Sprint- und Sprungwetter in Karlsruhe
Am ersten Tag der Baden-Württembergischen Titelkämpfe der U18 und U23 in Karlsruhe hatte Petrus mit Temperaturen von knapp 30 Grad im Schatten für ideales Sprintwetter gesorgt. Auch die Springer profitierten mit einer Reihe guter Leistungen von der Hitze.
Deborah Hufschmidt (MTG Mannheim) kam mit der Hitze besonders gut zurecht und stürmte bereits im Vorlauf in starken 11,58 Sekunden zu einer neuen Bestzeit. Im Zwischenlauf ließ sie es ruhiger angehen, ehe sie im Finale noch einmal aufdrehte. In 11,65 Sekunden gewann sie überlegen den Titel und zeigte sich mit ihrem Wettkampf durchweg zufrieden. Mit dieser Zeit ist „ein Platz im Finale“ bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften ein realistisches Ziel. Dort will sie dann „wieder Bestzeit laufen.“Ähnlich souverän war die Vorstellung von Tobias Fluck (LAV Stadtwerke Tübingen). Auch er lief bereits im Vorlauf (10,53 sec) die schnellste Sprintzeit des Tages. Im Zwischenlauf und im Finale ließ er jeweils exakt 10,60 Sekunden folgen und sicherte sich den 100-Meter-Titel. „Das war heute sicherlich mein bisher bester Wettkampf.“ In Richtung der Deutschen U23-Meisterschaften will sich der Tübinger dann aber „noch ein bisschen steigern“.
Malaika Mihambo in guter Form
Keine große Überraschung war der Weitsprungsieg von Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Im fünften Durchgang gelang ihr mit 6,27 Metern der weiteste Satz des Tages. „Dafür, dass es erst mein zweiter Wettkampf nach der Verletzung ist, bin ich ganz zufrieden. Leider habe ich das Brett nicht getroffen.“ Sie ist jedoch zuversichtlich, dass es bald noch weiter geht.
Zweite wurde die 100-Meter-Endeckung dieser Saison Ida Mayer (TSV Bisingen; 5,98 m), die an der Sechs-Meter-Marke kratzte. „Ich bin heute sehr zufrieden. Ich finde, der Weitsprung ist ein guter Ausgleich zu den beiden Sprintstrecken. Deshalb möchte ich mich ungern auf eine Disziplin festlegen. Mal läuft es hier besser, mal da.“
Bodo Göder testet für Barcelona
Eine beeindruckend konstante Serie zeigte Bodo Göder (SR Yburg Steinbach) mit der 7,26 Kilogramm schweren Männerkugel. Der weiteste Stoß des U20-Athleten, der seinen Startplatz bei der U20-WM in Barcelona (Spanien; 10. bis 15. Juli) sicher hat, landete auf 17,72 Metern. Damit stellte er eine neue Bestweite auf und sicherte sich den Landestitel. Sogar sein kürzester Versuch auf 17,52 Meter hätte für den Sieg gereicht.
„Wir haben den Wettkampf heute als Trainingseinheit genommen. Mit der schweren Kugel stoße ich auch schon im Training, das ist kein Problem.“ Für Barcelona hat sich Bodo Göder einen Platz unter den ersten Sechs vorgenommen. Dort soll es dann auch mit dem ersten 20-Meter-Stoß seiner Karriere klappen. Die Kugel ist dann immerhin gut ein Kilogramm leichter.
Bestleistung für Jakob Köhler-Baumann
Florian Gaul (VfL Sindelfingen) sprang mit dem Stab über 5,30 Meter. Damit hatte er den Titel in der Tasche. Im Anschluss ließ er 5,51 Meter auflegen, die sich an diesem Tag jedoch noch als zu hoch erwiesen.
Auf Rang zwei kam der U20-Jugendliche Jakob Köhler-Baumann (LG Filstal) mit starken 5,20 Metern. „Ich bin natürlich sehr zufrieden, dass ich heute Bestleistung gesprungen bin. Es ist nur sehr schade, dass die Leistung eine Woche zu spät kommt.“ Bei der Mannheimer Junioren-Gala hat er eines der beiden WM-Tickets für Barcelona knapp verpasst. Stattdessen peilt nun eine gute Platzierung bei der Jugend-DM an.
Saskia Kossmann wird gefordert
Im Weitsprung der weiblichen U18 setzte sich die deutsche Jahresbeste Saskia Kossmann (LG Ortenau Nord) mit 5,89 Metern knapp vor Theresa Widera (LG Staufen; 5,86 m) durch. Trotz bester Aussichten für die Deutschen Jugendmeisterschaften gibt sich Saskia Kossmann zurückhaltend. „Ich möchte unter die Top Fünf kommen. Druck mache ich mir keinen. Wenn eine Medaille herauskommt, wäre das super.“ In derzeitiger Verfassung sollte der erste Sechs-Meter-Sprung nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Anne Klebsch (TV Ötigheim) floppte im Hochsprung der weiblichen U18 zum erwarteten Favoritensieg. Nach übersprungener Siegeshöhe von 1,77 Meter scheiterte sie dreimal knapp an einer neuen Bestleistung von 1,81 Meter.
In der männlichen U18 gab es das erwartet Duell zwischen David Nopper (LG Sigmaringen) und Benno Freitag (SSV Ulm 1846). Beide übersprangen 2,04 Meter. Aufgrund der geringeren Anzahl der Fehlversuche ging Gold an David Nopper.
Mit dem Titel in den Urlaub
Mit einem couragierten Lauf über 400 Meter Hürden sicherte sich Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) in 63,18 Sekunden den Titel in der U18. Damit liegt sie aktuell auf Rang zwei der deutschen Jahresbestenliste.
Für die schnellste Hürdenzeit des Tages sorgte Julian Heydgen (TV Konstanz). Er siegte in der Juniorenklasse in 53,05 Sekunden und verbesserte damit seine persönliche Bestzeit. Die Deutschen U23-Meisterschaften fallen für ihn jedoch aus. Nachdem er bereits bei den Männern DM-Luft schnuppern durfte, hat er sich entschieden, „erst einmal Urlaub zu machen“.
Internationale Gaststarter
Im Anschluss an der Mannheimer Junioren-Gala absolvieren die Nationalteams von Australien, Saudi-Arabien und Neuseeland derzeit ein Trainingslager in Mannheim. Die Landesmeisterschaften nutzten die Teams als Gelegenheit, weitere Wettkampfpraxis zu sammeln und sich auf die U20-Weltmeisterschaften vorzubereiten.
Für ein Ausrufungszeichen sorgte die Australierin Monica Brennan im Vorlauf über 100 Meter. Die eigentliche 200-Meter-Spezialistin lief starke 11,59 Sekunden. Nach diesem Auftritt macht sie sich nun berechtigte Hoffnungen, in Barcelona einen Finalplatz über ihre Paradestrecke zu erlaufen. Ebenfalls glänzend aufgelegt zeigte sich ihr Landsmann Hugh Donovan, der seine 100-Meter-Bestzeit auf 10,43 Sekunden verbesserte.
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