Speerwerfer kollektiv stark – Bronze für Henry
Überzeugend traten die deutschen Speerwerfer im heutigen WM-Finale auf. Alle drei, Boris Henry, Christian Nicolay und Peter Blank erreichten den Endkampf. Boris Henry gewann dort als Dritter die vierte deutsche WM-Medaille (84,74 m), Christian Nicolay (81,77 m) wurde guter Sechster und Oldie Peter Blank kam auf den achten Rang (80,34 m). Über den Sieg jubelte der Favorit Sergey Makarov (Russland; 85,44 m). Überraschend sicherte sich der Este Andrus Värnik die Silbermedaille (85,17 m).
Boris Henry jubelte über die Bronzemedaille. (Foto: Kiefner)
"Sie sehen ein weinendes und ein lachendes Auge bei mir", erklärte Boris Henry nach dem Wettkampf. "Ich hätte heute schnell Erster aber auch schnell nur Vierter werden können. Das war eine tolle Mannschaftsleistung der Speerwerfer." Warum die Würfe bei keinem der Kontrahenten richtig weit hinaus gingen, wusste der Saarbrücker allerdings nicht zu erklären. "Jeder hat mal einen getroffen, doch der Rest ist Schrott gewesen. Ich habe nicht mal einen einzigen guten gehabt. Deshalb ist es auch eine vertane Chance." Zum Dopingfall seiner Freundin, der US-Sprinterin Kelli White, wollte er sich indes nicht äußern. "Dazu sage ich nichts. Fragen Sie gar nicht erst. Fragen Sie mich über das Werfen oder den Wettkampf aber nicht über Kelli." Später fügte er noch hinzu: "Ich will jetzt schnell heim, um bei ihr zu sein."
Christian Nicolay kritisiert Tim Lobinger
"Es ist so gekommen, wie ich vermutet hatte", meinte der Wattenscheider Christian Nicolay. "Alle haben drei bis vier Meter weniger geworfen als sonst. Es waren einfach keine guten Flugbedingungen. Aber die Weite ist bei einer WM auch egal. Hier ging es um den Platz. Wir haben uns als Team so hochgepuscht und uns gegenseitig angefeuert. Das war ausschlaggebend dafür, dass Peter (Blank) im Finale war. Es ist das beste Ergebnis, was wir als Speerwerfer je hatten und wichtig für unsere Disziplin."
Gleichzeitig sandte er eine klare Botschaft in Richtung Tim Lobinger: "Die ganze Scheiße, die der immer produziert, nervt. Das muss jetzt endlich mal einer sagen. Wenn die Stabhochspringer so große Meister sind, dann hätten sie das hier mal zeigen müssen."
Zufrieden mit seinem Abschneiden war auch Peter Blank. "Das Werfen fiel leicht, hat Spaß gemacht. Die Dinger sind nur nicht geflogen. Meine Platzierung ist o.k. Weiter hätte ich aber schon gern geworfen. Immerhin habe ich Steve Backley geschlagen."