Spannender Endspurt im Diamond Race
Bei den Diamond League-Finals in Zürich (Schweiz; 30. August) und Brüssel (Belgien; 7. September) geht's ans Eingemachte: Den Siegern des Diamond Race, der Gesamtwertung aller Diamond League-Meetings, winken eine Trophäe, ein Geldpreis in Höhe von 40.000 US-Dollar (32.000 Euro) und eine Wild-Card für die WM 2013 in Moskau (Russland). Chancen auf den Sieg hat mit Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) auch noch eine deutsche Athletin.
Die Regeln sind klar: 14 Diamond League-Meetings, 32 Disziplinen, vier, zwei und einen Punkt für die Plätze eins bis drei. Wer am Ende der Saison in seiner Disziplin die meisten Punkte gesammelt hat, darf die „Diamond Trophy“ in Empfang nehmen.Voraussetzung ist die Teilnahme am Liga-Finale in Zürich oder Brüssel, wo jeweils 16 der 32 Wettbewerbe ausgetragen werden. Hier sind noch einmal doppelt so viele Punkte zu holen wie in den Veranstaltungen zuvor.
Dementsprechend hochkarätig besetzt werden die beiden Meetings sein: Zahlreiche Olympiasieger wollen zum Saisonende die Früchte ihrer Arbeit ernten und entweder ihre Spitzenposition verteidigen oder sich noch ganz nach vorne schieben. Spannende Wettbewerbe sind vorprogrammiert.
Sprint-Entscheidungen in Zürich
In Zürich fallen am Donnerstag unter anderem in zwei Sprint-Wettbewerben die Entscheidungen. Über 200 Meter wird es für Usain Bolt (4 Punkte) schwierig, den Sieg im Diamond Race zu erringen: Er hat erst vier Punkte auf seinem Konto, Churandy Martina (Niederlande) und Nickel Ashmeade (Jamaika) schon zwölf und elf – sie dürfen im Falle eines Sieges des Sprint-Überfliegers nicht punkten, damit er die Trophäe in Empfang nehmen kann.
Über 100 Meter der Frauen streiten sich die Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser Pryce (Jamaika; 11 Punkte) und die Olympia-Zweite Carmelita Jeter (USA; 9 Punkte) um den Sieg.
Robbie Grabarz gegen Jesse Williams
Heiß umkämpft ist auch noch die Diamond Trophy im Hochsprung: Hier haben sowohl Robbie Grabarz (Großbritannien; 13 Punkte) als auch Jesse Williams (USA; 12 Punkte) noch alle Chancen auf den Sieg. Über 100 Meter Hürden greifen Kellie Wells (USA; 10 Punkte) und Dawn Harper (USA; 8 Punkte) nach der Trophäe, nachdem Olympiasiegerin Sally Pearson (10 Punkte) schon wieder zurück in Australien ist.
Über 800 Meter der Männer sollte Weltrekordler David Rudisha (Kenia; 8 Punkte) mit seinem nächsten Sieg Youngster Mohammed Amman (Kenia; 6 Punkte) in die Schranken weisen.
Silke Spiegelburg in Brüssel gefordert
An aussichtsreicher Position im Diamond Race liegt vor dem Finale eine Woche später in Brüssel Stabhochspringerin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen): Mit zwei zweiten und einem ersten Platz hat sie acht Punkte gesammelt und rangiert hinter Fabiana Murer (Brasilien; 10 Punkte) und der Olympia-Zweiten Yarisley Silva (Kuba; 10 Punkte) auf Rang drei.
Rechnerische Chancen auf den Sieg hätte auch noch Robert Harting (SCC Berlin) gehabt, obwohl er erst ein einziges Diamond League-Meeting bestritten hat. Doch er hat sich dazu entschieden, die Saison nach dem ISTAF in Berlin (2. September) zu beenden, und somit hat der Este Gerd Kanter (11 Punkte) einen Konkurrenten weniger im Kampf um die Trophäe.
Pamela Jelimo (Kenia; 12 Punkte) muss sich in Brüssel über 800 Meter unter anderem gegen Fantu Magiso (Äthiopien; 10 Punkte) durchsetzen. Im Weitsprung der Männer könnte Olympiasieger Greg Rutherford (Großbritannien; 5 Punkte) noch den Australier Mitchell Watt (10 Punkte) und den Russen Aleksandr Menov (9 Punkte) übertrumpfen.
Acht Sieger stehen schon fest
Insgesamt acht Athleten haben die Diamond Trophy schon in der Tasche – wenn sie denn in Zürich oder Brüssel ihren Wettbewerb beenden. Die deutschen Stabhochspringer können dem Franzosen Renaud Lavillenie (16 Punkte) in Zürich zwar noch eine Niederlage zufügen, der Sieg im Diamond Race ist ihm aber nicht mehr zu nehmen.
Im Wurfbereich der Frauen dominierten die Olympiasiegerinnen Valerie Adams (Neuseeland; Kugelstoßen), Sandra Perkovic (Kroatien; Diskuswurf) und Barbora Spotakova (Tschechische Republik; Speerwurf).
Über 400 Meter Hürden sind Javier Culson (Puerto Rico) und Kaliese Spencer (USA) nicht mehr zu schlagen. Über 3.000 Meter Hindernis hat sich bereits Paul Kipsiele Koech (Kenia) durchgesetzt, im Dreisprung Olympiasieger Christian Taylor (USA).