Spannende Ticket-Vergabe in Mannheim
Wie in jedem Jahr treffen sich auch diesmal wieder viele der weltbesten jugendlichen Leichtathleten in Mannheim zur Bauhaus Junioren-Gala. Am Samstag und Sonntag (21./22. Juni) entscheidet sich im MTG-Stadion, wer dem deutschen Team angehört, das zur U20-WM ins polnische Bydgoszcz (8. bis 13. Juli) fährt.
Seit Tagen steht bei Dietmar Chounard, Bundestrainer U20/U23 im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), das Telefon nicht mehr still. Trainer aus der ganzen Welt rufen mit der Hoffnung an, ihre Nachwuchs-Athleten in Mannheim starten lassen zu können. „Wir haben wieder international hochklassige Felder am Start“, berichtet Dietmar Chounard. „Viele der Athleten, die in Mannheim dabei sind, bestimmen weltweit das Niveau in ihren Disziplinen mit. Die Ergebnisse aus Mannheim werden sich am Montag in der Weltbestenliste widerspiegeln.“Einige Wettkämpfe versprechen nicht nur Höchstspannung, sondern auch herausragende Leistungen. Mit Raphael Holzdeppe aus Zweibrücken ist der neue deutsche Jugendrekordler im Stabhochsprung am Start. Vielleicht gelingt es ihm sogar, seine Bestleistung von 5,65 Metern, mit der er überlegen die Weltjahresbestenliste der U20-Junioren anführt, noch einmal zu verbessern. Karsten Dilla (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und Leo Lohre (TSV Eltingen) bilden die Spitze des Verfolgerfeldes und kämpfen um den weiteren der beiden Startplätze bei der U20-WM.
Hochspannung über die Hürden
Nicht weniger Spannung verspricht der Stabhochsprung der weiblichen Jugend, wo mit der Australierin Vicky Parnov die Zweite der Weltjahresbestenliste zum Stab greift. Beste Deutsche in diesem Jahr ist die Zweibrückerin Natasha Benner mit 4,20 Metern. Aber zahlreiche Springerinnen um die Mainzerin Tina Michel und Annika Roloff aus Holzminden sind ihr auf den Fersen.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zeichnet sich auch über 400 Meter Hürden der weiblichen Jugend ab. Bei 59,75 Sekunden liegt die WM-Norm und sechs deutsche Läuferinnen haben sich bereits um ein Ticket beworben, allen voran die U20-Europameisterin Fabienne Kohlmann aus Karlstadt.
Werfer bekannt stark
Hochkarätige Starterfelder wird es auch im Lager der Werfer geben. U18-Weltmeister David Storl aus Chemnitz bekommt es beispielsweise mit dem starken Schweden Simon Gustavsson oder auch dem Neubrandenburger Hendrik Müller zu tun. Im Speerwurf treffen der Berliner Franz Burghagen und der Hallenser Maik Dolch auf drei starke Letten - und alle Fünf können weiter als 70 Meter werfen. Mit Richard Olbrich (SVG GW Bad Gandersheim) schickt der DLV den Hammerwurf-Dritten der U18-WM ins Rennen.
Ganz ähnlich ist die Situation beim weiblichen Werfernachwuchs. Die Kugelstoßerinnen Sophie Kleeberg (LV 90 Thum), Lina Berends (SC Magdeburg) und Samira Burkhardt (VfL Sindelfingen) sind im Weltvergleich allesamt unter den Top 15 platziert. Gar auf Rang drei im internationalen Vergleich ist derzeit Diskuswerferin Julia Fischer positioniert. Die Berliner U18-Weltmeisterin hat mit der Dortmunderin Anna-Katharina Weller starke nationale Konkurrenz. Gut in Form gedreht haben sich zuletzt auch die Hammerwerferinnen Gabi Wolfarth (LG Eintracht Frankfurt) und Carolin Paesler (VfB Germania Halberstadt).
Olympia-Normen werden attackiert
Auch für einige Aktive geht es am Wochenende um Normen, und zwar für Olympia. Auf der schnellen Mannheimer Bahn fehlt zwar der Leipziger Hürdensprinter Thomas Blaschek, der beim Europacup startet, sonst sind aber die schnellsten Deutschen dabei. Auch die flottesten Hürdensprinterinnen gehen in die Blöcke. Lediglich Europacup-Starterin Carolin Nytra (Bremer LT) und die Mannheimerin Kirsten Bolm, die nach ihrem Start in Prag (Tschechische Republik) erneut an der Achillessehne behandelt werden muss, fehlen.
Ähnlich ist die Lage bei den Hammerwerferinnen und Stabhochspringerinnen. Vor allem für die Frankfurterinnen Kathrin Klaas und Andrea Bunjes geht es darum, die 70 Meter, die als Norm gefordert werden, anzugreifen. Bei den Stabartistinnen um die Mainzerinnen Carolin Hingst und Anna Battke, die Schwerinerin Martina Strutz und Kristina Gadschiew aus Zweibrücken soll es möglichst über die Olympia-Norm von 4,50 Metern gehen.
Die Wettkämpfe beginnen am Samstag um 13 Uhr im MTG-Stadion Mannheim.
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