Sprinter in Wattenscheid gut aufgelegt
Einen bereits stimmungsvollen ersten Tag erlebten die Deutschen Jugend-Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid am Freitag. Dafür sorgte auch, aber nicht nur, die Anfeuerung der heimischen TV-Athleten, die bei hochsommerlichen Temperaturen in ihrer Anfeuerungs- und Sangeskraft nicht zu bremsen waren.
Christian Blum startete mit Erfolg durch (Foto: Gantenberg)
Zu feiern und bejubeln gab es schließlich auch um 18:44 Uhr den ersten Titel durch die weibliche B-Jugend-Staffel (47,15 sec). Das schnellste männliche Quartett kam davor vom TuS Jena (41,84 sec).Mit Spannung fieberten die Zuschauer im Lohrheidestadion den 100-Meter-Entscheidungen in der A-Jugend entgegen, nachdem die Vor- und Zwischenläufe schon das Potenzial der Kurzstreckler aufblitzen ließen. Dort beeindruckte Julia Sutschet (11,77 sec) im Duell mit der Leipzigern Juliane Stolle (11,83 sec), die den Rückstand, den sie sich zu Beginn eingehandelt hatte, bis zur Ziellinie nicht mehr wettmachen konnte.
Christian Blum lässt sich nicht schlagen
Ähnlich schnell wie Julia Sutschet schoss auch der bayerische Jugend-Rekordhalter Christian Blum aus dem Startblock. Zwar bot ihm Julian Reus (Erfurter LAC; 10,47 sec) im Kampf um die zwei Startplätze bei der Junioren-WM in Peking (China) bis zur Ziellinie starke Gegenwehr, der hochtalentierte Sprinter vom LAC Quelle Fürth/München/Würzburg gab den Titel aber nicht mehr aus der Hand und durfte nach sehr guten 10,41 Sekunden, mit denen er nur zwei Hundertstel über seiner Bestleistung blieb, jubeln. Der Langenfelder Mitfavorit Platini Alex, der unmittelbar vor der Einbürgerung in Deutschland steht, wurde nach einem schwachen Start nur Fünfter (10,69 sec).
Ein beeindruckendes Rennen über 110 Meter Hürden zeigte im Finale der B-Jugend Felix Bruckmann (Kevelaerer SV), für das er mit einer Zeit von 13,91 Sekunden belohnt wurde. Seine Konkurrenz musste mit Rückständen von rund einer halben Sekunde seine Vorherrschaft neidlos anerkennen. Wesentlich knapper war es bei den Hürdensprinterinnen, wo die Chemnitzerin Cindy Roleder in 13,98 Sekunden die Leverkusenerin Julia Förster (14,00 sec) in einem begeisternden Duell niederrang.
Erstes Gold für Sandra Büttner
Zwei Athletinnen, die jeweils zweimal die 50 Meter übertrafen, machten den Hammerwurf-Titel in der weiblichen Jugend B unter sich aus. Im fünften Durchgang konnte dabei die strahlend Blonde Mareike Nannen (SV Holtland; 52,04 m) die zwischenzeitlich Führende Gabi Wolfarth (Unterländer LG; 51,07 m) noch übertreffen. Bereits mit seinem ersten Wurf auf 67,17 Meter stellte in der männlichen Konkurrenz der Niedersachse Richard Olbrich (SVG GW Bad Gandersheim) die Weichen auf Sieg.
Der allererste Titel der Titelkämpfe war an die Fürther Kugelstoßerin Sandra Büttner (13,98 m) in der B-Jugend gegangen. Nur um drei Zentimeter ließ sie die drei Durchgänge lang in Front liegende Samira Burkhardt (SC Ilsfeld) hinter sich. Weit weniger spannend war es bei ihren männlichen Kollegen, wo sich der Neubrandenburger Hendrik Müller (18,84 m) mit drei Weiten über 18,70 Meter tonangebend präsentierte.
Knapp unter 13 Meter
An die Junioren-WM-Norm von 13,00 Metern schnupperte die B-Jugend-Meisterin im Dreisprung, Jenny Elbe (Dresdner SC 1898), mit ihren Versuchen von 12,91 und 12,93 Metern gleich zweimal heran.
Mit ihrem letzten Versuch von 48,10 Metern holte sich die Hallenserin Anna-Magdalena Stengl den Speerwurfsieg der B-Jugend. Damit überbot sie die zwei Jahre ältere Leverkusenerin Sarah Nöh (47,75 m), die zwar noch alles versuchte, aber nicht mehr kontern konnte, nicht nur in diesem Wettkampf, sondern auch in der deutschen Jahresbestenliste ihrer Altersklasse. Hartumkämpft war auch der Titel in der männlichen Jugend B. Drei der Nachwuchsathleten übertrafen die 67 Meter, die beste Weite wurde für den Dresdner Lars Hamann (67,61 m), der mit einem weiteren Wurf bis auf fünf Zentimeter an diese Marke herangekommen war, gemessen.
Tino Martin gefeiert
Der gefeierte Youngster im B-Jugend-Hochsprung war Tino Martin vom SV Halle. Er leistete sich bei einschließlich 2,10 Meter nur einen Fehlversuch und musste erst bei 2,12 Metern, als er schon längst zum Alleinunterhalter geworden war, die Segel streichen.
Im Stabhochsprung gab es mit Karsten Dilla (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 5,05 m) und Nico Weiler (TuS Wetzingen; 5,00 m) gleich zwei 5-Meter-Springer, die zeigten, dass es in Deutschland in dieser Disziplin weiterhin nicht an Talenten mangelt. Bei den jungen Frauen war die Schwerinerin Julia Bründel die einzige, die 3,75 Meter meisterte und das im ersten Versuch.
Erst mit dem letzten Durchgang wurde in einem packenden Dreikampf die Medaillenvergabe im Weitsprung der B-Jugendlichen geregelt. Dort flogen Julian Howard (MTG Mannheim; 7,11 m), Mario Kral (Hallesche LAF; 7,08 m) und Marcel Dünnbier (LC Cottbus; 7,07 m) jeweils über sieben Meter.
Langstreckler beschließen Tag eins
Die letzten Medaillen des Freitags wurden schließlich auf den Langstrechen vergeben. Der Friedrichshafener Richard Ringer lief dabei in 8:31,24 Minuten über 3.000 Meter als schnellster B-Jugendlicher bis auf vier Zehntel an seine Bestzeit heran. Im Rennen der weiblichen Jugend B schaffte die Siegerin Julia Großer (Dresdner SC; 9:47,11 min) den Sprung in die "DLV Jugend-Top-Ten" des Jahres.
Auf den 5.000 Metern ließ der Favorit Samuel Isaak (LAZ Rhede) von Beginn an als couragierter und einsamer Frontläufer keine Zweifel an seinem Titelgewinn in der A-Jugend aufkommen. In 14:24,04 Minuten verfehlte er bei diesem Sololauf letztlich seine Bestzeit nur um zweieinhalb Sekunden.
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Freitag (ab 15.00 Uhr), Samstag (ab 14.00 Uhr) und Sonntag (ab 12.30 Uhr)
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