Springer sorgen für Highlights in Mannheim
Einen absolut hochwertigen Wettkampf auf Weltklasseniveau lieferten die Hochspringerinnen der Altersklasse U20 am zweiten Tag der DLV-Junioren-Gala in Mannheim. Svetlana Shkolina (Russland), Junioren-Vize-Weltmeisterin, setzte sich mit hervorragenden 1,92 Meter durch und attackierte danach vergeblich den Meetingrekord von 1,94 Meter. Annett Engel (SC Potsdam) sprang mit 1,88 Meter, einer neuen Bestleistung im Freien, auf den zweiten Platz vor der höhengleichen Russin Irina Gordeyeva.
Annett Engel zeigte sich in Mannheim gut in Form. (Foto: Gantenberg)
Damit erfüllte Annett Engel wiederholt die Norm (1,82 m) für die U20-Europameisterschaften in Kaunas (Litauen, 21. bis 24. Juli), genauso wie Julia Hartmann (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), die mit 1,84 Meter eine neue persönliche Bestleistung aufstellte. Juliane Urban (TSV Dresden; 1,82 m) erfüllte zum ersten Mal die Norm, Meike Kröger (LG Nord Berlin) hatte sie bereits zuvor in der Tasche und bestätigte diese Leistung heute.Auch im Hochsprung der männlichen A-Jugend wurde der Meetingrekord von 2,20 Meter angegriffen. Martin Günther (TV Wehr) scheiterte allerdings wie Svetlana Shkolina an diesem Vorhaben, siegte mit neuer persönlicher Bestleistung von 2,18 Meter und sprang damit zum ersten Mal die Norm (2,15 m) für die U20-EM.
Weite Sprünge in den Sand
Weitere herausragende Leistungen gab es im Weitsprung der U20, allerdings durch ausländische Starter. Greg Rutherford (Großbritannien) landete erst nach 7,90 Meter in der Grube und sorgte damit für einen neuen Meetingrekord. Auch der Schwede Michel Torneus machte mit 7,80 Meter auf sich aufmerksam. Sebastian Bayer (TSV Bayer 04 Leverkusen) sprang als bester Deutscher auf Rang vier und noch einmal genau die geforderte EM-Norm von 7,55 Meter.
Sandra Schaffarzik (ESV Nürnberg) gewann in Abwesenheit der diesjährigen besten deutschen Jugendlichen Vivian Zimmer (Hallesche Leichtathletikfreunde) den Speerwurf mit einer beeindruckenden Serie von fünf Würfen über 50 Meter. Ihr weitester Wurf wurde bei 52,50 Meter gemessen und bedeutete eine neue Bestleistung und die erneute Normerfüllung (51,00 m) für die U20-Europameisterschaften.
Daniel Schnelting läuft allen davon
Über eine erste Normerfüllung (6,20 m) im Weitsprung der A-Jugendlichen konnte sich Nadine Jacobs (SV Sonsbeck) mit einer Verbesserung ihrer Saisonbestleistung um zwei Zentimeter auf 6,20 Meter freuen.
Daniel Schnelting (LAZ Rhede) bestätigte mit 20,69 Sekunden seine hervorragende Form und siegte nicht nur bei den A-Jugendlichen über 200 Meter, sondern setzte sich auch im direkten Duell gegen Till Helmke (TSV Friedberg-Fauerbach; 20,98 sec), der bei den Junioren gewann, durch. Die Norm von 21,30 Sekunden hatte Daniel Schneltig bereits zuvor unterboten.
Stefan Häfner besticht
Anett Horna (TSV Bayer 04 Leverkusen) steigerte sich über 800 Meter der A-Jugend auf 2:05,45 Minuten und erfüllte damit zum zweiten Mal die Norm für die U20-Europameisterschaften. Zum ersten Mal die geforderten 1:50,75 Minuten unterbot dagegen Merlin Rose mit 1:50,05 Minuten bei den männlichen A-Jugendlichen.
Für ein Highlight bei den Junioren sorgte vor heimischem Publikum der Mannheimer Hochspringer Stefan Häfner, der im Wettkampf der Junioren mit 2,20 Meter den Meetingrekord und seine Saisonbestleistung egalisierte. Die Norm für die U23-Europameisterschaften in Erfurt (14. bis 17. Juli) bot er damit bereits zum zweiten Mal an. Danach versuchte er sich vergebens an der neuen Bestleistung von 2,23 Meter.
5,60 Meter im Stabhochsprung
Charles Andureu aus Frankreich setzte im Stabhochsprung der Junioren mit 5,60 Meter ein Glanzlicht. Hinter ihm sprang Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) über 5,40 Meter, damit auf Platz zwei und in den Kreis der Kandidaten für die U23-Europameisterschaft (Norm 5,40 m).
Mit einem couragierten Rennen sicherte sich die Wattenscheiderin Janina Goldfuß nicht nur den Sieg über 800 Meter der Juniorinnen, sondern unterbot mit 2:03,36 Minuten auch zum ersten Mal die Norm (2:04,00 min) für die U23-Europameisterschaften in Erfurt.
Dietmar Chounard überaus zufrieden
Dietmar Chounard, Bundestrainer U20 und U23 zeigte sich überaus zufrieden mit den gezeigten Leistungen der A-Jugendlichen und Junioren. "Wer sich hier gegen internationale Konkurrenz durchsetzen kann, kann dies auch auf internationalen Veranstaltungen", sagte er. Besonders die Leistungen der Hürdensprinter, Stabhochspringer und Hochspringer seien sehr hoch einzuschätzen. Für die U20-Europameisterschaften in Kaunas rechnet er mit einem starken Team aus 85 bis 95 Athleten.
Im Weitsprung der B-Jugendlichen steigerte Carina Nastvogel (LA-Team Oberfranken) ihre Saisonbestleistung auf 6,17 Meter und gewann damit den Wettkampf vor Alexandra Ophey (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 6,10 m). Beide überboten damit erneut die geforderte Norm (6,10 m) für die U18-Weltmeisterschaften in Marrakesch (Marokko; 13. bis 17. Juli).
U18-Athleten machen auf sich aufmerksam
Julian Reus (Team Erfurt) steigerte sich über 200 Meter der B-Jugendlichen auf starke 21,56 Sekunden und zeigte eine Leistung unter der Norm (21,60 sec) für die Weltmeisterschaften. Alleridngs war der Rückenwind mit 2,1 Meter pro Sekunde einen Hauch zu stark.
Mit Sabrina Buchrucker (VfL Engelskirchen) gab es über 800 Meter aus dem Kreis der B-Jugendlichen eine weitere Athletin, die sich für Marrakesch empfahl. 2:06,45 Minuten bedeuteten die erste Normerfüllung (2:08,00 min). Bei den männlichen B-Jugendlichen lief Sebastian Keiner (LC ThüringenGas Erfurt) in 1:50,38 Minuten zur erneuten Normerunterbietung.
Mannheim erfüllt Erwartungen
Marvin Reitze (TSV Bayer 04 Leverkusen) siegte im Stabhochsprung der B-Jugend mit übersprungenen 5,00 Meter vor dem höhengleichen Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), der damit eine neue persönliche Bestleistung aufstellte. Beide überboten damit nicht zum ersten Mal die WM-Norm von 4,90 Metern.
Auch mit den Leistungen der B-Jugendlichen zeigten sich die Verantwortlichen sehr zufrieden. Entscheidend für die Nominierung zu den Weltmeisterschaften in Marrakesch ist in dieser Altersklasse der Wettkampf in Schweinfurt am kommenden Wochenende.
Veranstaltungsleiter Siegfried Schonert zog ein rundum positives Fazit der Veranstaltung: "Mannheim ist seinem Ruf als weltweit bedeutendstes Jugend-Meeting wieder einmal mit besten Bedingungen und herausragenden Leistungen der Athleten gerecht geworden."
Auch in den kommenden Jahren soll die DLV-Junioren-Gala wieder in Mannheim stattfinden.
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