Stabhochspringer mischen Karten neu
Am Sonntag (24. Mai) versammelt sich die deutsche Stabhochsprung-Elite der Männer zum 3. Carlo-Schaper-Gedächtnisspringen in Soest. Bei der Veranstaltung werden die ersten Weichen für die Weltmeisterschaften in Berlin (15. bis 23. August) gestellt. „Momentan sieht es sehr gut im Stabhochsprung-Lager aus. Daher werden abgesehen von Raphael Holzdeppe alle Top-Springer in Soest am Start sein“, kündigte DLV-Disziplintrainer Jörn Elberding an.
Jörn Elberding erwartet in Soest einen spannenden Wettkampf, bei dem es keinen Favoriten gibt. „Wir befinden uns erst am Saisonanfang. Da werden die Karten neu gemischt, und das ist gerade das Interessante“, unterstreicht der DLV-Coach, „wenn ich Geld auf einen Springer setzen könnte, wäre ich völlig ratlos, denn ich gehe davon aus, dass in dieser Saison zehn DLV-Athleten die WM-Norm von 5,70 Metern meistern werden.“Beim Kampf um die WM-Tickets erwartet Jörn Elberding einen reizvollen Vergleich zwischen „Jung und Alt“. Von diesem „Krimi“ werden seiner Meinung bereits auch die Zuschauer in Soest profitieren.
Bereits gute Ergebnisse im Trainingslager
Vorboten eines spannenden Sommers waren bereits die 5,62 Meter, die die Leverkusener Malte Mohr und Hendrik Gruber während ihres Trainingslagers in Stellenbosch (Südafrika) meisterten.
Tim Lobinger (LG Stadtwerke München) überquerte zum Saisonauftakt 5,41 Meter, jedoch soll diese Leistung nicht seinem augenblicklichen Trainingszustand entsprechen. Der Hallen-Weltmeister von 2003 befindet sich genauso in der Teilnehmerliste wie die Routiniers Danny Ecker, Richard Spiegelburg, Lars Börgeling (alle TSV Bayer 04 Leverkusen) und Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen).
Bei der zu erwartenden Leistungsdichte möchte sich Jörn Elberding nicht namentlich auf „seine“ WM-Kandidaten festlegen: „Nur soviel möchte ich sagen, dass derjenige, der 5,90 Meter hoch springt, recht gute Chancen hat, in Berlin dabei zu sein. Endgültig werden die Tickets jedoch erst nach den Deutschen Meisterschaften in Ulm vergeben.“
Soester Schulzentrum erfüllt höchste Ansprüche
Ob ein Springer diese Höhe bereits in Soest in Angriff nehmen kann, könnte auch vom Wetter abhängen, denn die Anlage am Soester Schulzentrum erfüllt höchste Ansprüche und gehört zu den modernsten in Nordrhein-Westfalen.
Mit dem Erscheinen der kompletten Stabhochsprung-Elite wird Carlo Schaper postum noch einmal Reverenz erwiesen. Der Stabhochspringer und 400-Meter-Läufer des FC Schalke 04 (Bestleistungen 5,00 m und 47,47 sec) verstarb am 31. Juli 2006 im Alter von nur 21 Jahren an einer schwierig zu entdeckenden Herzkrankheit.