Die Wechselfrist ist abgelaufen. Die Sprinter Gina Lückenkemper und Julian Reus sind die bekanntesten DLV-Athleten, die im kommenden Jahr für einen neuen Verein starten. Unter den Top-Athleten gab es insgesamt wenig Bewegung. Den Nachwuchs zieht es dagegen wieder einmal zahlreich zu den großen Vereinen.
Sind sind im Sprint national die Nummer eins und starten im EM-Jahr 2018 für einen neuen Verein: Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) und Julian Reus (TV Wattenscheid 01). Während die beiden die Pole Position im deutschen Sprint gemeinsam haben, sind die Hintergründe ihrer Wechsel unterschiedlich.
Julian Reus ist schon seit Jahren in Erfurt zu Hause. Genauso fest gehörte er sportlich zum starken Sprintteam des TV Wattenscheid 01. Fünfmal nacheinander gewann der 29-Jährige zwischen 2013 und 2017 in "Blau-Weiß" den deutschen Meistertitel über 100 Meter, dazu kamen allein im Einzel fünf nationale Titel über 200 Meter drinnen und draußen sowie zwei über 60 Meter in der Halle. Jetzt schlägt der Deutsche Rekordler ein neues Kapitel auf und startet auch im Wettkampf offiziell für seine Heimatstadt. Sein neuer Verein: Das LAC Erfurt Top Team. <link news:60562>„Eine Herzensentscheidung“, wie der Athlet selbst sagt.
Noch bessere Rahmenbedingungen haben Gina Lückemper zum Wechsel von Dortmund zum TSV Bayer 04 Leverkusen bewogen. Die erste deutsche 100-Meter-Sprinterin unter elf Sekunden dieses Jahrtausends wurde <link news:60817>vom Umfeld in Leverkusen von der Physiotherapie bis zum biomechanischen Messplatz überzeugt. Die LG Olympia Dortmund verlässt eine weitere starke Sprinterin: Katharina Grompe startet nach Jahren mit Verletzungsproblemen einen Neuanfang beim LC Paderborn in der Gruppe von Thomas Prange.
Wenig Bewegung bei den Top-Athleten, Hürdensprinter zieht es nach Leipzig
Weitere Wechsel von Athleten, die schon bei Olympia, Welt- oder Europameisterschaften gestartet sind, gibt es wenige. Weitspringerin Sosthene Moguenara (noch LAZ Saar 05) kehrt zumindest sportlich gesehen in ihre Heimat Wattenscheid zurück, ihr Trainingsstandort bleibt Saarbrücken.
Hammerwerferin Carolin Paesler (LG Eintracht Frankfurt), Sprinterin Yasmin Kwadwo (MTG Mannheim) und Mittelstrecklerin Denise Krebs (TV Wattenscheid 01) wollen beim TSV Bayer 04 Leverkusen neu durchstarten. Marathonläuferin Fate Tola (LG Braunschweig) geht ab 2018 für Hannover Athletics an den Start. Kugelstoßerin Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig) wechselt zum SV Halle.
Hürdensprinter Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) hat sich der Gruppe von Bundestrainer Jan May in Leipzig angeschlossen, bleibt seinem Verein aber treu. Die Disziplinkollegen und Nachwuchshoffnungen Annika Niedermayer (TV Wattenscheid 01) und Robert Witkowski (TSG Niefern) gehen einen ähnlichen Weg, wechseln aber auch zum SC DHfK Leipzig.
Sprintteam Wetzlar wächst
Eine „One-Woman-Show“ war bisher das Sprintteam Wetzlar. Um Lisa Mayer wurde im vergangenen Winter ein Verein geschaffen, der ihr auf dem Weg in die Weltspitze ermöglicht, weiterhin für einen Verein aus ihrer Heimat Hessen zu starten. 2018 „expandiert“ der junge Verein und wird zur neuen regionalen Sprinthochburg mit Staffel-Ambitionen auf nationaler Ebene. Prominentester Neuzugang ist Michael Pohl (Wiesbadener LV), der sich in diesem Sommer über 100 Meter als Deutscher Vize-Meister auf 10,26 Sekunden steigern konnte.
Wie jedes Jahr ziehen die größeren Vereine mit ihren finanzstärkeren und professionellen Strukturen aufstrebende Nachwuchsathleten an. Die Zweite der U23-EM im Weitsprung Anna Bühler (TG Forchtenberg) geht beispielsweise zum VfB Stuttgart. Langstrecklerin Anna Gehring vom SC Itzehoe zum ASV Köln. Beide sind verhältnismäßig lange einem kleinen Verein treu geblieben. Wie viele weitere noch jüngere Athleten hat sich der U18-Europameister im Hochsprung Lucas Mihota (SB DJK Rosenheim) mit der LG Stadtwerke München einem führenden Verein in Deutschland angeschlossen.
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