| Sparkassen-Gala

Sprinter setzen Glanzlichter in Regensburg

Die deutschen Sprint-Asse münzten am Samstag bei der Sparkassen-Gala in Regensburg die für sie idealen Bedingungen in glänzende Leistungen um. Sven Knipphals und Tatjana Pinto konnten sich über 100 Meter für die WM in Peking (China) empfehlen. Mit Blick zur U20-EM kam ein Ausrufezeichen von Gina Lückenkemper.
Christian Fuchs

Der Wolfsburger Sven Knipphals nutzte die Vorläufe über 100 Meter zu einer Steigerung seiner persönlichen Bestzeit um sechs Hundertstel auf 10,13 Sekunden. Dabei war der Rückenwind mit 1,9 Metern pro Sekunde ideal. „Das ist schon die Form, die ich mir vorgestellt hatte“, sagte er zufrieden mit Blick auf die bestätigte WM-Norm.

Auf das Finale verzichtete Sven Knipphals. Dort setzte sich dann Sydney Siame aus Sambia (10,18 sec) durch.

Tatjana Pinto erfüllt WM-Norm

Ein weiteres Zeichen mit Blick auf die WM im August in Peking (China) kam im Frauenfinale von der Deutschen Meisterin Tatjana Pinto. Die Münsteranerin biss sich in 11,23 Sekunden gegen Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge; 11,26 sec) und Alexandra Burghardt (MTG Mannheim; 11,34 sec) durch, die beide mit neuen Bestzeiten aufwarteten. Damit ist für Tatjana Pinto die WM-Norm von 11,25 Sekunden abgehakt.

„Die WM-Norm fühlt sich super an. Ich war gar nicht nicht hierher gekommen, um die Norm zu laufen und hätte nicht gedacht, dass es die WM-Norm wird. Ich bin jetzt umso erleichterter“, sagte Tatjana Pinto.

Hochkarätig war das U20-Rennen der weiblichen Jugend. Angeführt von der Paderbornerin Chantal Butzek (11,62 sec) blieben alle fünf Erstplatzierten unter der Norm für die U20-EM.

Schnelle DLV-Staffeln

Chantal Butzek führte dann auch die U20 DLV-Staffel als Schlussläuferin in starken 43,70 Sekunden auf Platz zwei hinter den DLV-Frauen (43,28 sec), die sich ihrerseits auf Platz zwei der europäischen Jahresbestenliste einreihten.

Das gelang auch den DLV-Männern um Sven Knipphals mit einer Zeit von 38,65 Sekunden - im Vergleich zu den World Relays in Nassau (Bahamas) eine Verbesserung um acht Hundertstel.

Gina Lückenkemper sprintet Bestzeit

Die erst 18-jährige Gina Lückenkemper drehte auf den 200 Metern auf und verbesserte ihren Hausrekord von 23,26 auf 23,12 Sekunden. „Das war Wahnsinn. Die Kurve ging super gut. Zum Ende wurde es schon ein bisschen schwer, aber an sich war es ein megageiles Rennen. Bei dem Wetter um die Uhrzeit macht es auch noch richtig Spaß“, sagte die Athletin des LAZ Soest, die damit der U20-EM mit besten Aussichten entgegensteuert.

Ähnlich schnell war die Deutsche Meisterin Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge; 23,25 sec) unterwegs. Bei den Männern erwiesen sich der Wattenscheider Robin Erewa (20,66 sec) und der Leverkusener Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen; 20,69 sec) als die Schnellsten. "Aus der Kurve heraus habe ich den Wind gemerkt. Deshalb geht die Zeit in Ordnung", meinte Robin Erewa, der mit 3,0 Metern pro Sekunde Gegenwind zu kämpfen hatte.

Ruth Sophia Spelmeyer rennt zur Bestzeit

Auf den 400 Metern konnten sich Kamghe Gaba und Ruth Sophia Spelmeyer für die Team-EM in Cheboksary (Russland) empfehlen. Bei Kamghe Gaba ging die Faust nach oben, nachdem feststand, dass er in 46,15 Sekunden an diesem Nachmittag die schnellste Zeit vor dem Magdeburger Eric Krüger (46,25 sec) gelaufen war.

„Ich war im Vorfeld etwas unsicher. Das letzte Trainingslager verlief nicht hundertprozentig. Die ersten Wettkämpfe waren auch nicht so ganz vielversprechend. Aber mit dem Ergebnis kann ich sehr zufrieden sein. Ich bin überwiegend erleichtert“, sagte der Athlet der LG Stadtwerke München.

Im Rennen der Frauen wurde die Deutsche Hallenmeisterin Ruth Sophia Spelmeyer nicht nur ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Oldenburgerin steigerte auch ihre persönliche Bestzeit um fünf Hundertstel auf 52,58 Sekunden. „Es war heute megaheiß. Ich dachte, ich falle gleich um“, sagte die 24-Jährige.

Fabienne Kohlmann zufrieden

Fabienne Kohlmann unterlag zum Ende der Veranstaltung auf den 800 Metern in 2:01,32 Minuten nur knapp der Russin Yulia Stepanova (2:01,31 min), mit der sie sich in der Schlussphase einen erbitterten Zweikampf lieferte. Es gab aber keinen Grund zu hadern.

„Im Winter konnte ich noch nicht wirklich trainieren. Ich habe mich wieder an meine Form herangekämpft. Damit bin ich super zufrieden“, sagte die Athletin der LG Karlstadt-Gambach-Lohr.

Völlig überwältigt war die Langensteinbacherin Jana Reinert als Siebte von ihren 2:07,70 Minuten. Aus gutem Grund: Das war für sie die U18-WM-Norm.

Regensburger Doppelsieg

Einen Regensburger Doppelsieg durch Maren Kock (4:09,45 min) und Corinna Harrer (4:10,04 min) gab es auf den 1.500 Metern zu bejubeln. Maren Kock überzeugte auf dem Weg zu ihrer ersten Zeit unter 4:10 Minuten mit den größeren Reserven auf den letzten 100 Metern.

„Es ist gut, dass wir uns gegenseitig pushen können“, sagte Maren Kock. Corinna Harrer meinte zu ihrem zweiten Platz: „Ich bin schon zufrieden. Aber ich merke, dass ich noch etwas Arbeit zu tun habe.“

Auch der Männerlauf war durch Florian Orth fest in Regensburger Händen. In 3.38,78 Minuten blieb der 25-Jährige als einziger im Feld und als erster Deutscher dieser Saison unter 3:40 Minuten. "Der Tempomacher hat seinen Job gut gemacht. Aber wir waren einen Ticken zu langsam. Das konnte ich hinten raus nicht mehr gutmachen", sagte der Deutsche Hallen-Vizemeister.

Hürdensieger noch mit Potenzial nach oben

Die 110 Meter Hürden gewann der Leipziger Alexander John in 13,67 Sekunden vor seinem Vereinskollegen Maximilian Bayer (13,77 sec). „Ich bin noch nicht bei hundert Prozent“, sagte Alexander John.

Im Hürdensprint der Frauen wiederholte Franziska Hofmann in 13,30 Sekunden ihren Vorjahreserfolg. Im Vorlauf hatte die Chemnitzerin mit einer Zeit von 13,27 Sekunden bereits die U23-EM-Norm erfüllen können. Zufrieden war sie damit nicht: „13,30 Sekunden, das ist nicht die Region, die ich mir vorstelle. Ich hoffe, es geht in den nächsten Wochen noch ein wenig schneller.“

Christian Heimann überrascht

Christian Heimann (LAZ Puma Rhein-Sieg) setzte sich auf den 400 Meter Hürden hinter Abdelmalik Lahoulou aus Algerien (49,52 sec) und Boniface Mucheru aus Kenia (50,21 sec) etwas überraschend als bester Deutscher in Szene. „Endlich geschafft. Das erste Mal hat bei mir der Rhythmus geklappt. Dann kommt so eine Zeit dabei heraus. Darauf will ich jetzt aufbauen und unter 50 Sekunden kommen“, sagte der 23-Jährige.

Christiane Klopsch (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) untermauerte mit einer Zeit von 56,55 Sekunden ihre Position als stärkste DLV-Athletin auf der Hürdenrunde.

U23-Europameisterin Lena Malkus wurde im Weitsprung wieder ihrem Ruf als Athletin des letzten Versuchs gerecht. Dieser wurde bei der Münsteranerin diesmal mit 6,66 Metern gemessen, nachdem sie zuvor bereits einmal 6,51 Meter gesprungen war. Die Wiesbadenerin Xenia Stolz (6,34 m) konnte sie nicht in Gefahr bringen.

Eike Onnen hinterlässt guten Eindruck

Routinier Eike Onnen bestimmte den Hochsprung. Alle Höhen einschließlich der 2,24 Meter nahm er im ersten Versuch. Erst bei der WM-Norm von 2,30 Metern war dann Schluss für den Hannoveraner.

„Es war von der Qualität her ein hochwertiger Wettkampf bei einem super Wetter“, sagte Eike Onnen, „es ärgert mich ein bisschen, dass ich an der WM-Norm gescheitert bin. Ich will mich erst einmal wieder herantasten. Das Niveau ist wieder höher. Es macht wieder mehr Spaß. Der Kopf ist freier.“

Der Deutsche Vizemeister David Nopper (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) empfahl sich als Zweiter mit 2,21 Metern für die U23-EM. Damit stellte er seine Bestleistung ein. Anton Senft (SG Motor Arnstadt; 2,15 m) nahm als Vierter hinter dem Münchner Tobias Potye (2,18 m) die Norm für die U20-EM und sprang eine neue Bestleistung.

Nachwuchs: Schnelle Zeiten über 400 Meter

Flott unterwegs war der Nachwuchs auf der Stadionrunde. Der Obertshausener U20-Athlet Constantin Schmidt drehte mit einer Zeit von 46,50 Sekunden und einer Verbesserung um fast eine Sekunde auf, der Chemnitzer Marvin Schlegel nahm in 46,92 Sekunden Kurs auf die U18-WM (Norm: 48,00 sec). So schnelle Zeiten gab es im deutschen U20-Bereich zuletzt vor sechs Jahren.

Der Oberhausener Joshua Abuaku zeigte bei den U20 ein starkes Rennen über 400 Meter Hürden. In 51,97 Sekunden unterbot der Deutsche U20-Vizemeister die U20-EM-Norm (52,00 sec). Ebenfalls unter der U20-EM-Norm blieb der Neuköllner 800 Meter-Läufer Marvin Heinrich (1:50,34 min).

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Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link http: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik...

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