Sprinttitel für Julian Reus und Inna Weit
Julian Reus (TV Wattenscheid 01) unterstrich am Sonntag bei den Westdeutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund seine augenblicklich hervorragende Form. Der 24-Jährige siegte über 60 Meter in ausgezeichneten 6,65 Sekunden vor seinen beiden Teamkollegen Christian Blum (6,77 sec) und Alexander Kosenkow (6,78 sec).
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Julian Reus blieb damit zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen unter der Norm von 6,66 Sekunden für die Hallen-Europameisterschaften, die vom 1. bis 3. März in Göteborg (Schweden) stattfinden. „Dabei war der Lauf keineswegs optimal, denn ich kann im Startbereich mehr, als ich in Dortmund gezeigt habe“, kommentierte der neue Westdeutsche Meister.
Der Zweitplatzierte Christian Blum hatte in 6,77 Sekunden keine Chance gegen seinen glänzend aufgelegten Vereinskameraden. „Da meine Vorbereitung auf die Hallensaison durch die Operation meiner Tochter Anna- Magdalena, die im November letzten Jahres zur Welt kam, nicht planmäßig ablief, werde ich nun meinen ganzen Fokus auf den Sommer legen“, erklärte der Deutsche Hallenmeister, der allerdings eine erfolgreiche Titelverteidigung in drei Wochen an gleicher Stelle noch nicht ganz abgeschrieben hat.
Bestzeit von Inna Weit
Für Alexander Kosenkow gehen die 6,78 Sekunden über 60 Meter und Platz drei in Ordnung. „Wegen meines Bundeswehr-Lehrgangs habe ich noch nicht allzu viel an meiner Schnelligkeit arbeiten können. Meine Zeit, mit der ich mich in erster Linie für die Hallen-DM auch über die 60 Meter qualifizieren wollte, bildet für mich eine gute Grundlage für die 200 Meter-Strecke“, befand der 35-jährige Sprintoldie.
Bei den Frauen ging der 60 Meter-Titel an Inna Weit (LC Paderborn), die in der neuen persönlichen Bestzeit von 7,36 Sekunden (bisher 7,45 sec) recht deutlich vor der Düsseldorferin Carolyn Moll (7,44 sec) und der Leverkusenerin Mareike Peters (7,56 sec) lag.
Die 24 Jahre alte Physiotherapeutin war tags zuvor noch beim internationalen Hallen-Meeting in Karlsruhe gestartet, wo sie die Zeit von 7,46 Sekunden erreichte. „Ich habe die Startgelegenheit in Karlsruhe wahrgenommen, weil ich auch einmal die internationale Atmosphäre schnuppern wollte. Allerdings war die viele Fahrerei ganz schön stressig“, sagte die Paderbornerin, die bei den Hallen-DM über 60, 200 Meter und in der 4x200 Meter-Vereinsstaffel laufen möchte.
Stefanie Voss springt 6,54 Meter
Im Weitsprung steigerte sich Stefanie Voss (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) um 33 Zentimeter auf starke 6,54 Meter und bezwang damit die favorisierte Lena Malkus (LG Ratio Münster, 6,39 m). „Da passte dieses Mal alles“, meinte die 23-Jährige, deren beste DM-Platzierung bisher einmal ein siebter Platz bei den Deutschen Jugend-Mehrkampf-Meisterschaften war. Von ihrem 17. bis 19. Lebensjahr hat sie aus verschiedenen Gründen keinen Leistungssport bestritten, doch nach ihrer neuen Bestweite ist sie motiviert bis unter die Haarspitzen.
Weiter aufwärts geht es mit Lena Malkus (LG Ratio Münster), die sich mit 6,39 Metern gegenüber ihrem Saisonauftakt (6,13 m) deutlich verbesserte. „Hoffentlich setzt sich dieser Aufwärtstrend weiter fort. Das wäre für mich toll, vor allem im Hinblick auf die Hallen-DM“, sagte die Jugend- Olympiasiegerin.
Esther Cremer eingestiegen
Ihren Saisoneinstieg über 400 Meter gab Esther Cremer (TV Wattenscheid 01). Dabei erreichte die Deutsche Hallenmeisterin über diese Distanz als sichere Siegerin vor der Leverkusenerin Julia Förster (TSV Bayer 04 Leverkusen, 54,79 sec) 53,90 Sekunden.
„Ich war vor dem Lauf etwas unsicher, weil mir in diesem Jahr noch die Hallen-Erfahrung über 400 Meter fehlte. Daher habe ich die ersten 150 Meter verpennt. Was ich dort verpasst habe, konnte ich im Finish nicht mehr wettmachen. Trotzdem sehe ich den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund, bei denen ich meinen Titel auf der Zwei-Runden-Distanz verteidigen möchte, optimistisch entgegen, weil momentan alle Zubringer-Leistungen für die 400 Meter bei mir stimmen“, erklärte die Studentin der Umwelttechnologie, die momentan an ihrer Bachelor-Arbeit schreibt.
Robin Schembera will aufs Treppchen
Im 400 Meter-Lauf der Männer ging Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 23,5 Sekunden über 200 Meter seiner Meinung nach viel zu langsam an, so dass er mit seiner Siegerzeit von 48,58 Sekunden nicht zufrieden war. „Ich war vorher leicht erkältet, aber diese Zeit ärgert mich“, erklärte der Schützling von Paul-Heinz Wellmann, der nach seinem Verletzungspech 2012 (Rückenprobleme) in diesem Jahr wieder im DLV ganz vorne mitmischen möchte.
Der 24-Jährige, der zurzeit im Rahmen seiner Polizeiausbildung seine Bachelor-Arbeit schreibt, richtet nun seinen Fokus auf die Hallen-DM in drei Wochen in Dortmund. „Es wäre schön, wenn ich dort wieder einmal auf dem Siegertreppchen stehen könnte. Ich weiß gar nicht, wann das zuletzt war“, rätselte der angehende Polizei-Kommissar.
Robin Erewa stolpert
Über 200 Meter siegte Robin Erewa (TSV Bayer 04 Leverkusen) in 21,73 Sekunden. Allerdings kam die große Freude nicht bei ihm auf. „Ursprünglich wollte ich eine Zeit von 21,20 Sekunden laufen, doch ich hatte einen Stolperer in der Kurve, so dass ich ein wenig meinem Laufrhythmus verloren habe. Ich wäre lieber auf Bahn vier anstatt auf Bahn drei gelaufen. Dann wäre meine Zeit sicherlich ein wenig besser ausgefallen“, mutmaßte der 20-Jährige.
Im 200m-Lauf der Frauen konnte sich Katharina Grompe (LG Olympia Dortmund) mit 24,40 Sekunden gegenüber ihrem Auftritt bei den Westfälischen Hallen-Meisterschaften in Bielefeld (24,31 sec) nicht verbessern, doch für die Deutsche Juniorenmeisterin des Jahres 2011 ist momentan in erster Linie wichtig, dass sie wieder beschwerdefrei laufen kann.
Pamela Dutkiewicz im Aufwind
Exakt dieselbe Zeit wie vor einer Woche bei den „Westfälischen“ erzielte Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) als Hürden-Siegerin mit 8,35 Sekunden. „Der Lauf hat sich jedoch deutlich besser angefühlt“, befand die 21-Jährige, die eine persönliche Bestzeit von 8,29 Sekunden (2012) hat.
Im Stabhochsprung der Männer überquerte Michel Frauen (TSV Bayer 04 Leverkusen) im zweiten Versuch 5,30 Meter und siegte damit vor seinem Teamkollegen Jonas Efferroth (5,20 m). Bei den Frauen war Lilli Schnitzerling (LG Lippe-Süd) mit 4,10 Metern ungefährdet.
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Die Wattenscheider Sprinter feierten einen Dreifacherfolg (Foto: Middel)