Boris Henry erzielt in Rehlingen Weltklasseweite
Traditionell stand der Pfingstmontag in Rehlingen im Zeichen der Leichtathletik. Beim 39. Internationalen Pfingstsportfest, das sommerliche Temperaturen und rund 4.000 Zuschauer erlebte, sorgten der Südafrikaner Mbuireni Mulaudzi und der Saarländer Boris Henry mit international wertvollen Leistungen für die Höhepunkte.
Boris Henry sorgte in Rehlingen wieder für einen Höhepunkt (Foto: Chai)
Wie schon im Vorjahr war für den Saarbrückener Boris Henry Rehlingen ein sehr gutes Pflaster. Er schleuderte seinen Speer im fünften Versuch auf stolze 88,10 Meter. "Rehlingen ist wie in meinem Garten, ich wohne direkt um die Ecke, das ist für mich immer ein Heimspiel", stellte der EM-Dritte heraus, "wenn es so leicht von der Hand geht, macht das umso mehr Spaß. Nach den ersten zwei, drei Versuchen dachte ich, es würde schwer werden, der Anlauf hat nicht gepasst. Aber es hat dann doch gereicht, um noch richtig weit zu werfen."Die zweite Weltklasseleistung ging auf das Konto des Südafrikaners Mbuireni Mulaudzi. Der 22-jährige Commonwealth Games-Sieger lief in tollen 1:43,25 Minuten eine neue persönliche Bestzeit über 800 Meter. Respektabel waren auch die 3:35,01 Minuten des schnellen Kenianers Isaac Songok auf den 1.500 Metern.
Bereits im Vorlauf war die Wattenscheider Sprinterin Esther Möller über 100 Meter mit 11,29 Sekunden bis auf zwei Hunderstel an der WM-Norm dran. Im Finale blieb sie dann in 11,25 Sekunden als Siegerin unter der geforderten DLV-Richtlinie für Paris. Die Dortmunderin Sina Schielke fehlte verletzungsbedingt.
Doppeleinsatz von Ingo Schultz
400-Meter-Europameister Ingo Schultz testete zunächst auf der Unterdistanz von 300 Metern und kam dort nach 32,77 Sekunden ins Ziel. Später trat er dann auch noch über 200 Meter an. Nach einem mäßigen Start musste er sich in 21,29 Sekunden klar dem Südafrikaner Sherwin Vries (20,74 sec) geschlagen geben.
Das mit Spannung erwartete Comeback des Briten Mark Richardson auf den 400 Metern war nicht erfolgreich, er wurde in 46,93 Sekunden im Saarland nur Dritter und zollte doch der zweijährigen Abstinenz deutlich Tribut. Der 22-jährige Paul Gorries (Südafrika; 46,55 sec) gewann vor dem Wattenscheider Bastian Swillims (46,65 sec).
Wieder auf die Bahn trat in der Heimat nach einigen Verletzungssorgen Shanta Ghosh, die allerdings noch nicht das Stehvermögen für die Stadionrunde mitbrachte und in 53,17 Sekunden mit der Entscheidung nichts zu tun hatte. Den 400-Meter-Sieg holte sich Staffel-Europameisterin Claudia Marx (52,07 sec).
Ralf Aßmus deutscher Hindernissieger
Die 3.000 Meter gewann die für den heimischen LC asics Rehlingen startende Kenianerin Edith Masai in 9:10,06 Minuten. Bei den Männern setzte sich auf dieser Distanz ihr Landsmann Leonard Mucheru (7:46,71 min) durch. Einen deutschen Sieger gab es mit Ralf Aßmus (8:24,57 min) über 3.000 Meter Hindernis.
Die derzeit beste deutsche Hochspringerin, Daniela Rath, versuchte sich vergeblich an den magischen zwei Metern, konnte sich am Ende aber über solide 1,95 Meter freuen. Das Männerspringen entschied der junge Südafrikaner Jacques Freitag (2,27 m) für sich.
Astrid Kumbernuss im Aufwind
In exzellenter Verfassung präsentierte sich Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss, die sich im aktuellen Saisonverlauf weiter, und zwar auf 19,74 Meter, steigerte. "Die Reise hat sich gelohnt. Der Wettkampf war aus dem vollen Training heraus. Ich denke, bei den nächsten Meetings geht es noch etwas weiter", sagte die Dritte der diesjährigen Hallen-WM, "für die WM in Paris gehöre ich nicht mehr zu den ganz großen Favoritinnen. Aber ich bin guten Mutes, ich sehe, es läuft."
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