Stabhochspringer gewinnen Turmspringen
Die Olympia-Medaillengewinner Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) begaben sich am Samstag beim „TV total Turmspringen“ in München mit Erfolg in die Fußstapfen ihrer ehemaligen Kollegen Danny Ecker und Lars Börgeling. Hatten sich diese 2004 und 2005 behauptet, bewiesen nun die Überflieger des zurückliegenden Sommers aufs Neue, dass deutsche Stabhochspringer gemeinsam gekonnt ins Wasser eintauchen können.
Im ersten Durchgang zeigten Björn Otto und Raphael Holzdeppe einen Doppel-Rückwärtssalto der Schwierigkeitsstufe 3,5. „Ganz synchron war’s noch nicht“, musste der aber dennoch bestens gelaunte Björn Otto danach bekennen. Mit 64,05 Wertungspunkten reichte es dennoch zur zwischenzeitlichen Führung.Für die zweite Runde hatten sich die Leichtathleten einen Doppelauerbach-Salto auf die Fahnen geschrieben. Doch den konnten sie nicht wie gewünscht ins Wasser bringen. Die Synchronität ließ zu wünschen übrig und Björn Otto musste obendrein eine unsanfte Landung wegstecken. Nur 38,40 Punkte gab es dafür. Nach etwas Zittern reichte es aber dann doch für das Finale der besten Fünf. Mit 102,45 Punkten lagen sie aber deutlich hinter den führenden Joey Kelly und Peter Imhof (124,65).
Losspringen und drehen
Das spielte im Finale aber keine Rolle mehr. Dort ging es wieder bei Null los. Björn Otto und Raphael Holzdeppe nutzten diese Chance. Ein neuer Versuch am Doppelauerbach-Salto der Schwierigkeit 4,0 brachte ihnen mit 70,80 Punkten ihre beste Wertung des Abends ein.
„Mit dem letzten Sprung können wir ganz zufrieden sein“, meinte Raphael Holzdeppe, der das Motto „Einfach losspringen und so schnell drehen wie möglich“ verinnerlicht hatte. Björn Otto machte „auf jeden Fall eine Steigerung“ aus.
Raphael Holzdeppe auch im Einzel
Diese Steigerung reichte am Ende sogar für Platz eins. Joey Kelly und Peter Imhof (56,70), die mit Ronja Hilbig und Jo Weil punktgleich waren, blieb nur Platz drei hinter Ilka Semmler und Annabelle Mandeng (57,60).
So kamen Raphael Holzdeppe und Björn Otto an diesem Wochenende in München doch noch in den Genuss der Nationalhymne, die ihnen bei der EM in Helsinki (Finnland) und bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) als jeweils Zweit- und Drittplatzierte noch verwehrt geblieben war. Das Strahlen waren dementsprechend. „Ich finde, wir haben würdige Sieger gefunden“, lobte auch Gastgeber Stefan Raab.
Im Einzelspringen hatte der mit zwei Werbelogos auf seinem Körper bestens vermarktete Raphael Holzdeppe zuvor das Finale der besten Sechs verpasst. 54 Punkte für einen Handstandsalto und dann 29,40 Punkte für einen beim Eintauchen etwas verpatzten doppelten Rückwärtssalto waren zu wenig. Den Sieg holte sich überraschend die Moderatorin und Schauspielerin Annabelle Mandeng. Turner Fabian Hambüchen wurde mit einem verpatzten Finalsprung seiner Favoritenrolle nicht gerecht und nur Vierter.