Sprint-Elite startet mit Lehrgang ins Training
Die besten deutschen Sprinter trafen sich am vergangenen Wochenende zum Eröffnungslehrgang in Erfurt. Auf Einladung von Bundestrainer Ronald Stein war mit Ausnahme des Stuttgarters Tobias Unger, der beruflich verhindert war, der komplette A- bis C-Kader in der Landeshauptstadt Thüringens vertreten. Allen voran die WM-Staffel um Lucas Jakubczyk (SCC Berlin), Sven Knipphals (VfL Wolfsburg), Julian Reus (TV Wattenscheid 01), Martin Keller (LAZ Leipzig) und Matthias Lindner (SC Magdeburg), die in Moskau (Russland) Platz vier belegt hatte.
Bevor jedoch am Freitag die Athleten eintrafen, kamen am Donnerstag die DLV- und Vereinstrainer zu einem Sprint-Workshop zusammen. Gemeinsam mit Frauen-Bundestrainer Thomas Kremer hatte Ronald Stein den Workshop organisiert, der den 18 anwesenden Trainern einen aktuellen Überblick über die neuesten Erkenntnisse zum Sprint verschaffen sollte.Als Referenten standen erfahrene und kompetente Experten zur Verfügung. Den Anfang machten Dr. Ralf Buckwitz und Ronald Stein, indem sie die neuesten biomechanischen Erkenntnisse zur Sprinttechnik präsentierten. Thomas Kremer stellte anschließend die aktuellen Aspekte des Tiefstarts und des fliegenden Laufs vor. Im Anschluss gab DLV-Techniktrainer Valerij Bauer einen Überblick, wie ein ausbalanciertes Krafttraining durchgeführt werden sollte.
Einen der Höhepunkte der Veranstaltung bildeten die Beiträge von Tony Lester, dem früheren Cheftrainer Sprint in Großbritannien, der dem DLV seit einiger Zeit als Berater zur Seite steht. Lester vermittelte anschaulich seine Philosophie des modernen Coachings und gab außerdem einen spannenden Einblick zu den internationalen Entwicklungen im Männersprint. Unterstützt wurde er dabei vom Kölner Volker Herrmann, der die Inhalte ins Deutsche übersetzte.
Austausch in Zukunft intensivieren
Alle Vorträge wurden von intensiven und konstruktiven Diskussionen begleitet, die auf hohem Niveau geführt wurden. „Wir wollten den Kollegen die modernsten Erkenntnisse der Trainingsmethodik und Technik vermitteln, um unsere Sportler weiter zu entwickeln“, fasste der DLV-Leitende Bundestrainer Sprint, Volker Beck, abschließend zusammen. „Ich bin überzeugt, dass uns das in Erfurt gut gelungen ist.“ Am Ende zeigten sich alle Teilnehmer begeistert und beschlossen, den gemeinsamen Austausch zukünftig zu intensivieren.
Beim Kaderlehrgang der Sprinter wurden weitere DLV-Experten eingebunden. Dr. Carsten Radas (Medizin) und Peter Müller (Physiotherapie), Kern des medizinischen Teams im Männersprint, stellten die Bedeutung des Gesundheitsmanagements im Hochleistungssport heraus. Neben der Theorie stand auch ein umfangreicher Gesundheitscheck auf dem Programm. Einen wichtigen Beitrag lieferte auch Uwe von Renteln. Der Ernährungswissenschaftler vermittelte anschaulich und interessant die wichtigsten Inhalte zum Themenkreis sportgerechte Ernährung für Spitzensportler.
Weitere Schwerpunkte des Lehrgangs waren die Planungen der Trainingslager und Wettkämpfe in der EM-Saison 2014, in der auch erstmals eine Staffel-WM auf dem Programm steht. Die individuellen Gespräche, die Ronald Stein mit den Athleten und Vereinstrainern führte, rundeten die Maßnahme ab. „Der Workshop und auch der Kaderlehrgang waren richtig klasse“, so der Bundestrainer. „Wir sind auf einem sehr guten Weg und gehen mit großem Optimismus ins nächste Jahr