DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop sieht in der internationalen Sperre der russischen Leichtathleten einen Auftakt im weltweiten Anti-Doping-Kampf. Das machte der DLV-Präsident am Samstag auf der Pressekonferenz zu den Deutschen Meisterschaften in Kassel deutlich.
„Es liegen auch bei anderen Ländern Erkenntnisse vor“, stellte er fest. Konkret nannte er Kenia und Äthiopien. In Kenia bestehe keine nationale Anti-Doping-Agentur, was nicht dem WADA-Code entspreche. In Äthiopien seien 2015 nach einem offiziellen Bericht keine nationalen Dopingkontrollen durchgeführt worden.
„Es gibt keinen Grund sich auszuruhen, sondern das muss der Auftakt sein im weltweiten Kampf um einheitliche Rahmenbedingungen in der Vorbereitung auf internationale Wettkämpfe. In Ländern, in denen kein Anti-Doping-System existiert und in denen keine einzige Dopingkontrolle durchgeführt wird, müssen Konsequenzen gezogen werden. Nur dann können wir von Chancengleichheit sprechen“, sagte Dr. Clemens Prokop.
Er warf auch die Frage auf, ob Russland nur ein systematisches Dopingproblem in der Leichtathletik habe. „Ich denke nicht, dass eine Differenzierung zwischen Sportarten vorgenommen werden kann. Ich vermag nicht nachzuvollziehen, dass nur die Leichtathleten betroffen sein sollen. Ich vermute, dass das ein Problem des gesamten russischen Sports ist.“
<link news:48163>Russland bleibt gesperrt - Tür für Einzelfälle noch offen
DM 2017 in Erfurt – Compliance Beauftragte für Ethik
Dr. Clemens Prokop gab auch bekannt, dass die Deutschen Meisterschaften 2017 in Erfurt stattfinden. "Wir werden mit der Meisterschaft in einem neu renovierten Stadion die neue Laufbahn einweihen.“
Um in der praktischen Arbeit des Verbandes der Ethik einen noch höheren Stellenwert zu geben, hat der DLV mit der früheren Bundesministerin und der Bundestagsabgeordneten Brigitte Zypries eine Compliance Beauftragte bestellt. „Mit ihr haben wir jemanden gefunden, der nicht nur den Sport kennt, sondern die ausgesprochene Qualität hat, die Aufgaben einer Compliance Beauftragten auszufüllen.“
DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska sagte bei der Pressekonferenz aus sportlicher Sicht: „Ich erwarte eine Deutsche Meisterschaft mit besonderer Dynamik und Spannung. In vielen Disziplinen finden wir ein Luxusproblem bei der Nominierung vor. Ich freue mich auf die Duelle und wünsche mir auch, dass wir die ein oder andere Überraschung erleben werden.“
„Bergfest“ für die EM 2018
Frank Kowalski, Geschäftsführer der Berlin Leichtathletik-EM 2018 GmbH, gab einen Einblick in den Stand der Vorbereitungen auf die Europameisterschaften in Berlin. „In sechs Wochen sind es nur noch zwei Jahre bis zur EM. Dann haben wir Bergfest in der Vorbereitung.“
Genutzt wird auch die anstehende EM in Amsterdam. Am 9. Juli gibt es dort eine Midnight Reception im Zeichen der Berliner EM. „Das ist für uns ein sehr wesentlicher Zeitpunkt. Es findet zum einen die Fahnenübergabe der EM statt. Es ist aber auch ein neuer Schritt. Die EM wird eingebunden in die European Sports Championships. Das Konzept werden wir in Amsterdam präsentieren.“
Am 22. August startet dann der Ticketverkauf für die Europameisterschaft 2018 im Berliner Olympiastadion, zugleich wird die Website mit den Social Medien-Kanälen gelauncht.
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