Sprintstaffeln fiebern WM-Start entgegen
Sie müssen am längsten auf ihren WM-Einsatz in Moskau (Russland) warten: Die deutschen Sprinterinnen und Sprinter der deutschen 4x100 Meter Staffeln, die nicht Einzel zum Einsatz kamen. Lucas Jakubczyk (SCC Berlin), Startläufer des Männer-Quartetts, brachte es am Freitag bei der Pressekonferenz im deutschen Teamhotel auf den Punkt: „Ich will endlich selbst da unten stehen!“ Am Sonntag (18. August) ist es so weit.
Der Plan für die Mission WM-Finale steht. In der Sprintstaffel der Frauen werden Yasmin Kwadwo (MTG Mannheim), Inna Weit (LC Paderborn), Tatjana Pinto (LG Ratio Münster) und Verena Sailer (MTG Mannheim) um den Einzug in die Top Acht der Welt kämpfen – in eben dieser Reihenfolge.Die Männer planen mit Lucas Jakubczyk am Start, Sven Knipphals (VfL Wolfsburg), Julian Reus (TV Wattenscheid 01) und Schlussläufer Martin Keller (LAZ Leipzig). Nach gemeinsamen Staffel-Trainingslagern betonen beide Sprintstaffeln: Sie sind ein eingeschworenes Team, die Stimmung ist gut.
„Jeder hat das Vertrauen in den Hintermann“, sagte Julian Reus. „Wir sind mit den Wechseln so sicher, dass wir nur abrufen müssen, was wir draufhaben“, erklärte Sven Knipphals.
Konkurrenzfähig mit sauberen Wechseln
In der Addition der Einzelleistungen zählen die deutschen Staffeln nicht zu den stärksten Nationen. Wohl aber in der Ausführung der Wechsel. „Zwei bis drei Zehntel kann man pro Wechsel gutmachen“, erklärte Thomas Kremer, Sprint-Bundestrainer der Frauen. Fast eine Sekunde könne man so auf die Top-Nationen herausholen.
Ziel der Frauen ist zunächst der Finaleinzug. „Die Bahn ist ziemlich gut, da kann man schnell laufen“, erklärte Verena Sailer, Zehnte im 100-Meter-Einzelwettbewerb. Sie kann ihren jüngeren Teamkolleginnen, unter ihnen WM-Debütantin Inna Weit, mit ihrer Erfahrung Sicherheit vermitteln. Was die Wechsel betrifft, habe sie keine Angst. „Wir trainieren, um das Risiko zu minimieren“, erklärte sie.
Thomas Kremer, der ein gutes Abschlusstraining seiner Schützlinge gesehen hat, traut den Sprinterinnen einen Platz in den Top Fünf und eine Steigerung der Saison-Bestzeit von 43,10 Sekunden zu. Er weiß aber auch: zehn Staffeln liegen auf einem ähnlichen Niveau, bei einem Fehler kann der Traum vom WM-Finale schnell zerplatzen.
Wichtig: Spannung hochhalten
Schon seit vergangenem Mittwoch sind die deutschen Sprinter in Moskau und fiebern ihrem WM-Auftritt entgegen. „Man muss alle Register ziehen, um die Spannung hochzuhalten“, erklärte Lucas Jakubczyk. „Es ist schon schwierig, im Hotelzimmer zu sitzen und zu sehen, wie andere über die Bahn flitzen.“
Am Sonntag, 14:50 Uhr deutscher Zeit, wird es für die Männerstaffel Ernst. Die Sprinter sind mit einer Saison-Bestleistung von 38,13 Sekunden angereist, Platz drei der Welt. Es ist eine ähnliche Ausgangssituation wie im Vorjahr, als sie bei den Olympischen Spielen mit neuem deutschen Rekord von 38,02 Sekunden angetreten waren. Dort reichten starke 38,37 Sekunden im Vorlauf überraschend nicht fürs Finale.
So lautet die Vorgabe trotz vielversprechender Vorleistungen zunächst, eine Runde weiterzukommen. „Wir dürfen keinen Fehler machen. Das Finale zu erreichen ist der erste Schritt. Wenn wir unser Vermögen abrufen, ist das ohne Probleme drin. Danach können wir weitere Ziele definieren“, sagte Julian Reus.
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