Stabhochsprung-Glanzlichter in Delmenhorst
Zwei Stabhochspringerinnen sorgten für die besten Leistungen am ersten Tag der Landesmeisterschaften von Niedersachsen und Bremen in Delmenhorst. Annika Roloff (MTV 49 Holzminden), in der Vorwoche Zweite der Deutschen U23-Meisterschaften, übersprang bei den Frauen 4,20 Meter und scheiterte danach knapp an 4,35 Metern. In der U18-Konkurrenz unterstrich die erst 15 Jahre alte Stina Seidler (SV Werder Bremen) ihre Position als beste deutsche U16-Jugendliche. Sie gewann mit 3,90 Metern.
„Ich hatte mir gar nichts vorgestellt und wollte einfach nur gewinnen“, sagte die 22-Jährige Roloff, die jedoch einräumte, im ersten Moment etwas enttäuscht gewesen zu sein. Neben den wechselnden Winden hatte sie auch mit einer Instabilität im Sprungfuß zu kämpfen.„Diese Probleme haben wir innerhalb der nächsten Woche geregelt“, blickte sie optimistisch dem Stabhochsprung-Wettkampf im Rahmen der Juniorengala in Mannheim entgegen.
Aushängeschilder in Nebenrollen
Zwei weitere Aushängeschilder der niedersächsischen Leichtathletik kamen nicht über Nebenrollen hinaus. Der eine gewollt: Olympiastarter Sören Ludolph (LG Braunschweig) machte 550 Meter lang Tempo für den 800-Meter-Sieger Jan-Gerhard Onken (VfL Germania Leer; 1:52,15 min), Vizemeister Viktor Kuk (LG Braunschweig; 1:52,57 min) und Johannes Raabe (LG Hannover; 1:53:15 min).
Sören Ludolph selbst hat die nacholympische Saison noch nicht abgeschrieben. „Ich komme jetzt langsam in Schwung“, sagte der 25-Jährige. Seinen Start bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm macht er jedoch von einem positiv verlaufenen Trainingstest abhängig.
Eike Onnen fehlte das Gefühl
Ungewollt in die Nebenrolle geriet auch Hochspringer Eike Onnen (LG Hannover). Der Deutsche Meister holte sich zwar den Landestitel vor dem höhengleichen Phillip Rietz (LG Göttingen), mäßige 2,04 Meter konnten ihn aber keineswegs zufrieden stellen. Bei 2,08 Metern brach er mehrfach den Anlauf ab und verzichtete schließlich auf weitere Versuche.
„Ich habe ständig den Eindruck, dass es nicht passen würde“, suchte Onnen selbst nach einer Erklärung, „das zieht sich schon durch die ganze Saison. Es fehlt einfach das Gefühl fürs Springen und ich komme nicht in die Sprungauslage.“
Bestzeiten über 100 Meter
Obwohl er selbst von einem vermurksten Endlauf mit einer schlechten Reaktion am Start sprach, avancierte Kai Ingwersen mit der persönlichen Bestzeit von 10,70 Sekunden (bisher 10,74) zum schnellsten Mann in Delmenhorst. Im Sog des 100-Meter-Landesmeisters von der LG Weserbergland steigerte sich auch der Jugendliche Richard von Behr (LAZ Celle) um sieben Hundertstel auf den neuen Hausrekord von 10,77 Sekunden.
Bei den Frauen gab es auf der kürzesten Sprintstrecke einen dreifachen Bremer Erfolg, wobei Landesmeisterin Linda Krevert (SV Werder Bremen) von ihren 12,05 Sekunden selbst überrascht war. „Ich habe im Winter vier Monate nicht trainiert, weil ich im Ausland war. Und jetzt laufe ich schon wieder so schnell wie letztes Jahr.“
Beinchen, Beinchen wechsel Dich
Für ein Kuriosum der besonderen Art sorgte Dreisprung-Landesmeister Oliver Maiß (LAZ Celle). Nachdem er im Winter das Sprungbein gewechselt hatte und bislang fast einen Meter unter seiner Bestleistung (14,65 m) geblieben war, entschied er gemeinsam mit Trainer Bernd Rebischke nur eine Woche vor den Titelkämpfen in Delmenhorst, wieder zur angestammten Variante zurückzukehren. Der Erfolg gibt ihm Recht: den Titelgewinn hatte der 27-Jährige schon vor dem letzten Durchgang sicher, dann steigerte er sich um 40 Zentimeter auf 14,47 Meter.
Weitere beachtliche Zeiten bei den Männern erzielten über 400 Meter Jannik Rehbein (LG Unterlüß Faßberg Oldendorf; 47,57 sec), über 5.000 Meter Heiko Baier (LG Braunschweig; 14:36,56 min) und die 4x100-Meter-Staffel der LG Weserbergland (41,94 sec. Bei den Frauen gefielen vor allem 800-Meter-Läuferin Alina Koop (Osnabrücker TB; 2:07,58 min) und erneut die Sprintstaffel der LG Weserbergland (47,93 sec).
Die besten Leistungen bei den parallel durchgeführten Landesmeisterschaften der U18-Jugend erzielten über 400-Meter-Hürden Judith Wessling (VfL Löningen; 63,01 sek), 100-Meter-Sprinter Michel Meißner (SC Kirch- und Westerweyhe; 11,09 sek), Dreispringer Tobias Kitzki (LG Hanstedt/Wellendorf/Wriedel; 13,42 m) und Diskuswerfer Jan-Eric Christiansen (TV Norden; 52,40 m).
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