Jahres zu bieten hat.
Am 22. September gelang es in Baunatal in den fünf Entscheidungen der Seniorenklassen mit der LG Kindelsberg Kreuztal in der Klasse M40 nur einem Verein, den im vergangenen Jahr gewonnenen Titel zu verteidigen. In den vier Wettbewerben der Seniorinnen gab es sogar in allen Altersklassen neue Titelträger.
Der neugegründete Leichtathletik-Club Lübeck setzte in der Klasse M30 die Erfolge des LBV Phönix Lübeck der letzten Jahre fort. Die Schleswig-Holsteiner hatten als Vorkampfzweiter am Ende mit 9.566 Punkten einen deutlichen Vorsprung vor dem Nordrheinvertreter, der Startgemeinschaft Nutrixxion Masters, die mehr als 300 Punkte zurücklag. Mit Ralf Mordhorst, mit der Kugel kam er auf 14,34 Meter und den Diskus warf er 47,63 Meter weit, hatten die Lübecker ihren besten Punktesammler.
Auch in der Klasse M40 kam es zu einem Platztausch: Die LG Kindelsberg Kreuztal, zwar als Ranglistenzweiter, aber als Titelverteidiger angereist, setzte sich mit 9.677 Punkten vor der Startgemeinschaft Würzburg/TSV Erding/TSV Ipsheim, die 9.471 Punkte erreichte, durch. Damit gab es auf den beiden ersten Plätzen die gleiche Reihenfolge wie im Vorjahr.
LG Eder fällt zurück
Kräftig durcheinander gewirbelt wurde das Feld der fünf angetretenen Endkampfteams in der Klasse M 50. Im Vorkampf war die LG Eder mit 10.191 Punkten auf eine deutsche Bestleistung gekommen und hatte damit die Spitzenposition vor der LG Kindelsberg Kreuztal und der LG Rems-Welland, zwei Mannschaften, die ebenfalls die 10.000-Punkte-Grenze übertroffen hatten, inne.
Aber, als die LG Eder nur einen Weitspringer in die Wertung brachte, waren die Titelträume ausgeträumt und man musste mit Rang fünf vorlieb nehmen. Mit ihren Ergebnissen im Kugelstoß und Diskuswurf hatte sich die LG Kindelsberg Kreuztal ein kräftiges Punktepolster angelegt und rettete schließlich den Sieg mit 9.984 Punkten vor der LG Rems-Welland, die nur 27 Punkte weniger auf dem Konto hatte, ins Ziel.
Werfer entscheiden für LAC Quelle Fürth
LAC Quelle Fürth vor der Startgemeinschaft Hünxe-Bedburg war in der Klasse M60 die Reihenfolge, die nicht unbedingt zu erwarten gewesen war. Die Fürther waren 2017 gar nicht dabei, brachten aber jetzt in Baunatal ein Team an den Start, in dem die Werfer Dr. Klaus Lutter, 12,53 Meter mit der Kugel, Jörg Lorenz 39,54 Meter mit dem Diskus und Georg Ortloff, 12,32 Meter mit der Kugel und 38,42 Meter mit dem Diskus, für die entscheidenden Punkte gegenüber der Mannschaft aus dem LV Nordrhein sorgten.
Pech hatte die LG Biebesheim/Echollbrücken/Crumstadt in der Klasse M60. Als jahresbeste Truppe angereist, man führte ganz knapp vor der Startgemeinschaft Hamburger Jungs und der Startgemeinschaft Team Stormarn aus Schleswig-Holstein, war den Hessen aber wohl schon vor Wettkampfbeginn klar, dass man durch Verletzungen gleich mehrerer Athleten kaum um die Titelvergabe würde mitsprechen können.
Und so kam es dann auch. Totalausfälle gleich in mehreren Disziplinen warfen die LG BEC aussichtslos zurück. Am Ende lag das sehr ausgeglichen besetzte Team Stormarn mit 172 Punkten Vorsprung vor den Hamburger Jungs und dem Pulheimer SC.
Starke Mehrkämpferinnen in der W40
Einen deutlichen Erfolg für die Startgemeinschaft Nutrixxion Masters gab es in der Frauenklasse W30. Als Erster der Vorkampfliste lag man mit 6.969 Punkten klar vor der sich gegenüber dem Vorkampfplatz fünf um 275 Punkte steigernden Startgemeinschaft Bedburg-Dinslaken. Die Startgemeinschaft Equipe Saar, die im vergangenen Jahr so überraschend von Platz sechs auf Platz eins vorgestoßen war, konnte den damaligen Coup nicht wiederholen und belegte, im Vorkampf erneut auf Rang sechs gelistet, in diesem Jahr fünften Platz.
Zwei Mehrkämpferinnen, gerade von der Senioren-WM in Málaga (Spanien) zurückgekehrt, prägten die Klasse W40: Beim siegreichen Team des TSV Bayer 04 Leverkusen, von Vorkampfrang sechs auf Platz eins vorgestoßen, sorgte Maren Schott mit 13,12 Sekunden über 100 Meter, 2:23,14 Minuten über 800 Meter und 4,99 Metern im Weitsprung für Punkte. Beim zweitplatzierten Titelverteidiger TSV 1850/09 Korbach lief Tatjana Schilling die 100 Meter in 13,11 Sekunden, sprang 5,01 Meter weit und stieß die Kugel auf 10,82 Meter.
Spannung bis zur Staffel in der W50
In der Klasse W50 musste der Ausgang der 4x100-Meter-Staffel um die Titelvergabe entscheiden. Vor diesem abschließenden Wettbewerb hatte die Startgemeinschaft LAC Quelle Fürth/SWC Regensburg gegenüber der führenden Startgemeinschaft SF Neukieritzsch zwölf Punkte aufzuholen, um mit den Sächsinnen gleichzuziehen.
Im Ziel gaben dann die 56,68 Sekunden des Teams aus Fürth und Regensburg gegenüber den 58,87 Sekunden der Neukieritzscher Staffel den Ausschlag, um die Führenden noch mit 79 Punkten Vorsprung zu überflügeln.
„Programmgemäß“ lief der Wettkampf in der Klasse W60 ab. Nach dem Vorkampf hatte die Startgemeinschaft Düsseldorf/Aachen schon vor der StG Halle gelegen und in Baunatal blieb diese Reihenfolge auch bestehen. Mit 5.509 Punkten hatten die Siegerinnen aus Düsseldorf/Aachen einen komfortablen Vorsprung von genau 200 Punkten vor der Startgemeinschaft aus Sachsen-Anhalt.
