Speerwerfer bereiten Bundestrainer schlaflose Nächte
Nicht der große Favorit Boris Henry stand letztlich auf dem Treppchen ganz oben, sondern der von zahlreichen Verletzungen geplagte Raymond Hecht. Mit 87,23 Meter schockte der 33jährige bereits im ersten Versuch die Konkurrenz. Der Saarbrücker Henry steigerte sich zwar innerhalb des Wettkampfs auf 85,43 Meter, konnte damit jedoch den Magdeburger nicht mehr gefährden.
Foto: Kiefner
Damit sind zwei Athleten bislang sicher bei den Europameisterschaften in München dabei. Wer jedoch als Dritter die beiden Routiniers in die bayerische Landeshauptstadt begleitet, ist noch nicht sicher. „Da muss ich erst noch einmal eine Nacht drüber schlafen und dann viele Gespräche führen“, zeigte sich auch Speerwurf-Bundestrainer Lutz Kühl nach Beendigung der Konkurrenz unentschlossen. Verantwortlich für sein Zögern, war vor allem das hervorragende Gesamtergebnis.Denn auch hinter den sicheren EM-Teilnehmern entwickelte sich der Wettbewerb durchaus hochklassig. Fünf der acht Endkampfteilnehmer konnten ihre Jahresbestleistung steigern. Der Dritte Björn Lange mit 82,35 Meter erfüllte als 23jähriger sogar die Perspektivnorm des DLV. Ein Ticket nach München garantiert ihm dieser Erfolg wohl auch nicht. Schließlich haben drei weitere Athleten, ihre Normen bereits erfüllt.
Esenwein mit Norm
Peter Esenwein übertraf in der Qualifikation die geforderten 82,50 Meter um 47 Zentimeter. Gar nicht mehr in die Entscheidung eingreifen konnte der junge Magdeburger Tim Werner, der sich bei einem Sturz im Training die Rippen geprellt hatte und bereits beim Meeting in Hamburg mit 82,66 Meter die Norm erfüllte.
Der mit 21 Jahren der Jüngste im Feld, Stefan Wenk musste seine Hoffnungen auf ein Ticket nach München zu Grabe tragen. 81,20 Meter warf der Tübinger beim Meeting in Hamburg und übertraf damit die Perspektivnorm des DLV. Im Lohrheide-Stadion belegte er mit 79,37 Meter den siebten Rang. Aufgrund der Leistungssteigerung der Routiniers wird der neunte Platz bei der Juniorenweltmeisterschaften in Chile vorerst sein größter internationaler Erfolg bleiben. Die Entscheidung aber, ob die jungen Magdeburger Lange und Werner oder der Routinier Esenwein, wird Lutz Kühl mindestens noch eine schlaflose Nacht kosten.