Stabhochsprung-Brisanz im Glaspalast
Tim Lobinger (LG Stadtwerke München) hat sich bisher durch konstant gute Vorstellungen und nicht zuletzt durch die Saisonbestleistung von 5,80 Metern am letzten Wochenende in Leipzig im Stabhochsprung endgültig in eine Favoritenposition für die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Sindelfingen (23./24. Februar) katapultiert.

Fabian Schulze hinterließ Anfang Februar in Stuttgart einen guten Eindruck, zeigte damit seine Potenzen nach dem verkorksten Jahr 2007. Die Salti Nullo von Düsseldorf und Karlsruhe hinterließen keine psychischen Spuren: „Nur die Beugerprobleme danach machten mir zu schaffen.“ Dessau mit 5,40 Metern und Leipzig mit 5,60 Metern waren zuletzt normale Ergebnisse, wobei er selbst diese Höhen sogar positiv bewertete. „Ich habe schlechte Erfahrungen damit gemacht, wenn ich kurz vor einem wichtigen Wettkampf sehr hoch gesprungen bin. In Sindelfingen habe ich gewissermaßen Heimrecht, und ich habe mir fest vorgenommen, dort zu gewinnen.“
Danny Ecker mit oben in der Hitliste
Alexander Straub genießt in Sindelfingen ebenfalls den Heimvorteil, und er gehört zu den jungen Wilden, die die „Großen“ ärgern wollen. Zuzutrauen ist ihm das.
Von den „Großen“ hatte der WM-Dritte Danny Ecker zuletzt einige Probleme, als er mit einer Rippenprellung kämpfte. Doch der Hallen-Europameister wäre nicht er selbst, wenn ihn das aus der Bahn werfen würde. Bei allen Konkurrenten steht er ganz oben in der Rangliste, mit ihm rechnen alle.
Björn Otto nach Problemen wieder dabei
Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), der WM-Fünfte und Hallen-EM-Dritte, hatte bisher eine durchwachsene Saison. Zuerst sprang er zwar in Dormagen 5,70 Meter, doch dann gab es einige schwächere Auftritte (Nullnummern in Düsseldorf und Karlsruhe), wo er nicht den richtigen Anlaufrhythmus fand und oft ohne Sprung durchlief.
Deshalb verzichtete er auch am letzten Sonntag auf Leipzig, um sich nochmals in Ruhe aufbauen zu können. Sein Trainer Michael Kühnke ist trotzdem optimistisch. „Björn wird am Samstag an den Start gehen“, ließ er gegenüber leichtathletik.de verlauten.
Verunsicherung bei Lars Börgeling
Nicht zufrieden ist bisher auch Lars Börgeling (TSV Bayer 04 Leverkusen) gewesen. „Nach dem letzten Sommer spüre ich doch noch eine leichte Verunsicherung. Gerade, wenn ich harte Stäbe im Grenzbereich nehme, merke ich das.“ So konnte er auch sein Minimalziel für Dessau und Leipzig, die 5,70 Meter zu springen, nicht erreichen. „Die Zeit läuft mir ein wenig davon“, sagte er danach. „Dabei bin ich gut durch den Winter gekommen, hatte teilweise sensationelle Trainingswerte. Aber ich kann mein Leistungspotential eben noch nicht im Wettkampf abrufen, und das ärgert mich!“ Doch aufgegeben hat er noch nicht, auch er ist ein Medaillenkandidat für Sindelfingen.
Nicht ohne Chancen, zumindest die 5,70 Meter bezwingen zu können, sind auch Hallen-Europacup-Starter Tobias Scherbarth, Richard Spiegelburg und Malte Mohr (alle TSV Bayer 04 Leverkusen) und Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken). Allein diese Aufzählung zeigt, welche Brisanz über dem Stabhochsprung-Finale im Glaspalast liegt. Und es geht ja in Sindelfingen nicht nur um Titel und Medaillen, sondern auch um die zwei Tickets für die Hallen-Weltmeisterschaft in Valencia (Spanien; 7. bis 9. März).
Mehr: Microsite der Hallen-DM
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