Andreas Freimanns "Home Run"
Andreas Freimann läuft nach Hause oder besser zu Hause. Ein Start bei der Europameisterschaft U23 vor der eigenen Haustür steht fest auf dem Plan des Mittelstreckentalents. Wie der sympathische 800-Meter-Läufer vom LC ThüringenGas Erfurt die letzten Wochen als Lokalmatador erlebt, erzählt er von Zeit zu Zeit auf leichtathletik.de und nimmt uns so mit auf seinen Weg nach Hause.
Andreas Freimanns "Home Run" auf leichtathletik.de (Foto: Krug/privat)
Hallo liebe Freunde, Nach drei turbulenten Wochen und sechs Wettkämpfen melde ich mich mit einigen Neuigkeiten zurück. Es lief nicht alles so, wie mein Trainer und ich es uns gedacht hatten. Doch am Ende hat es doch geklappt. Die Norm für die Europameisterschaft U23 in Erfurt habe ich in der Tasche und bin somit meinem Ziel, der Endlaufteilnahme in Erfurt, einen riesen Schritt näher.
Was war passiert?
Mein Einstieg in die Sommersaison war ein guter, zunächst. Denn in der 3x1.000 Meter-Staffel konnte ich Ende Mai in Koblenz mit dazu beitragen, dass wieder ein Deutscher Meistertitel an den LC ThüringenGas Erfurt ging. Zusammen mit Christoph Moormann und Stefan Eberhardt, der schon in seinem ersten Wettkampf über 1.500 Meter die Norm für Erfurt unterbieten konnte, wurden wir unserer Favoritenrolle gerecht.
Trainer sieht alles
Bei meinem Heimmeeting in Zeulenroda wollte ich es Stefan nachmachen und auch in meinem ersten 800 Meter-Rennen der Saison die Norm knacken. Aber daraus wurde nichts, auch wenn ich mit meiner Familie am liebsten schon die Qualifikation gefeiert hätte. Ich war einfach noch nicht soweit, jedenfalls fand das mein Trainer Dieter Hermann. Zwar fühlte ich mich nach meiner Erkältung wieder gesund und in guter Form, aber der Trainer wusste, dass dies eben noch nicht so war.
Auch für das Meeting in Cottbus prophezeite er mir, dass es noch nicht ganz reichen würde. Und auch hier behielt er Recht. Ich pirschte mich zwar langsam an die Norm heran, verfehlte sie aber um eine knappe Sekunde. Dass ich dabei aber nur eine halbe Sekunde hinter René Herms ins Ziel kam, machte mir Mut.
Gute Investition
Eine Woche später drückte mir Dieter Fromm, Co-Trainer und gute Seele des Vereins, in Erfurt einen Umschlag mit einem Packen Geld in die Hand. Er betraute mich mit der Aufgabe, die Startgebühren für das gesamte Team mit nach Kassel zum Askina-Meeting zu nehmen und dort für die Anmeldeformalitäten zu sorgen. Was hieß das nun, soll ich etwa die Anmeldung für alle übernehmen?
Ich wollte doch nur eins: endlich die Norm für die Europameisterschaft U23! Das wusste "Frommi" und dass das Startgeld für das gesamte Team deshalb bei mir in den besten Händen war und wie sich herausstellte auch eine gute Investition. Nach einem mutig gelaufenen Rennen, bei dem die Uhr für mich bei 1:47,96 Minuten stehenblieb, ist mir das Ticket für Erfurt sicher.
Bestimmbarer Weg
Auch der Weg, den Ihr mit mir geht, ist jetzt bestimmbar. Denn er hat ein Ende und zwar am 16. Juli um 20:50 Uhr, wenn im Erfurter Steigerwaldstadion der Startschuss für den Endlauf über 800 Meter der Männer fällt.
Aber bis dahin habe ich noch einige Wettkämpfe vor mir, in denen ich mich noch etwas steigern muss, um in Erfurt ein Wörtchen mitreden zu können. Wie meine Form dann ist und wie ich die letzten Tage vor meinem Start in Erfurt verbringe, erfahrt Ihr in rund vier Wochen. Nämlich dann, wenn vor meiner Haustür die ersten Vorentscheidungen meines Saisonhöhepunktes fallen.
Euer Andy
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