Sportainment: Leistung & Show beim ISTAF-Indoor
Berlin rüstet sich für die Neuauflage des ISTAF Indoor (1. März 2014). In der O2 World ist eine blaue Sprintbahn gegossen worden - aus Weltrekord-Material. Die Ausmaße der Diskus-Anlage würden theoretisch auch 70-Meter-Würfe zulassen. Die Veranstalter wollen alle technischen Möglichkeiten der modernen Halle nutzen und die erwarteten 11.000 Zuschauer mit Spitzenleistungen und Show unterhalten.
Feuerwerk, Nebelmaschine sowie moderne Licht- und Musikanlage - all das bietet die Berliner O2 World am Ostbahnhof. Die Veranstalter des Indoor-ISTAF sind im Moment häufig selbst Gäste in der Arena, wenn zum Beispiel das Eishockey-Team der Berliner Eisbären spielt oder die Basketballer von Alba Berlin.Sie wollen sich von den Möglichkeiten der Halle inspirieren lassen, um den Zuschauern des ISTAF Indoor einen ganz besonderen Abend zu bereiten. "Ich habe schon mit den Pyrotechnikern gesprochen", verrät Veranstaltungschef Martin Seeber. Es verspricht also feurig zu werden.
Frank Kowalski, Direktor Veranstaltungsmanagement des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) ist von dem Konzept begeistert: "Man bewegt sich in das Sportaiment. Es wird nicht nur ein Wettkampf, sondern auch ein Event."
Diskus vs. Videowürfel: Keine Kollisionsgefahr
Groß ist auch die Vorfreude bei Diskus-Olympiasieger Robert Harting (SCC Berlin), der schon 56 Karten für Freunde und Familie gesichert hat. Auch um Gegner für den Weltmeister muss sich der Veranstalter keine Sorgen machen. "Ich werde meine Kollegen bitten, vorbeizukommen", erklärte Robert Harting, der für das Event ein wenig das Training umstellen wird, da es für ihn eigentlich nicht zur Planung passt, Anfang März weit werfen zu wollen.
"Ich bin eigentlich in einer Kraftphase, der größte Gegner der Koordination." Vor heimischem Publikum will der 29-Jährige aber natürlich gewinnen. Geht es in Richtung der deutschen Hallenbestleistung (66,20 m) wäre das ein Ausrufezeichen Richtung Sommer.
Erste Bedenken des Veranstalters, die Halle könnte fürs Diskuswerfen zu klein sein, wurden durch eine Vermessung zerstreut. Vor allem die Höhe hatte Zweifel aufkommen lassen. "Es hat sich aber ergeben, dass selbst bei einem 70-Meter-Wurf noch fünf Meter Luft zum Videowürfel an der Decke wären", sagte Martin Seeber. 83,50 Meter ist die Anlage lang und 40 Meter breit.
Blaue Bahn aus Weltrekord-Material
Das Herzstück des ISTAF Indoor ist in dieser Woche gegossen worden - die blaue Sprintbahn. Sie ist aus dem gleichen Material wie die Bahn im Berliner Olympiastadion, auf der Usain Bolt (Jamaika) seine Weltrekorde über 100 und 200 Meter aufgestellt hat. Das Hersteller-Team war vier Tage lang fast rund um die Uhr beschäftigt. Jetzt liegt die acht Tonnen schwere Bahn zusammengerollt im Keller.
Deutschlands schnellste Sprinterin Verena Sailer (MTG Mannheim) durfte sie vorher schon einmal betreten. Der erste Eindruck: „Fühlt sich gut an." Der Termin des ISTAF Indoor passt für die ehemalige Europameisterin über 100 Meter perfekt - genau eine Woche vor der Hallen-WM in Sopot (Polen; 7. bis 9. März).
Hallen-WM in Berlin?
Die Nähe zum polnischen WM-Austragungsort und der Zeitpunkt werden wohl auch international gesehen für Weltklassefelder in den geplanten Disziplinen sorgen. Im Kugelstoßen und Stabhochsprung der Männer wollen die Weltmeister David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) und Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) Schwung für die Hallen-WM holen.
Und wenn sich das ISTAF Indoor bewährt ist auch Träumen erlaubt: Warum nicht eine Hallen-WM in Berlin austragen? Dazu wäre allerdings eine Rundbahn nötig. Kostenpunkt: Gut eine Million Euro. Erst einmal gilt es, die EM 2018 über die Bühne zu bringen.
Indoor-ISTAF: Harting will Hallenbestleistung
Kartenvorverkauf
Veranstalter Martin Seeber, Robert Harting, Verena Sailer, Hausherr Michael Hapka und Frank Kowalski, Direktor Veranstaltungsmanagement im DLV (Foto: Camera4 /ISTAF)