Denise Lewis kommt in Schwung
Natürlich sei sie ein wenig nervös gewesen vor ihrem ersten Freiluftwettkampf auf britischem Boden. 2001 war Denise Lewis letztmals in ihrer Heimat gestartet, die Hallensaison einmal ausgenommen. "Der Weg bis nach Athen ist noch weit", sagte die tatendurstige Siebenkämpferin, die in Griechenland ihren Olympiasieg von Sydney 2000 wiederholen möchte, "das war aber schon mal ein guter Auftakt."
Denise Lewis hat Hoffnung für Athen (Foto: Chai)
Mit der Kugel erzielte sie in Loughborough 14,87 Meter und mit dem Speer 49,35 Meter – zwei Weiten, die Hoffnung schüren auf ein erfolgreiches Abschneiden in Griechenland.Die 31-jährige Power-Frau war lange Zeit weg vom Fenster. Verletzungsprobleme warfen sie fortwährend aus der Bahn. Als Denise Lewis im vergangenen Saison endlich wieder Fuß fasste, gab's wieder Stress mit ihren beiden Trainern. Von Frank Dick, der zunächst das Coaching nach ihrer Babypause (Tochter Lauren wurde im April 2002 geboren) übernommen hatte, und Dr. Ekkart Arbeit, der als einstiger DDR-Coach mit dem Doping-System in Verbindung gebracht wurde, hat sich Denise Lewis mittlerweile getrennt. Insbesondere wegen ihrer Kooperation mit dem Deutschen musste sie sich viel Kritik gefallen lassen.
Alter Bekannter
Der neue Mann ihres Vertrauens ist ein guter alter Bekannter. Charles van Commenee, ein gebürtiger Holländer, mit dem sie gemeinsam Bronze errang in Atlanta 1996, Gold in Sydney 2000 und obendrein zwei weitere WM-Silbermedaillen, 1997 und 1999, sowie EM-Gold 1998. "In den vergangenen zwei Wochen habe ich sehr gut trainiert", war sie voll des Lobes über ihre Zusammenarbeit mit dem anerkannten Fachmann Charles van Commenee, der beim englischen Verband angestellt ist, "es ist jetzt wichtig, dass mein Fuß hält." Denn der bereitete ihr einige Probleme.
Eine Medaille in Athen ist ihr Wunsch. Davon träumt Denise Lewis. Doch weiß sie, dass die Konkurrenz mit Carolina Kluft und Eunice Barber bärenstark ist. "Barber schlägt sich momentan auch mit Verletzungssorgen herum. Das kenn ich aus eigener Erfahrung", erzählte sie, "Klüft ist noch jung und unverbraucht. Was sie drauf hat, haben wir alle in Paris gesehen."
Wieder hohes Niveau!?
Da holte die Schwedin ihre zweite Goldmedaille, nachdem sie im Jahr zuvor bereits Europameisterin geworden war. Denise Lewis wurde im "Stade de France" Fünfte mit 6.254 Punkten. Ihr britischer Rekord liegt bei 6831 Zählern, ist aber schon vier Jahre alt.
Denise Lewis ist dennoch guter Dinge, dass sie sich spätestens in Athen auf einem ähnlich hohen Niveau bewegen wird.