Sprinter fühlen sich in Clermont pudelwohl
27 Grad, Sonne, etwas Wind. Es herrscht bestes Sprinterwetter und die deutschen Athleten kosten es aus - zu Trainingszwecken versteht sich, denn schließlich geht es in Clermont (USA) momentan vor allem um die Vorbereitung auf die Sommersaison.
„Wenn man bei solchen Temperaturen rennen kann, entsteht gleich eine ganz andere Atmosphäre. Da macht es Laune, vernünftig zu trainieren“, berichtet angesichts der vorteilhaften klimatischen Bedingungen der für die Männer zuständige Team-Manager und Bundestrainer Klaus Jakobs aus Florida.Er hat gemeinsam mit DLV-Disziplintrainer Ronald Stein in unmittelbarer Nähe der Touristen-Metropole Orlando Marius Broening (LG Stadtwerke München), Martin Keller (LAC Erdgas Chemnitz), Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01), Robert Hering (TuS Jena) und Sven Knipphals (VfL Wolfsburg) um sich versammelt. Der angeschlagene Stefan Schwab (TSV Schwarzenbek) fehlt wie der mit dem Studium beschäftigte Tobias Unger (LG Stadtwerke München).
Blicke zu Tyson Gay
Gerade diese deutschen Athleten können dabei gemeinsam mit ihren Trainern auch einen Blick über den Tellerrand werfen, denn Tyson Gay (USA), Vize-Weltmeister über 100 Meter, verbringt die meiste Zeit des Jahres in Clermont und bestreitet dort sein Programm mit anderen Athleten. So auch jetzt. „Man kann sehen, wie andere trainieren. Bisher hat man nur darüber gesprochen“, verdeutlicht Klaus Jakobs.
Die WM-Bronzestaffel der Frauen ist mit Anne Möllinger (MTG Mannheim), Cathleen Tschirch (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Marion Wagner (USC Mainz) bis auf die Mannheimerin Verena Sailer, die ihrerseits in Südafrika Quartier bezogen hatte, komplett in Clermont. Auch Mareike Peters (TSV Bayer 04 Leverkusen) gehört zum Team, das DLV-Cheftrainer Rüdiger Harksen betreut.
Außerdem entdeckte die Hürdengruppe des LAZ Leipzig mit dem wiedergenesenen Vize-Europameister Thomas Blaschek, Erik Balnuweit, Cindy Roleder und dem Deutschen Hallenmeister Alexander John das Trainingszentrum in den Staaten für sich. Unter seinen Fittichen hat DLV-Disziplintrainer Cheick-Idriss Gonschinska, der von Jan May (Olympiastützpunkt Leipzig) unterstützt wird, dort auch die Deutsche Meisterin Carolin Nytra (Bremer LT), Willi Mathiszik (TV Wattenscheid 01), Jens Werrmann (LAZ Zweibrücken) und Anne-Kathrin Elbe (TSV Bayer 04 Leverkusen).
Verena Sailer auch in Philadelphia
Während die Hürden-Asse noch ein paar Tage länger in Clermont bleiben, brechen die Flachsprint-Gruppen am Donnerstag (22. April) wieder auf. Für sie geht es dann nach Philadelphia (USA) zum Staffelstart bei den prestigeträchtigen Penn Relays. „Diesmal haben wir uns langfristig darauf vorbereitet, mit dem Trainingslager in Clermont macht der Wettkampf mehr Sinn“, sagt Klaus Jakobs.
Mit dabei sein wird dann auch Verena Sailer, die in der Hallensaison noch verletzt war. Die Deutsche Meisterin soll - soweit möglich - am Donnerstag von Frankfurt in die USA fliegen, um dann zum ersten Mal in diesem Jahr ihre Form unter Wettkampfbedingungen zu testen.
Die deutschen Sprint- und Hürdensprint-Asse haben gemeinsam mit ihren Trainern und den Physiotherapeuten Christian Ziegler und Thomas Ring in Clermont (USA) ihre Zelte aufgeschlagen (Foto: Jakobs)