| DM Halle Mehrkampf

Spannende Fights um die Fünfkampf-Medaillen

Im Fünfkampf der Frauen und weiblichen U20 blieb es bei der Hallen-Mehrkampf-DM in Halle/Saale bis zum letzten Meter spannend. Sophie Hamann machte als Zweitschnellste über 800 Meter den Sack zu, in der U20 musste Siegerin Lucie Kienast lange zittern.
Silke Bernhart

Sophie Hamann (TuS Metzingen) konnte sich am Sonntag auf ihre Sprungstärke verlassen. Die 22-Jährige kam im Hochsprung mit 1,78 Metern neun Zentimeter höher hinaus als die zweitbeste Athletin im vier Teilnehmerinnen kleinen Feld. Es war der Schlüssel zum Erfolg. Im Weitsprung landete sie bei 5,78 Metern – zwar ging’s für Annika Gärtz (LV 90 Erzgebirge; 6,16 m) und Laura Voß (LT DSHS Köln; 6,03 m) sogar über die Sechs-Meter-Marke, aber diese Aufholjagd war nur von kurzer Dauer.

Auf den abschließenden 800 Metern lief Sophie Hamann in 2:19,40 Minuten die zweitbeste Zeit. Mit insgesamt 4.060 Punkten holte sie sich so den DM-Titel im Hallen-Fünfkampf – ihren zweiten nach 2015, als sie Gold in der U20 gewonnen hatte. „Es war ein durchwachsener Wettkampf“, befand sie, erklärte aber auch, dass ihre Vorbereitung auf die Hallensaison aufgrund eines viermonatigen Auslandssemesters in Paris nicht optimal verlaufen war. „Ich bin daher mit weniger Erwartungen in den Wettkampf gegangen.“

Eine weitere Athletin konnte am Sonntag die 4.000-Punkte-Marke überbieten, und das war Silber wert: Annika Gärtz (4.001 Pkt) hatte sich für einen kurzen Abstecher weg vom Weitsprung hin zum Mehrkampf entschieden und zeigte mit durchweg soliden Leistungen, dass weiterhin vielseitiges Talent in ihr schlummert. Platz drei ging in einem engen Wettbewerb an die stärkste 800 Meter-Läuferin Laura Voß (3.965 Pkt; 2:19,21 min), Platz vier an die Jüngste im Feld Neele Schuten (TV Gladbeck; 3.908 Pkt), die als Schnellste über die Hürden (8,59 sec) vorgelegt hatte.

Lucie Kienast knapp vor Lara Kohlenbach

Auch das Feld der weiblichen U20 war in Halle/Saale dünn: Acht Meldungen, zwei Absagen im Vorfeld, darunter die der U18-EM-Fünften Annkathrin Hoven (ART Düsseldorf), und eine Aufgabe der nach dem Hürdensprint führenden Marietta Spannowsky (TuS Metzingen) – nur fünf Athletinnen standen zu den abschließenden 800 Metern an der Startlinie. Als Führende durchaus überraschend: die Dortmunderin Lilian Tösmann.

Dann aber wurde das Feld noch einmal kräftig durcheinander gewirbelt, auch weil die Dortmunderin sich ganz hinten einsortierte. Dafür machte Lara Kohlenbach (Königsteiner LV) Druck. Die U18-EM-Teilnehmerin hatte keinen perfekten Tag erwischt, rannte aber in 2:18,42 Minuten noch von Rang fünf auf zwei (3.662 Pkt) nach vorne. Nur eine konnte sie nicht mehr einholen: Lucie Kienast. Die Lokalmatadorin vom SV Halle hatte mit 6,08 Metern im Weitsprung den Grundstein für den Sieg gelegt und brachte das Gold mit 2:23,68 Minuten und 3.683 Punkten nach Hause. Bronze ging an Wiebke Oelgard (3.581 Pkt) vom SV Werder Bremen.

"Ich bin gar nicht zufrieden“, stellte Lucie Kienast angesichts ihrer Einzelresultate fest, besonders das Kugelstoßen (10,75 m) wurmte sie. Dann konnte sie aber doch ein paar Highlights aufzählen, zum Beispiel den Weitsprung oder die 800 Meter („Ich kann nur laufen, wenn ich Druck habe“). So lautete zumindest das Fazit zum Titelgewinn: „Ich freue mich doll darüber!“ Den nächsten Anlauf wird die 1,90 Meter große „Weitspringerin, die gerne Mehrkampf macht“, unter anderem bei der Hallen-DM der Aktiven in Leipzig (16./17. Februar) nehmen. „Ich bin jetzt konstant um die 6,20 Meter gesprungen, da könnte vielleicht mal einer rausrutschen.“

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